Online Marketing / Björn Hallmann 21. Dezember 2016

Online-Marketing: „Jugendliche“ – wo sind Teenager im Netz unterwegs?

In Zeiten von Big Data und immer feineren Analysen bieten diverse Portale allen voran soziale Netzwerke wie Facebook das Potenzial, pointierter als je zuvor die eigene Zielgruppe zu erreichen. Verschiedenste Filteroptionen ermöglichen das gezielte Ausspielen von Werbemaßnahmen an die gewünschte Konsumentengruppe wie eben beispielsweise Teenager.

YouTube - Facebook - Wo sind Jugendliche 2016 unterwegs?

So weit, so gut – doch wo finden Sie die Jugendlichen aktuell?

Da uns im Online-Marketing Statistiken, Zahlen sowie Fakten stets begleiten und immer wieder viel Freude bereiten, soll sich dieser Beitrag mal auf die Suche nach der Zielgruppe der Jugendlichen machen. Welche Plattform ist bei den Teens derzeit angesagt, wie werden die beliebten Kanäle konsumiert und wie stehts eigentlich ums klassische Fernsehen? Schauen wir es uns an!

Was machen wir Deutschen im Netz?

Bevor wir uns in diesem Beitrag eingehender mit der Zielgruppe der Jugendlichen beschäftigen, wollen wir zunächst mal sehen, was wir Deutschen so ganz allgemein im Jahr 2016 mit dem Internet angestellt haben. Hierzu liefert statista gleich eine schöne aktuelle Grafik, deren Daten unmittelbar vom Statistischen Bundesamt stammen.

infografik internetaktivitaeten_in_deutschland statista
Übersicht der Online-Aktivitäten in Deutschland Q1/2016

Die Lieblingsbeschäftigung der deutschen Bundesbürger ist es also im Netz nach dem Streamen von Musik sowie der Erledigung der Bankgeschäfte soziale Netzwerke zu nutzen. Platzhirsch Nummer eins ist und bleibt auch 2016 Facebook. Aber gilt das für alle Altersgruppen? Wir werden sehen.

Grundsätzlich steigt die Zahl der deutschen Internetnutzer weiter an und liegt nun bei 58 Millionen. Bei unserer ausgewählten Zielgruppe, den 14 bis 19-Jährigen, sind jetzt rund 99 Prozent online. Damit bleiben die Teenager weiterhin die aktivste Altersfraktion. Zum Vergleich: Die 20 bis 29-Jährigen kommen auf circa 98 und die 30 bis 39-Jährigen auf 97 Prozent. Richtig große Zuwächse gibt es wenig überraschend nur bei den Älteren (60+).

Die Jugendlichen lieben YouTube, WhatsApp und … !?

Wir halten fest: Die Deutschen stehen weiterhin auf soziale Netzwerke. Und das gilt auch für die Teens von heute. Aber ganz so eindeutig ist das aktuelle Bild dann doch nicht.

Wenn Sie mit Ihrem Marketingbudget auf der Suche nach dem Portal sind, auf dem Sie einen Großteil der jugendlichen Netzgemeinde regelmäßig finden, dann werden Sie 2017 wohl in YouTube investieren müssen. Die Videoplattform von Google ist mit weitem Abstand der absolute Renner bei den Kids. Ganz gleich, ob Mädchen oder Jungen, die Jugendlichen lieben YouTube und verbringen hier viel Zeit. Annähernd stark ist sonst nur die Nutzung von WhatsApp und das auch „nur“ bei den jungen Damen.

infografik youtube_liegt_vorn statista
Videoplattform YouTube ist bei jungen Zielgruppen der beliebteste Online-Dienst, gefolgt vom Messenger WhatsApp und dem sozialen Netzwerk Facebook

Die Jugendlichen konnten bei der Erhebung je drei Lieblingsangebote auswählen. Auffällig ist nicht nur der YouTube-Hype, sondern auch der Unterschied der Mediennutzung zwischen den Geschlechtern. Geht es tendenziell eher um Unterhaltung wie bei YouTube, Spotify oder Netflix führen die Jungs die Liste klar an. Stehen aber Kommunikation und Präsentation im Vordergrund wie bei WhatsApp, Instagram oder Snapchat haben die Mädels das Ruder in der Hand. Und bei Facebook, das unlängst als Multimediaportal durchgeht, liegt die Nutzung in Waage.

Und was machen die Kids auf YouTube?

Eine weitere Infografik von statista zeigt, was die Jugendlichen auf dem Google-Videoportal umtreibt. Demnach interessieren sich die meisten Teens wenig überraschend vor allem für Musikvideos. Hier liegen die Geschlechterinteressen gleich auf. Auf Platz zwei folgen lustige Clips, die aber mehr von den Herren der Schöpfung anvisiert werden. Bei den Jungs noch stärker, bei den Mädchen aber deutlich weniger gefragt sind Let’s-play-Videos – daher drittplatziert.

Ebenfalls beliebt sind amüsante sowie informierende Beiträge von angesagten YouTubern. Außerdem sehen Mädchen gern Tutorials, Mode- und Beauty-Videos sowie Produkttests. Jungs konsumieren des Weiteren häufiger Sportvideos, Action Cam-Beiträge und ebenfalls Tutorials, allerdings deutlich weniger als die jungen Damen.

Salopp gesagt: Wird den Daten Vertrauen geschenkt, bleiben die Kids doch stark klassischen Geschlechterinteressen treu. Mal von der gemeinsamen Begeisterung für die Musik abgesehen; die Jungs suchen signifikant stärker nach Unterhaltung in den Bereichen Comedy, Videospiele und Sport. Die Mädchen interessieren sich hingegen mehr für Mode, Beauty und Video-Anleitungen.

Anmerkung: Wenn Sie über einen Premium-Account bei statista verfügen, können Sie hier auf die genauen Zahlen zugreifen.

Teenager 2016: Fernseher oder Video on Demand?

Nun sind die großen Zeiten von ganzheitlichen Musikprogrammen im TV lange vorbei. Andererseits zeigen die Daten, dass sich junge Menschen in Deutschland noch immer stark für Musik und Musikclips interessieren. Dieses Verlangen wird nun also von YouTube und Co gestillt. Und wie schneidet das klassische Fernsehen generell gegen Alternativen, allen voran Video on Demand ab?

Anscheinend immer schlechter und doch gar nicht so schlecht. Noch immer schauen jüngere Menschen in Deutschland (hier 14-29 Jahre) rund 118 Minuten täglich fern. Nehmen wir die 3 bis 13-Jährigen hinzu ergibt sich ein Schnitt von circa 100 Minuten. Video on Demand-Angebote werden in ähnlichem Ausmaß konsumiert, wobei die Jüngeren stärker auf „online“ und zusätzliche Formate wie Live-Streams (z. B. Let’s Plays) oder selbst gemachte Sendungen (z. B. von YouTubern) setzen.

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Bei Kindern und Jugendlichen inzwischen gleichauf: klassisches Fernsehen und Video on Demand-Angebote

Nehmen wir die Vorlieben der Kinder und Jugendlichen zusammen, besteht allgemein ein hohes Interesse an Web 2.0-Angeboten. Selbstbestimmung und Mitgestalten ist jungen Menschen von heute im Umgang mit Medien wichtig. Letzteres tendenziell vielleicht den Mädchen mehr als den Jungen.


Fazit: Isso – YouTube ist dieses Jahr am fly!

Nun, vielleicht gehören Sie nicht zu den Jugendlichen von 2016. Die sollen nämlich laut Langenscheidt in diesem Jahr voll auf Wortschöpfungen wie „Isso“ (Zustimmung) oder „am fly sein“ (steilgehen) abfahren. 🙂

infografik die_beliebtesten_jugendwoerter_2016 statista
Hätten Sie die Jugendwörter auch ohne Übersetzung verstanden?

Was wir aber dennoch festhalten können: YouTube ist nicht nur unter den Kids mit deutlichem Abstand der Renner. Auch allgemein bleibt die Plattform zweit wichtigste Suchmaschine nach Google. Ergo: Wer seine Zielgruppe hier verortet, sollte dringend über eine nachhaltige Marketingstrategie auf dem angesagten Videoportal für 2017+ nachdenken. Und wenn Sie hier kompetente Unterstützung benötigen, sind wir Ihnen gern unter anderem bei der Optimierung Ihres YouTube-Kanals oder beim Influencer Marketing behilflich. Kontaktieren Sie uns jetzt!

Lesetipp: Übrigens ist YouTube nicht das einzige Portal, dass sich bei angesagten Videos ins Zeug legt. Facebook hat in diesem Jahr ebenfalls stark auf Videocontent gesetzt und gewonnen. Erfahren Sie jetzt mehr zum Social Media-Primus im Blog -> FB: Umsatz, Gewinne, Nutzerzahlen – alles zeigt nach oben!

Quellen + Links:

Das Beitragsbild stammt von pixelia/gerald.
Alle Grafiken von statista finden Sie hier.
Lesetipp 2: Extrem empfehlenswert ist zudem der neue Imagine Blog von construktiv!