SEO / Björn Hallmann 5. Mai 2014

OnPage-SEO: Von Title-Tags, Meta-Descriptions und SERPs

Über die Wichtigkeit der Title-Tags und Meta-Descriptions für das Ranking in den SERPs, also den Suchmaschinen-Ergebnislisten wird immer wieder gern diskutiert und spekuliert. Doch ganz gleich, wie groß der Einfluss des Snippets auf eine gute Platzierung auch immer sein mag, für die Klick-Relevanz ist ein ansprechender Titel und eine möglichst zielführende informative Beschreibung der entsprechenden Website/Webseite von großer Bedeutung (s. a. Lektüretipp unten).

Wie Google die Titel in den Suchergebnissen ermittelt

Bezüglich Title und Description gilt es den Suchenden auf den SERPs abzuholen und ihm dann, und auch das sollte nicht unterschätzt werden, auf der eigenen Website möglichst das zu bieten, was er gesucht hat. Warum? Weil auch die anschließende Verweildauer Google etwas darüber verrät, ob die Seite für den Nutzer zum entsprechenden Suchbergriff etwas zu bieten hatte oder eben nicht. Sollte der Besucher nach wenigen Sekunden wieder verschwunden sein und mit diesem Verhalten zur entsprechenden Suchanfrage alles andere als alleine dastehen, dann könnte das schlicht bedeuten, dass die Seite für die allgemeine Suchmasse nicht das „Richtige“ bereithält (oder das „Richtige“ einfach nicht vermitteln kann).

Ergo: Je genauer Title und Description beschreiben, was den möglichen Besucher erwartet, um so eher findet dieser auch das, was er sucht.

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Dieser Logik folgt man natürlich auch bei Google, um die SERPs möglichst ideal an die Suchanfragen anzupassen. Und ebenfalls aus diesem Grund verändert die Suchmaschine gelegentlich den Titel in den Suchergebnissen und ignoriert den HTML-Code. Obgleich es einen vorgegebenen Title-Tag gibt, konstruiert sich die Maschine unter Umständen einfach einen alternativen Titel, der entsprechend bestimmter Vorgaben vermeintlich besser zur Suchanfrage des Nutzers passt. Geschieht dies im Sinne des Betreibers einer Website bspw. eines Online-Händlers? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. In jedem Fall aber haben Sie hier keine wirkliche Kontrolle darüber, was dem Suchenden angezeigt wird.

Keine Frage also, Sie wollen, dass die Suchmaschinen die von Ihnen vorgegebenen Titel und Beschreibungen auch verwenden. Nur so können Sie schließlich sicher sein, dass eigene Absichten und Konzepte diesbezüglich auch ganzheitlich umgesetzt werden.

Was gilt es also zu beachten, damit Google möglichst Ihre vorgegebenen Snippets nutzt?

Da Sie kaum in der Lage sein werden, Titles und Descriptions zu erstellen, die auf jede nur erdenkliche Suchanfrage optimiert sind, kann es bei den folgenden Tipps zum Titel, die direkt von Matt Cutts stammen, auch nur um Orientierungspunkte gehen.

Demnach sollte ein Titel:

  1. …relativ kurz sein!
  2. …Site und Page akkurat beschreiben!
  3. …entsprechend der jeweiligen Suche relevant sein!

Was heißt das für die Erstellung der Snippets?

Geben Sie kurz den Inhalt der einzelnen Seite ggf. mit dem direkten Verweis auf die Website (bspw. Brand) wieder und integrieren Sie dabei den wichtigsten Suchbegriff möglichst weit vorne.

Und wie kurz ist kurz?

Nun, da sich jüngst die Länge der (komplett) angezeigten Titles durch ein neues Layout geändert hat, ist „kurz“ quasi noch kürzer als zuvor schon. Während ein Titel bis vor einigen Wochen noch ca. 60 bis 66 Zeichen lang sein konnte (teilw. sogar 70), darf eine möglichst klick-relevante Überschrift nun nur noch ca. 50 bis 60 Zeichen lang sein.

„[…]55 Zeichen im Title-Tag bringt 95%-ige Sicherheit[…]“  Rand Fishkin (CEO & Co-Founder, Moz) auf der diesjährigen SMX in München.

Die genaue Anzahl hängt allerdings von der relativen Breite einzelner Zeichen ab. Es heißt also ggf. testen! Hierfür können Sie bspw. das „Title tag preview tool“ von Moz oder unser hauseigenes, kleines kostenfreies Tool zur Meta-Tag-Optimierung nutzen.

Keine Einschränkungen scheint es bislang bei der Zeichenlänge der Descriptions zu geben. Dort gilt bis auf Weiteres die ungefähre Angabe von 140-160 Zeichen. Auch hier hängt eine genaue Anzahl natürlich wieder von der relativen Breite ab.

Und wie konstruiert Google ggf. einen alternativen Titel?

Das beschreibt Googles Head of Webspam in einem der neuesten Videobeiträge höchstpersönlich. Zusammenfassend zieht der Algorithmus hierfür den Inhalt der entsprechenden Seite, auf die Seite verweisende Linktexte oder auch Einträge im Open Directory Project (dmoz) zur Rate. Aber schauen Sie sich doch den Beitrag hier direkt selber an:

 


Kleines Fazit:

Bislang sind zwar noch keine größeren Ranking-Abstürze aufgrund der jüngsten Layout-Änderungen bekannt geworden, dennoch gilt natürlich, was zuvor auch schon angeraten wurde, sorgen Sie für optimierte Titel mit passender Länge. Da Titles eine hohe Klick-Relevanz besitzen und abgehackte Snippets nicht gut wirken, müssen diese nun unter Umständen angepasst werden. Größe Websites, die hiermit ggf. sehr viel Arbeit hätten, sollten zumindest die Titel der wichtigsten Seiten anpassen. Alles getreu dem Motto: Nichts ist so beständig wie die Veränderung! Vielleicht nehmen Sie die Herausforderung sportlich und nutzen die Chance veraltete Titles zu überarbeiten sowie suchmaschinenfreundlich zu optimieren.

Und abschließend noch ein kleiner Lektüretipp für die nächste Mittagspause zum Thema „der Einfluss sozialer Empfehlungen in den SERPs“. In dem Fachbeitrag zu einer Eye-Tracking-Studie von Henrik Terbeck wird u. a. auch auf die Klick-Relevanz von Title und Description eingegangen. Alternativ zum Link können Sie sich hier direkt auch eine Kurz-Präsentation zur Studie ansehen:

 

Google Eyetracking-Studie: Der Einfluss sozialer Empfehlungen auf das Selektionsverhalten in Suchmaschinen (Kurz-Präsentation auf der vfm Frühjahrstagung + Ergebnisse) from Hendrik Terbeck