Adblock Plus
Adblock Plus ist einer der weltweit bekanntesten Werbeblocker. Die Software, die von der Eyeo GmbH kostenlos angeboten wird und über Filterregeln funktioniert, dient der Unterdrückung „aufdringlicher“ Werbung auf Websites. Genutzt wird das Tool vor allem als Browser-Erweiterung. Verfügbar ist der Adblocker unter anderem für den Internet Explorer, Google Chrome, Safari und Firefox sowie als App für Android-Devices. Zum Funktionsumfang von Adblock Plus gehören die folgenden Punkte:
- Werbung blockieren
- Akzeptable Werbung erlauben
- Verfolgung ausschalten
- Maleware-Blockierung
- Social Media-Buttons entfernen
Was ist akzeptable Werbung?
Was als nicht aufdringliche beziehungsweise akzeptable Werbung gilt, definieren die Betreiber von Adblock Plus als sogenannte Acceptable Ads. Zu den allgemeinen Kriterien gehören:
- Platzierung – Werbung darf den natürlichen Lesefluss des Besuchers einer Website nicht stören. Daher müssen Anzeigen außerhalb des eigentlichen Inhaltes, also an den Rändern platziert sein.
- Unterscheidung – Werbung muss klar vom eigentlichen Inhalt zu unterscheiden sein. Dazu müssen Anzeigen unter anderem das Wort „Werbung“ oder ähnliche Bezeichnungen enthalten.
- Größe – Werbung darf keinen übermäßigen Raum auf einer Seite im Vergleich zum eigentlichen Inhalt aufweisen. Hierzu sind klare Pixel- und Flächenangaben definiert.
Neben diesen drei Grundlagen verweisen die Adblock Plus-Betreiber noch auf spezielle Kriterien der App und Browser-Erweiterung hin, die auf verschiedene Werbeformate wie Text-, Bild oder In-Feed-Werbung eingehen. Die kompletten Regeln der Filter finden sich hier.
Des Weiteren existiert eine Whitelist von Websites, die von der Werbeblockierung beziehungsweise Filterung ausgenommen werden. In diese Liste können sich kleinere Website und Blogs kostenfrei eintragen lassen, wenn Sie den Richtlinien der Betreiber standhalten. Reichweitenstarke Websites können sich ebenfalls in die Whitelist eintragen lassen, müssen hierfür aber bezahlen.
Kritik an Adblock Plus
Seit Jahren – insbesondere nach Bekanntwerden der teils kostenpflichtigen Whitelist – sehen sich die Betreiber des Werbeblockers massiver Kritik ausgesetzt. Da viele Webangebote vornehmlich über digitale Werbung finanziert werden, kann die Blockierung „aufdringlicher“ Werbeformate durch die Nutzung von Adblock Plus starken Einfluss auf die finanzielle Situation von Websites und deren Angebote haben.
Kritisiert wird in diesem Zusammenhang vor allem, dass die Acceptable Ads letztendlich der Definition des Betreibers unterliegen und dass das Einkaufen in die Whitelist einer „digitalen Erpressung“ gleichkommt. Dementsprechend gab es und bestehen noch immer diverse Rechtsstreitigkeiten zwischen der Eyeo GmbH auf der einen Seite und großen Unternehmen wie Verlagshäusern auf der anderen Seite.
Übrigens steht auch Google stark in der Kritik, die eigenen Werbeformate durch den Support der Whitelist übermäßig zu fördern und dabei die eigene Marktposition zu missbrauchen.
Adblocker ignorieren oder selbst blockieren?
Technische Reaktionen auf Erweiterungen wie Adblock Plus sowie alternative Adblocker sind zum Beispiel Paywalls (Bezahlschranken) und Anti-Adblock-Programme. Während Paywalls Versuche darstellen, die Abhängigkeit von Werbung im Allgemeinen zu minimieren und so das Problem mit der Blockierung insgesamt zu umgehen, versucht Anti-Adblock-Software vornehmlich, Nutzer mit Werbeblockern auszusperren. Andere Website-Betreiber setzen statt technischer Maßnahmen auf eingeblendete Appelle an die eigenen Besucher und weisen auf die dringende Notwendigkeit der Werbefinanzierung hin.
Werbung nutzerfreundlich einbinden
Alles in allem werden die Kontroversen um die digitale Werbeblockierung mittels Adblock Plus (o. Ä.) die Gerichte noch viele Jahre beschäftigen. Auch aus der Sicht der Suchmaschinenoptimierung empfiehlt es sich derweil für Website-Betreiber, Werbung möglichst nutzerfreundlich einzusetzen und gegebenenfalls an die eigene Community zu appellieren.
Hinweis: Einzelne Websites lassen sich jederzeit per Klick auf den Adblock Plus-Button im Browser wie Google Chrome oder Firefox von der Blockierung ausnehmen.
Schlecht eingebundene und aufdringliche Werbeformate wie Pop-ups nagen zudem an den Ressourcen einer Seite, sodass diese also auch direkt negative Auswirkungen auf die Bewertung durch Suchmaschinen haben können (Stichwort: Nutzerfreundlichkeit, Ladezeiten). Besonders stark ist dieser Einfluss übrigens im Mobile Web, da die Google-Richtlinien hier noch strenger ausfallen.
Weiterführende Informationen: