Linkbuilding / Tino Schade 12. August 2014

Backlinks – Alles was Du wissen musst

Backlink – bis vor kurzer Zeit noch das Zauberwort im SEO. Eigentlich fast als Synonym gebraucht. Der Dreh- und Angelpunkt einer jeden SEO-Strategie.

Linkaufbau hat jedoch in letzter Zeit ein wenig an Bedeutung verloren. Weniger dahingehend, dass Linkaufbau nicht mehr zu den zentralen Bausteinen, ja noch immer dem wichtigsten Bausteinen einer Suchmaschinenoptimierung gehören würde. Eher in so fern, als dass das Thema hinter andere, wie zum Beispiel Content Marketing zurückgetreten ist.

Hier soll es aber zu Beginn um ganz andere Fragen gehen.

Backlinks, das sind diese Dinger, von denen jeder mal gehört hat und auch irgendwas darüber weiß. Aber weißt Du wirklich genug, um entscheiden zu können, wie wichtig Linkaufbau für Deine Seite ist? Und weißt Du genug, um entscheiden zu können, welche Art Linkaufbau für Dich und dein Projekt das beste wäre?

Wenn Du am Ende des Artikels angelangt bist, wirst Du es wissen. Dann hast Du die so wichtigen Basics im Bereich Offpage SEO gelernt.


Inhalt

Kapitel 1: Wie wichtig sind Backlinks?

Kapitel 2: Wie funktionieren Backlinks?

Kapitel 3: Wie baue ich Backlinks auf?

Kapitel 4: Redaktionelle Links aufbauen

Kapitel 5: Linkaufbau – Taktik und Strategie

Kapitel 6: Können Backlinks schaden?

Kapitel 7: Hilft es, einen Link auf andere zu setzen?


Kapitel 1: Wie wichtig sind Backlinks?

Gleich vorweg: Backlinks sind verdammt wichtig! Für Google und für dein Webprojekt.

Für Google waren sie der heilige Gral. Für Dich sind sie ein wichtiger Weg Google zu zeigen, dass Du etwas zu sagen hast, das auch einen Wert hat.

Aber für beide sind sie zugleich ein Fluch. Google möchte sich gern frei machen, von der Abhängigkeit von Backlinks und Du hast alle Mühe gute Backlinks zu akquirieren. Du und Google – ihr braucht sie aber noch immer. Warum?

Wie wichtig sind Backlinks für Google?

Backlinks sind für Google nicht nur ein Relevanzsignal, sondern auch ein sehr guter Weg, das Thema einer Seite einzugrenzen und so das Verständnis des Contents auf der Seite zu sichern.

Indem Google es geschafft hat, einen Weg zu finden, Seiten mehr oder weniger Relevanz aufgrund der eingehenden Links zuzusprechen, wurde Google zu der Suchmaschine.

Von all den anderen, die sich vor dem 27. Dezember 1998 (dem Gründungstag Googles) den Markt für Suchen im Internet teilten, ist nicht mehr allzuviel übrig.

Die Betrachtung eingehender Links war Googles große Idee, die dem Unternehmen bis heute eine Marktführerschaft sichert.

Für Google war die Idee einer Backlinkbetrachtung also kriegsentscheidend.

Manifest geworden ist dieser Vorteil im Pagerank-Patent, das lange Zeit die Wirbelsäule der Ranking-Algorithmen der Suchmaschine gebildet hat.

Die Originalversion funktioniert etwa nach dem Prinzip: „Je häufiger ein komplett ziel- und planloser Surfer, der willkürlich Links folgt, auf deine Seite gelangt, um so wichtiger muss deine Seite sein.“. Du bekommst mehr Pagerank und rankst besser als die schwächeren Seiten. Uhhhh…Pagerank! Gott, was waren alle heiß darauf.

Reicht das um gute von schlechten und wichtige von unwichtigen Seiten relativ zu einer spezifischen Suchanfrage zu unterscheiden? Ganz ehrlich – eher nicht.

Aber es hat erst einmal gereicht, um Google einen immensen Vorteil zu verschaffen.

Nun entwickelt sich aber auch Google weiter und baut dieses Algorithmus stetig aus. Im Jahr 2010 wurde das Reasonable Surfer Patent durch Google eingereicht.

So definiert Google Relevanz, Vertrauen und Autorität

War zuvor noch jeder Link auf einer spezifischen Webseite noch mehr oder weniger gleich wertvoll, andert sich das durch diese neue Methode.

Was ein Link wirklich für die verlinkte Seite tun kann, als wie wichtig er gewertet wird, hängt nun von viel mehr Faktoren ab, als bloß der Stärke (Pagerank) der verlinkenden Seite.

Andere, klügere Faktoren kommen ins Spiel.

Nun heißt es: „Je häufiger ein Surfer auf deine Seite gelangt, der sich gezielt durch ein Thema bewegt und eben die Links klickt, die an der für ihn sinnvollsten Stelle in der sinnvollsten Weise platziert sind, um so wichtiger muss deine Seite sein“.

Du bekommst mehr Relevanz und rankst besser für dein Thema. Jetzt sind alle heiß auf Themenrelevanz!

Ach – und dann war ja noch die Sache mit den Linkspammern (dazu mehr im weiter unten). Pagerank war recht einfach zu manipulieren. Es mussten einfach nur echt viele Backlinks aufgebaut werden. Egal wie, egal woher. Und findige SEOs wussten das zu automatisieren. Jeder konnte sich in goldene Bereiche der Suchergebnisseiten spammen und über Nacht Gelddruckmaschinen bauen.

Im Reasonable Surfer Model ist das natürlich ein wenig schwieriger.

Das heißt,jetzt zählen nicht mehr viele Links, egal woher. Es geht nun um möglichst prominent platzierte, thematisch in irgendeiner Weise relevante Links. Schwerer zu Spammen, aber dann kauft oder tauscht man eben.

Und darum zieht Google zusätzlich ein Trustrank-Patent aus dem Ärmel.

Hier heißt es nun, dass nicht nur die stärksten und relevantesten Seiten gut gerankt werden sollen, sondern eben die, welche zusätzlich noch besonderes Vertrauen genießen.

Im Prinzip ist diese Methode aber nur eine Abwandlung des Pagerank.

Hier heißt es dann: „Je schneller ein komplett ziel- und planloser Surfer, der von einer von uns als besonders vertrauenswürdig eingestuften Seite startet und willkürlich Links folgt, auf deine Seite gelangt, um so wichtiger muss deine Seite sein“. Bist Du direkt von einer dieser besonderen Seiten aus verlinkt, vertraut Google Dir (ein bisschen mehr).

Ein direkter Link von einer vertrauenswürdigen Seite ist schwer zu spammen und eben so schwer zu kaufen. Wir gehen nämlich einmal davon aus, dass die Seite unter anderem dadurch so vertrauenswürdig ist, da dort keine gekauften Links platziert werden.

Natürlich kann niemand genau sagen, welches diese Startpunkte sein könnten und sicherlich ist auch dies themenspezifisch zu betrachten, aber in mancherlei Diskussion hört man schon heraus, dass es da allseits anerkannte Kandidaten zu geben scheint.

Wikipedia (wird eigentlich immer genannt), Spiegel und andere große Verlagsableger, Seiten ganz großer Brands und Autoritäten, Universitäten (von denen einige in den letzten Jahren unmengen an Links verkauft haben ;)) – das sind die üblichen Verdächtigen, wenn sich das Gespräch um Trust-Seiten dreht.

Kurzum: Google braucht Links um zu bestimmen, wie wichtig und autorativ eine Seite für ein Thema sein könnte und in wie weit sie als vertrauenswürdig eingestuft werden kann.

Ohne Backlinks in die Bewertung einer Seite einzubeziehen, würde Google viel Schrott zeigen. Hier ausgeführt durch den Herrscher der Google Link Welt. Den Head of Spamfighters: Matt Cutts

Und so bestimmt Google den (sprachlichen) Kontext

Aber Google braucht all das nicht nur, um eine gewisse Relevanz zu bestimmen, oder eine Autorität. Google braucht Links auch, um Informationen über den sprachlichen Kontext einer Seite zu gewinnen.

Nehmen wir an, Du telefonierst mit jemand vollkommen fremden. Du weißt nichts über ihn und fragst ihn, wo er sich gerade befindet. Er antwortet „Auf der Bank“. Nun bist Du relativ ratlos, denn Du hast keine Ahnung, welche Art Bank er denn meinen könnte.

Eine Gartenbank, ein Geldinstitut, eine Parkbank? Der Begriff ist polysem, d.h. er hat selbst für einen kompetenten Sprecher mehrere Bedeutungen, so dass dieser nur dann die konkrete, jetzt gerade gemeinte Bedeutung herausfiltern kann, wenn man ihm ein wenig Kontext an die Hand gibt.

Wenn du aber ein wenig mehr Kontext hast, z.B., dass Du die Person, die Du angerufen hast kennst und weißt, dass er heute Geld holen wollte, dann weißt Du zumindest schon einmal, dass er sich in einem Geldinstitut befindet.

Und mit noch ein wenig mehr Informationen über diese Person, z.B. bei welcher Bank er Kunde ist, weißt Du, dass er sich gerade in einer Sparkassen-Filiale befindet.

Und mit noch ein wenig mehr Information, z.B. wo er sich zuvor aufgehalten hat und wo die nächste Filiale gelegen ist, weißt Du auch wo genau.

Und wir könnten dieses Spiel noch lange weiter spielen. Der Punkt ist jedoch, dass sich sprachliche Bedeutung nur aus dem Kontext erschließt. Und nur im Kontext kann Google ein Dokument einer Suchanfrage richtig zuordnen.

Backlinks sind es, welche eben diesen Kontext liefern. Nicht ausschließlich und allein, jedoch in einem ganz beachtlichen Maß.Sprachlicher Kontext durch BacklinksÜber Backlinks – und hier rede ich nun auch von Links, welche zwei Seiten auf ein und derselben Domain verbinden, etwa die Startseite deines Onlineshops und eine der darunter liegenden Kategorien – kann sich Google die Bedeutung der einzelnen Wörter und schließlich des gesamten Textes auf einer Seite erschließen.

Natürlich nicht ausschließlich dadurch, aber sie helfen dabei.

Nehmen wir an, Du hast einen Onlineshop für Spielzeug.

Deine Startseite enthält einen Text, von dem Du hoffst, dass Google ihn und damit die Seite für den Suchbegriff „Spielzeug“ relevant (in der Bedeutung „Dieses Zeug für Kinder, mit dem sie Stunden verbringen können“ in Abgrenzung zu „Dieses Zeug für Paare, mit dem sie nur Stunden verbringen können, wenn er es kann“) finden wird.

Damit das der Fall wird, braucht Google Beweise dafür, dass die eine und nicht die andere Bedeutung gemeint ist.

Und diese Beweise holt sich Google aus dem Kontext. Und dieser wird zu einem großen Teil von den Dokumenten gebildet, die auf die entsprechende Seite verlinken, oder (und nun pass gut auf) von dieser verlinkt werden (zu letzterem kommen wir später noch).

Und ebenso verhält es sich mit deiner Unterkategorie „Elektrische Autos“.

Hier weiß Google darum, dass es sich um Elektrische Autos für Kinder handelt, weil diese Kategorie von einer Seite (deiner Startseite) aus verlinkt ist, die wiederum „Spielzeug für Kinder“ zum Gegenstand hat.

Wie genau Google das macht, erschließt sich, wenn Du das Kapitel „Wie funktionieren Backlinks“ mit Begeisterung verschlungen hast.

Wie wichtig sind Backlinks für meine Seite?

Wenn Du das Vorhergehende aufmerksam gelesen hast, kannst du die Frage, wie wichtig Backlinks für Deine Seite sind, eigentlich schon beantworten. Richtig wichtig!

Ohne Backlinks, die auf Deine Seite verweisen, kann Google deiner Seite keine Relevanz, keine thematische Autorität und auch kein Vertrauen zusprechen. Und Google hat sogar Probleme, das Thema deiner Seite annähernd zweifelsfrei zu erfassen, einfach weil der Suchmaschine der Kontext fehlt.

Zu guter Letzt kommt noch ein weiterer Faktor hinzu. Die Häufigkeit, mit der Google deine Seite crawlt hängt stark davon ab, wie gut Deine Seite verlinkt ist.

Googles Bots hangeln sich durchs Netz und senden Informationen darüber, was sie auf Ihrer Reise gefunden haben, zu den Datenzentren.

Auf ihrer Reise durch die Weiten des Internets folgen die Crawler den verschiedenen Links, um von Seite zu Seite zu gelangen. Ob ein Bot Deine frischen Inhalte schnell findet, oder Tage vergehen, bis Google erfährt, dass Du ein neues, vielleicht weltveränderndes Stück Content auf Deine Seite gestellt hast, hängt also auch davon ab, wie gut Deine Seite verlinkt ist.

Geht es auch ohne Backlinks?

Das alles heißt aber nicht, dass Google eine Seite die ohne Backlinks daherkommt, von vornherein nie in Betracht ziehen würde.

Es ist für Google extrem schwierig eine Seite einer Suchanfrage zuzuordnen, wenn kein Kontext (also keine Backlinks) vorhanden ist.

Aktuell müsste Google noch auf, wie Matt Cutts im Video unten sagt, Taktiken zurückgreifen, die aus der Frühzeit der Suchmaschine stammen.

Allein abhängig vom Text kann Google nur sicher sein, mit deiner Seite eine adäquate Antwort auf eine Suchanfrage auszuliefern, wenn die Suchanfrage selbst sehr speziell ist. In diesem Fall würde Google einfach nach hinreichend vielen Übereinstimmungen von Suchanfrage und Text suchen.

Ein Ranking ohne Links ist daher aktuell nur da möglich, wo die Suchanfrage so speziell ist, dass quasi keine Verwechslungen möglich sind.

Für diesen Artikel zum Beispiel hieße das, er könnte nur für Suchanfragen wie „Ranking ohne Links wenn keine Verwechslungen möglich sind“ ranken, da diese einen hier niedergeschrieben Satz fast ein zu eins aufnimmt und dieser Satz vielleicht in nur wenigen anderen Dokumenten vorkommt. Man rankt also nur für einen sehr speziellen Longtail.

Je unspezifischer die Suchanfrage aber, je mehr man sich dem so genannten Shorthead nähert, um so wichtiger werden Links, wird der Kontext.

Google arbeitet jedoch daran, gute Ergebnisse auch ohne Betrachtung der eingehenden Links liefern zu können.

Ein großer Schritt in diese Richtung war das Hummingbird-Update.

Mit diesem Update hat Google einen riesigen Sprung dahingehend gemacht, Texte zum Teil aus sich selbst heraus besser verstehen zu können.

Der Nicht-Google Mitarbeiter, der de Vorgänge dahinter wohl am besten verstanden hat, ist Cyrus Shepard von MOZ. Er erklärt das Hummingbird Update einmal in diesem wirklich ausgezeichneten Artikel und war so nett der Welt diese Folien zur Verfügung zu stellen.

Google’s Hummingbird and the Entity Search Revolution from Cyrus Shepard

Natürlich zielt dieses Update nicht darauf ab, Backlinks zu ersetzen, aber es zeigt die Richtung auf, in die es gehen wird.

Google erklärt selbst immer wieder, dass man sich am allerliebsten von dem leicht zu manipulierenden Bewertungskriterium Backlinks lösen würde. Und Google arbeitet akribisch daran, diesen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Google Plus ist eventuell ein Weg in diese Richtung. Die Untersuchung von Co-Okkurenzen ein weiterer. Die Fixierung auf Entitäten, darunter Autoren ein anderer. Es soll kommen, aber es wird noch dauern.

Bis dahin ist Linkless Ranking noch Zukunftsmusik, auch wenn einige schon ganz genau wissen, wie das funktionieren könnte.

Willst Du also für mehr als nur einen sehr speziellen Longtail ranken, dann musst Du Google Links liefern. Eingehende Links und – wie wir später noch genauer betrachten werden – auch ausgehende.

Wie viele Backlinks hat meine Seite?

Du weißt jetzt also, wie wichtig Backlinks für Deine Seite sind. Da ist es nur natürlich, dass Du Dir jetzt genau mindestens drei Fragen stellst. Wie viele Backlinks habe ich? Wie viele brauche ich? Und wie komme ich an mehr Backlinks?

Alle drei Fragen sollen hier beantwortet werden und wir beginnen mit der ersten.

Um herauszufinden, wie viele und welche Backlinks Du hast, bieten sich aktuell zwei sehr gute kostenlose Möglichkeiten und einige kostenpflichtige.

Die bekannteste kostenlose Möglichkeit, herauszufinden, wie viele und welche Backlinks meine Seite hat, ist die über die Google Webmastertools.

Backlinks in den Google webmaster Tools
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Hast Du deine Seite hier angemeldet, liefert Dir Google einen netten und rein quantitativ betrachtet sehr anständigen Überblick über dein Linkprofil.

Ärgerlich ist dabei jedoch, dass man zu den einzelnen Backlinks keine eindeutigen weiterführenden Informationen oder gar Linkbuilding KPIs findet.

Betrachte ich mir einen Backlink, können mich viele Dinge interessieren.

  • Von wo kommt der Link?
  • An welcher Stelle kommt der Link (der wie vielte Link im Dokument ist es)?
  • Wie stark ist die verlinkende Seite?
  • Wie themenrelevant ist die verlinkende Seite?
  • Wann wurde der Link indiziert, wann verloren?
  • Wie lautet der Linktext?
  • usw.

Dies sind alles Fragen, die mir ein Blick in die GWT nicht beantworten kann.

Hier kommen dann vor allem kostenpflichtige Tools ins Spiel, aber eben auch noch eine Variante, die auch unendgeltlich viele der Fragen beantwortet, sofern man sie für eine überschaubare Zahl an Projekten stellt.

Der in meinen Augen beste Lieferant für Linkdaten ist Majestic SEO. Kein Tool hat eine so große Datenbasis und zeigt daher das Linkprofil so vollständig, wie Majestic.

Und das beste ist: Majestic lässt sich auch kostenlos für eine geringe Zahl eigener Projekte nutzen. Zeitlich unbegrenzt und in ganz beachtlichem Umfang.

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Neben den Daten, die hier im Bild gezeigt werden, stellt Majestic noch eine ganze Reihe wichtiger Informationen zur Verfügung.

Von Ankertextverhältnissen, über Deeplinkratio und Nofollow-Anteil bis zu den Linkmagneten meiner Seite und vielem, vielem mehr.

Und das – nur um es noch einmal zu betonen, bereits mit einem Free Account. Die Bezahlversionen kommen dann mit erweiterten Reportingfunktionen, Downloads für Fremdseiten etc. daher und stellen in meinen Augen eines der mächtigsten Backlinktools, die für Geld zu erwerben sind – zumindest solange man nicht gegen ein Penalty zu kämpfen hat (doch dazu später).

Wie viele Backlinks braucht man?

Du weißt jetzt also, wie viele Backlinks Du hast und fragst Dich jetzt natürlich, wie viele Du eigentlich brauchst. Dies ist die naheliegendste Frage in diesem Zusammenhang und zugleich die irreführendste.

In gewisser Hinsicht ist sie sogar ganz und gar sinnlos, mindestens aber unvollständig.

Um für die Suchanfrage „Spielzeug“ zu ranken, brauchst Du 1.234 Backlinks. Dieser Satz ist grundfalsch, ganz gleich, welche Zahl man an Stelle der 1.234 setzt.

Und wenn Du ihn, oder einen ähnlichen Satz jemals von jemandem hören wirst, der Dir gerne eine SEO Dienstleistung verkaufen möchte, dann dreh Dich um, fang laut an zu lachen und geh, ohne dass Du ihn noch eines Blickes würdigst.

Dieser Satz ist so falsch, weil es auf die Frage, wie viele Backlinks Du brauchst, um ein spezielles Ranking zu erzielen, keine absolute Antwort gibt.

Was nötig ist, um zu ranken, hängt nicht nur von deiner Konkurrenz und deinem Thema ab, sondern auch von vielen anderen Faktoren.

Selbst unter Laborbedingungen ist die Frage nicht zu beantworten, da sie schlicht falsch gestellt ist. Nicht „Wie viele?“ ist die entscheidende Frage, sondern „Welche?“. Um deine Konkurrenz auszuranken, brauchst Du mehr von den guten Links, als diese in ihrem Linkprofil haben, oder schlicht: bessere Links.

Was Du tun kannst, um diese zu bekommen, sehen wir uns an, wenn wir uns damit beschäftigt haben, wie Backlinks eigentlich funktionieren.

Denn dieses Wissen wirst Du brauchen, um zu bestimmen, was ein schlechter, was ein guter und was der beste Link (für Deine Seite) eigentlich ist.


Kapitel 2: Wie funktionieren Backlinks?

Bevor Du Dich jetzt also daran machst, dein Linkprofil als gut oder schlecht zu bewerten und bevor Du Dir überlegst, wie viele Links und vor allem welche Links Du nun als nächstes gern aufbauen würdest, solltest Du wissen, wie Backlinks eigentlich funktionieren.

Dieses Wissen wird Dir helfen, Dir ein Bild von dem zu machen, wie ein spezifischer Link auf Deine Ziele einzahlen kann.

Jeder Backlink hat bestimmte Eigenschaften, die ihn wertvoll, wertlos oder gar schädlich machen können. Im Folgenden lernst Du die wichtigsten dieser Eigenschaften kennen.

Die Funktionsweise und Wertigkeit eines Backlinks ist am besten erklärt, setzt man eine Analogie in das gesellschaftliche Miteinander und besonders darauf, wie gesellschaftlicher Status zu- oder abgesprochen wird.

Der Mechanismus, nach dem Google eine Seite hinsichtlich der Backlinks bewertet, ist diesem extrem ähnlich und war wohl die Grundlage aller Überlegungen, die später zum Pagerankpatent und all seinen Nachfolgepatenten geführt haben (Ok – das ist nun wirklich spekuliert, aber nur Larry Page weiß, wie es wirklich war ;)).

Irgendwann hat das jeder einmal gehört: „Zeig mir Deine Freunde und ich sag Dir, wer Du bist“. Und damit ist eigentlich alles erklärt, aber weil das Schreiben gerade einen solchen Spaß macht, führe ich das dann doch weiter aus.

Im Prinzip definiert sich Dein gesellschaftlicher Status für einen Beobachter, der nicht alle Hintergründe kennt vor allem dadurch, als zu welchen Kreisen zugehörig er Dich erkennt.

Dieser Beobachter mit dem lückenhaften Wissen ist in unserer Analogie selbstverständlich Google. Und Du, das ist in dieser Analogie eine spezifische Website, ein einzelnes Dokument auf einer Domain.

Damit Google Dich einschätzen kann, sieht sich Google an, mit wem Du dich umgibst (sind es Gauner oder Honoratioren).

Und Google hört sich an, was die Leute mit denen Du Dich umgibst am offensten über Dich sagen.

Und Google sieht sich an, wann Sie das über Dich sagen (prominent oder lieber nur, wenn das Umfeld kein wichtiges Thema zulässt).

Und Google sieht sich an, zu welchen Gelegenheiten man sich mit Dir zeigt.

Und natürlich beobachtet die Suchmaschine genau, wie es um den Status desjenigen bestellt ist, der sich da so bereitwillig mit Dir umgibt.

Letztlich will Google auch wissen, wann man sich und wer sich auf Dich beruft, um das eigene Gesagte zu untermauern.

Kurzum: man verortet Dich aufgrund deines Umgangs und der Art und Weise, wie sich Deine Umgebung Dir gegenüber verhält.

Und genau das tut Google, wenn es darum geht, eine Webseite auf Basis der Backlinkbetrachtung zu verorten. Nur eben, dass all diese Prozesse durch spezifische Eigenschaften der entsprechenden Backlinks repräsentiert sind.

Ankertext & Title

AnkertextDer Ankertext repräsentiert das Statement, dass jemand, der Dich erwähnt, als für Dich am zutreffendsten empfindet.

Der Ankertext ist die Aussage „unter“ der der Link liegt und wird verstanden als präziseste Beschreibung des Linkziels.

Entsprechend hoch wertet Google (noch immer) die Linktexte, wenn es darum geht, dir ein Mehr an Relevanz für das Keyword zuzusprechen, das den bedeutungstragenden Teil des Ankertextes bildet.

Dieser Artikel über Linkbuilding im B2B Bereich hat nun allein dadurch, dass ich ihn mit diesem Text aus diesem Artikel (dazu gleich mehr) verlinkt habe, ein wenig für Suchanfragen wie „B2B Linkbuilding“ gewonnen – und ich habe den Linktext auch noch gefettet, was ein weiteres kleines Pluspünktchen bringt.

Ankertext und Linktitle

Um diesen Effekt noch ein wenig (und wirklich nur ein winziges, winziges Bisschen) zu unterstützen, habe ich Ihn zusätzlich mit einem Title-Attribut versehen.

Man beachte, dass ich hier auf ein Synonym für Linkaufbau zurückgegriffen habe.

Viele behaupten an dieser Stelle, dass eine exakte Wiederaufnahme des Ankertextes das sinnvollste wäre, aber das sehe ich ein wenig anders. Google ein Synonym anzubieten kann selten schaden, denn es hilft der Suchmaschine dabei, die Wortbedeutung zu verifizieren.

Erinnern wir uns an das Beispiel mit der Bank. Wenn ich jedem Telefonat, in dem ich erwähne ich sei auf der Bank, noch eine SMS folgen lassen würde, die nichts enthält als das Wort „Geldinstitut“ – ich liefe kaum Gefahr, missverstanden zu werden.

Der Ankertext ist also eine ganz entscheidende Eigenschaft eines Backlinks im Hinblick darauf, für welche Suchanfragen Deine Seite als treffende Antwort in Betracht gezogen werden soll. Wie mächtig Ankertexte sind, lässt sich am Beispiel einer Google Bombe ablesen.

Eine Google Bombe beschreibt die SEO-Optimierung einer Seite, allein durch das Setzen von Backlinks mit bestimmten Ankertexten.

Google BombeDas wohl bekannteste Beispiel ist Adobes SERP Dominanz für die Suchanfrage „hier“. Tatsächlich ist es so, dass der entsprechende Term nicht ein einziges mal auf der Seite vorkommt, die hier auf Platz 1 rankt.

Dieses Ranking hält Adobe seit einer gefühlten Ewigkeit allein aufgrund der Tatsache, dass jede Seite, die irgendeine PDF zum Download anbietet, auch einen Link auf Adobe setzt. Nur für den Fall, dass der User nicht die aktuelle Version des Readers installiert hat. Und in aller Regel wird die Seite verlinkt mit „hier“ oder „hier klicken“.

Ankertexte sind also extrem mächtig.

Aber Ankertexte sind eine gefährliche Angelegenheit.

Weil sie so mächtig sind, wurden sie häufig missbraucht und nun ist es so, dass Google sehr schnell einen Missbrauch wittert.

Ein Ankertext kann nämlich „hart“, „weich“ oder „brand“ sowie „natürlich“ sein und harte Verankerung ist es, die mächtig und gefährlich zugleich ist.

Bleiben wir bei unserem Beispiel-Link. Der Ankertext ist schon ziemlich hart gewählt. Warum?

Offenkundig ziele ich hier darauf ab, ein Ranking für „B2B Linkbuilding“ oder „Linkbuilding B2B“ zu pushen. Und weil ich das will, besteht der Ankertext nahezu vollständig aus eben diesen Keywords.

Er ist nicht vollkommen hart gestaltet, es sind Füllwörter untergebracht, aber meine Botschaft an Google ist recht klar.

Ich kann das gerade so tun, weil es sich um einen internen Link handelt und da ist gegen harte Anker nichts einzuwenden.

Hätte ich den Artikel von einer externen Seite aus verlinkt, hätte ich mich wahrscheinlich für einen weichen Anker, wie „kann sich diese Tipps zum Thema Linkbuilding im B2B einmal ansehen“. Viele Füllwörter und die anvisierten Keywords sind ganz flüssig und natürlich untergebracht.

Vielleicht hätte ich mich aber auch für einen „natürlichen“ Ankertext entschieden,wie etwa „dieser Artikel“ oder eben „hier“. Vielleicht aber auch für einen Brandanker, wie „auf trafficmaxx“. Oder einen URL Anker wie „http://www.trafficmaxx.de/blog/linkbuilding/5-tipps-zum-linkaufbau-in-b2b-und-nischen-markten„.

All diese Ankertextformen haben nicht dieselbe Macht wie ein harter Anker, aber es lohnt sich dennoch, sich Gedanken um den richtigen Ankertext zu machen.

Denn harte Ankertexte machen Google misstrauisch und wenn Google Dir misstraut, dann hast Du ein Problem. Dann nämlich kann Google sich entscheiden, Dir viele deiner Besucher einfach vorzuenthalten und das kann Dich unter Umständen ruinieren.

Genauer gehe ich auf Dieses Thema weiter unten ein, wenn es darum gehen soll, wann ein Backlink Dir schaden kann. Jetzt aber sehen wir uns weitere Eigenschaften des Backlinks einmal genauer an.

Linkposition

LinkpositionDie Linkposition ist ein durchaus entscheidender Faktor bei der Beurteilung der Wertigkeit eines Backlinks. Der Begriff „Linkposition“ beschreibt, so wie ich Ihn gebrauche gleich zwei Dinge.

Zum einen referiert der Begriff auf die Position, die der Link im verlinkenden Dokument hat.

Der wie vielte Link im Dokument ist es (wir zählen von oben nach unten)?

Befindet sich der Link im sichtbaren Bereich, oder ist er erst nach langem scrollen zu finden?

Befindet sich der Link im Content (ist also ganz bewusst redaktionell an genau diese Stelle gesetzt), oder aber wurde er in irgendeinem Container außerhalb des redaktionellen Bereichs geparkt?

Ein richtig guter Link ist einer der ersten im Dokument. Einer, der mitten im redaktionellen Content und im sichtbaren Bereich platziert ist.

Hier fragt Google einfach, wie offen und zu welchen Gelegenheiten man bereit ist, sich mit Dir zu umgeben.

Zum anderen beschreibt der Begriff „Linkposition“ die Lage des verlinkenden Dokumentes innerhalb der Domainhierarchie.

Befindet sich das Dokument in einem prominenten Bereich des gesamten Auftritts oder aber gar auf einer kaum zu erreichenden Sub-Sub-Domain?

Ist der Bereich, in dem sich das Dokument befindet für den Websitebetreiber wichtig (also intern selbst gut verlinkt), oder führt er ein Schattendasein und fällt unter „ferner liefen“.

Hier gilt: je prominenter das Dokument in der Hierarchie platziert ist, um so mehr kann Dir der Link geben.

Der beste Link den Du bekommen kannst, ist demnach in aller Regel einer, der aus einem Text von der Startseite kommt.

Thema des umgebenden Textes

Ein Link sollte nach Möglichkeit Teil des redaktionell geführten Inhaltes sein.

Wir wissen ja nun, wie mächtig Ankertexte sein können, da Google hier einen starken Hinweis auf das Thema des verlinkten Dokumentes bekommt. Ähnlich gut ist aber der Hinweis, den Google aus dem, den Link umgebenden Text ziehen kann.

Hätte ich für meinen B2B Linkbuilding Link einen natürlichen Anker wie „dieser Artikel“ gewählt, so hätte ich akribisch darauf geachtet, dass die Keyword-Phrase „B2B Linkbuilding“ mehr als einmal nah am Link steht.

Ich hätte dann wohl so etwas schreiben müssen wie „finden sich Tipps zum B2B Linkbuilding in diesem Artikel. Linkaufbau im B2B Bereich ist jedoch….“ und in den Sätzen davor und danach ebenfalls möglichst viele relevante Wörter verwenden müssen.

Ein guter Link findet sich innerhalb eines Absatzes, der das Thema des verlinkten Dokumentes so spezifisch wie möglich zum Gegenstand hat.

Thema der Domain

Ähnlich wichtig ist das Thema der Domain, oder zumindest des Seitenbereichs, in welchem das Dokument aufgehoben ist, aus dem heraus Du verlinkt wirst.

Ok – diese These wird jetzt ein wenig erschüttert durch eine Bemerkung, welche der Lehrmeister aller SEOs, Rand Fishkin in einem kürzlich veröffentlichtem Whiteboard Friday gemacht hat.

Hier hat uns Rand mitgeteilt, dass er die These, dass ein Link von einer ausschließlich themenrelevanten Domain mehr wiegen soll, als einer von einer Domain, welche nicht unbedingt mein Thema spielt, nicht verifizieren kann.

Wie die SEO Welt so ist, haben viele daraus gemacht, dass es folglich nicht so wäre.

Die Aussage war aber lediglich: wir haben nicht die Daten, um klar sagen zu können „Jo – ist so.“ und, dass er darum auch in Betracht ziehen würde, dass Google eben dies vielleicht auch gar nicht haben will.

Wie dem auch sei. ich werde hier die These vertreten, dass ein solcher Link besser ist.

Einmal, weil er mehr wiegt. Eine Weiterempfehlung eines Arztes durch einen anderen Arzt ist mehr wert, als die Weiterempfehlung eines Arztes durch einen Quantenphysiker.

Zudem, weil der umgebende Linktext eine Rolle spielt und dies gilt auch mittelbar für die interene Verlinkung. Mein verlinkendes Dokument wird auf themenrelevanten Domains einfach selbst aus relevenanteren Texten heraus verlinkt.

Drittens, weil auf einer Domain über Fußpflege mein Text über SEO wohl kaum in einem prominenten Bereich landen wird und daher keine gute Linkposition möglich ist.

Und auch wenn ich mich diesbezüglich vollkommen irren sollte und Google hier keinerlei Unterschied auf Ebene des Algorithmus macht, dann stehen da noch zwei Dinge im Raum, die einen Link von einer themenrelevanten Seite wertvoller machen, als einen, der eben aus fremden Themen verlinkt: Referral Traffic und Googles Spamfighter.

Von themenrelevanten Domains bekomme ich einfach die qualifizierteren Besucher. Der Link muss mir keine Leser schicken, die sich ausschließlich für Fußpflege interessieren. Ich will Leser, die etwas über SEO wissen, oder wissen wollen. Und die bekomme ich nun mal nur von anderen Onlinemarketing Seiten.

Topical Trust
MajesticSEO zeigt neuerdings an, welchem Thema meine Linkgeber zugeordnet werden können. Hier das Beispiel yves-rocher.de

Und auch wenn der Algorithmus keinen Unterschied macht, so gibt es hinreichend oft Szenarien, in denen sich Menschen meine Links ansehen.

Und sie beurteilen, ob ich mit diesem oder jenem Link die Suchmaschinenrankings wider der Google Richtlinie manipuliere.

Man schätzt ein, ob mein Link natürlich ist und bestraft mich, wenn man zum gegenteiligen Urteil gelangt. Wie natürlich scheint mein Link auf einer Fußpflege-Seite?

Daher die klare Ansage: ein guter Link ist ein Link von einer Domain die mein Thema besetzt.

Co-Zitationen & Nachbarschaft

Wie schon angesprochen, greift Google bei der Bewertung einer Website auf bestimmte Mechanismen zurück. Mechanismen, wie wir sie aus dem alltäglichen Miteinander ganz gut kennen.

Will man einordnen, was man von jemand noch eher unbekannten zu halten hat, dann sieht man sich auch an, mit wem derjenige Umgang pflegt. Und man hört sich an, mit wem derjenige in einem Atemzug erwähnt wird, um abzuleiten, wie viel Wert man dessen Expertise beimessen kann.

Ersteres wird durch das Konzept der Link-Nachbarschaft eingefangen. Letzteres ist als Co-Zitation bekannt.

Wichtig: sich nicht mit den bösen Jungs sehen lassen und immer gut von denen trennen (Bild: CC ricardo@flickr.com)
Wichtig: sich nicht mit den bösen Jungs sehen lassen und immer gut von denen trennen (Bild: CC ricardo@flickr.com)

In aller Regel geht von einer Seite mehr als nur ein Link aus.

Das bedeutet, auf einer bestimmten Domain und in einem bestimmten Dokument findet Google neben Deinem Link auch noch andere, auf andere Seiten. Und eben dadurch wird deine Link-Nachbarschaft konstituiert.

Hier ist es nun sehr wichtig, dass Du darauf achtest in einer guten Nachbarschaft zu landen.

Ganz gleich, wie toll Dir die Seite erscheint, von der Du diesen Link bekommen könntest, oder vielleicht schon bekommen hast: wie hochwertig er wirklich ist, hängt auch davon ab, wer sonst noch verlinkt wird.

Achte daher genau darauf, dass die anderen Linkziele der Seite seriöse Angebote sind. Das dümmste was Dir passieren kann, ist, dass Google deinen Link zwischen anderen findet, die auf minderwertige Spam-Seiten verweisen.

Achte ebenso genau darauf, dass die Reputation deines Umfeldes auf Dich abfärben kann. Dass der Glanz der Dich umgebenden ein wenig auf Dich strahlt. Dazu sollte sich Dein Link möglichst nahe an einem Backlink zu einer echten Autorität auf deinem Themengebiet befinden.

Solche Links auf Autoritäten werden auch häufig als Trustlinks bezeichnet. Auch wenn sich für einige der Sinn eines solchen Links darin zu erschöpfen scheint, dass gekaufte Artikel weniger gekauft aussehen, sind sie doch ein extrem wichtiges Signal für Google.

Ich habe mich 2012 mit der Rolle von Co Citations im SEO in diesem Artikel dezidiert auseinandergesetzt. Wenn Dir also der Sinn nach ein wenig tiefer gehender Theorie steht, solltest Du Dir  vielleicht jetzt schon einmal ein Lesezeichen setzen.

Achte also immer darauf, dass Dein Link sich in ausgezeichneter Nachbarschaft befindet.

Du solltest dabei nicht nur verhindern, dass Du Gefahr läufst, mit fragwürdigen Seiten auf eine Stufe gestellt zu werden. Vielmehr solltest Du forcieren, dass Dein Name da fällt, wo auch die besten in deiner Branche, in deinem Thema erwähnt werden.

Follow/Nofollow

Follow und Nofollow sind Link-Attribute. Genau genommen sind es Anweisungen an Google bzw. den Google Bot einem Link zu folgen (also die verlinkte Seite von hier aus zu besuchen), oder aber es eben nicht zu tun.

Ersteres wird erreicht, indem das Attribut gar nicht gesetzt wird. Follow ist quasi die Standard-Einstellung eines Backlinks. Letzteres wird Google mitgeteilt, indem der ahref-Link das Attribut rel=“nofollow“ erhält.

In diesem Fall wird der Bot nicht nur angewiesen, dem Link nicht zu folgen. Es wird darüber hinaus verhindert, dass PageRank weitergegeben wird.

Google bezweckt damit zwei Dinge. Zum Einen soll es dem Webmaster ermöglicht werden, eine Seite zu verlinken, ohne dabei dem Webmaster behilflich zu sein, oder ihm einen geldwerten Vorteil (in Form besserer Rankings) zu verschaffen.

Dies ist vor allem da angedacht, wo der Webmaster keine volle Kontrolle über die ausgehenden Links hat (z.B. bei Blogkommentaren oder in Foren), oder aber ein Link auf ein Negativbeispiel gesetzt wird.

Ein Webmaster, der nur zeigen will, wie auf einer anderen Seite betrogen wird und darum diese Seite verlinkt, muss also keinen PageRank an den Betrüger abgeben.

Zum Zweiten soll so eine Trennung zwischen redaktionell gesetzten Links, also aufrichtigen Empfehlungen und gekauften Links möglich werden.

Gekaufte Links sind dabei auch Links in Advertorials oder Werbebannern. Wenn Google aber die Qualität und Autorität einer Seite auf Basis u.a. der Backlinks bewerten will, dann würde jeder Link, der nicht auf einer positiven Einschätzung der Zielseite beruht, das Bild verfälschen.

Und genau darum mahnt Google wo immer es nur geht an, Werbelinks mit dem Nofollow-Attribut zu versehen.

Nofollow-attribut

Was bedeutet das alles für Dich und deine Linkaufbau-Strategie?

Zu aller erst impliziert das, dass Du deine Rankings nur durch Follow-Links gezielt verbessern kannst.

Darüber hinaus sagt uns Googles Vehemenz, dass Du Dir nur Nofollow-Links kaufen solltest, willst du im Einklang mit den Google Richtlinien handeln.

Dies jedoch soll nicht zu der Annahme verleiten, man müsse jetzt mit aller Gewalt und ausschließlich Follow-Links aufbauen. Es gibt sehr viele, sehr gute Gründe dafür, dass auch Nofollow-Links einen sehr großen Wert haben können.

Zu vorderst steht natürlich das Argument, dass ein Nofollow-Link zwar keinen PageRank, jedoch Trust weitergeben kann. Dies zumindest ist anzunehmen, will man einen Link von Wikipedia weiterhin als Trust-Signal für Google werten. Denn eben solche sind mit dem Nofollow-Attribut ausgezeichnet.

Zudem ist ein Link nicht nur dazu gut, meine Rankings zu verbessern. Er soll eben auch Besucher auf meine Seite leiten. Vielleicht sogar mehr Besucher, als es ein bestimmtes Ranking vermocht hätte. Backlinks können eben auch ganz hervorragende Traffic-Quellen sein.

Und dies führt uns zum dritten, ganz großen Punkt, der jedoch aktuell eher noch in den Bereich der spekulativen SEO-Theorie zu rechnen sein dürfte. Eben dieser Referral Traffic ist für Google eine messbare Größe bei der Bewertung eines Backlinks.

Durch die hohe Verbreitung von Chrome und Analytics und dem recht wenig sparsamen Einsatz von Cookies kann sich Google ein recht genaues Bild davon machen, wie viele Besucher einen bestimmten Link klicken (und sogar, wie lange sie dann auf der verlinkten Seite bleiben).

Ein auch für das Ranking wertvoller Link wäre dann einer, der viele zufriedene Besucher generiert.

Mentions

Mentions sind genau genommen keine Links, spielen für Google in gewisser Hinsicht jedoch eine ganz ähnliche Rolle.

Mentions sind Erwähnungen einer URL, einer Domain oder aber einer Marke auf anderen Websites. Und durch diese Erwähnungen kann sich Google, wie bei den Backlinks auch, einen Kontext herleiten, der beim Verständnis des erwähnten Dokuments behilflich ist.

Wird unsere Spielzeug-Domain nur häufig genug in Artikeln erwähnt (nicht verlinkt), die sich mit dem Thema Spielzeug beschäftigen, so kann das für Google ein Signal darstellen, dieser Domain ein mehr an Relevanz und Autorität für eben dieses Thema zu zusprechen.

Und ähnlich verhält es sich auch, wenn es gar keine URL ist, die da erwähnt wird.

In vielen Fällen hat eine Erwähnung des Markennamens einen ähnlichen Effekt. Hierzu muss jedoch für Google eine eineindeutige Zuordnung von Markennamen und Domain möglich sein.

Dazu muss die Domain gebrandet sein und dies zu tun, ist schon eine ganz eigene Disziplin im SEO.

Wer aber in der glücklichen Lage ist, SEO für eine große Marke zu betreiben, der darf die Erwähnung des Markennamens in einem themenrelevanten Artikel auch als Erfolg bei deiner SEO-Arbeit werten.


Kapitel 3: Wie baue ich Backlinks auf?

Nun, da wir erörtert haben, wozu Google und wozu Deine Seite Backlinks brauchen, und, da wir wissen, wie Backlinks funktionieren, kommen wir zur nächsten ganz entscheidenden Frage. Wie baue ich Backlinks auf?

Der Linkaufbau galt noch bis vor wenigen Jahren als unumstrittene Königsdisziplin im SEO. Und auch heute noch ist Linkaufbau ein enorm wichtiges Thema.

Auch wenn andere Themen wie Content-Qualität, Seitenarchitekturen und technische Optimierung (Pagespeed etc.) in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen haben, ist auch die nach diesen Kriterien beste Seite ohne Backlinks wenig wert – zumindest im Hinblick auf die Sichtbarkeit in den Suchmaschinen.

Linkaufbau ist heute aber ein wenig anders zu verstehen, als noch vor einiger Zeit. War Linkaufbau einstmals als aktiver Akt, also als Tätigkeit, durch die gezielt Links gesetzt werden sollen, zu verstehen, hat sich dieser Blick etwas gewandelt.

Wie Rand Fishkin in diesem Whiteboard-Friday bereits Ende 2012 beschrieben hat, richtet sich der Fokus heute stärker darauf, Link zu verdienen, statt sie aktiv zu setzen.

Dies hat vor allem damit zu tun, dass Google künstlich gesetzten Link, oder gekauften Links, oder einfach den Links, die nicht als echte Empfehlung gesetzt wurden, zunehmend besser auf die Schliche kommt.

Und dann beginnt Google die zu bestrafen, die an diesem Geschäft beteiligt sind. Die, welche solche Links setzen ebenso, wie jene, welche die Links verkauft haben, oder aber maninipulative Backlinks (solche, welche gesetzt werden, um Rankings zu manipulieren) in irgendeiner Weise zugelassen haben.

Und so paradox es klingt: dadurch, dass weniger Links möglich sind, werden Backlinks für die eigene SEO-Strategie zunehmend wichtiger.

In diesem Whiteboardfriday wird dieser Gedankengang im übrigen ganz hervorragend erläutert. Ein Blick hinein lohnt sich.

Es braucht eigentlich nicht nur Links, sondern es braucht die richtigen Links. Bevor wir uns aber damit befassen, was die richtigen Links sind, beschäftigen wir uns damit, wie Du überhaupt zu Links kommen kannst.

Die vier Himmelsrichtungen im Linkaufbau

Linkaufbau zerfällt ganz grob in vier Grunddisziplinen. Eine Disziplin, die in den Anfangsjahren des SEO ganz hervorragend funktioniert hat und in einigen wenigen Themenfeldern noch immer (überraschend nachhaltige) Erfolge garantiert, ist Linkspam.

LinkaufbauDiejenigen, welche nicht in der glücklichen Lage sind, ein Themenfeld zu besetzen, in welchen Google Linkspam so normal findet, dass damit noch gute Rankings zu erreichen sind, müssen auf andere Methoden zurückgreifen.

Beliebt, aber durchaus rückläufig sind dabei Aktivitäten im bereich Linkkauf bzw. Linktausch.

Wer dafür kein Geld hat, aber eben auch keine Idee, wie es anders zu machen sei, der richtet seinen Blick in aller Regel auf Free4All Links.

Und nur die, welche kreativ sind und analytisch und zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, die erhalten diese Links, welche so wertvoll geworden sind. Die, die man sich verdienen muss.

Die, bei denen aus Linkbuilding Linkearning geworden ist. Freiwillig gesetzte Links in redaktionellen Beiträgen.

Sehen wir uns diese vier Himmelsrichtungen des Linkaufbaus aber einmal im Detail an.

Link-Spam

Link-Spam ist glücklicher Weise ein wenig aus der Mode gekommen und gehäuft eigentlich nur noch in einigen wenigen Themenfeldern, meist aus dem PPP-Milieu (Porno, Pillen, Poker) anzutreffen. Ein Grund, warum wir uns hier nur kurz damit auseinandersetzen wollen. Ein anderer Grund ist, dass ich vermeiden möchte, für Linkspam zu ranken 😉

Linkspam wird in der Regel automatisiert betrieben und generiert Backlinks aus unterschiedlichsten Quellen.

Kommentarspam ist wohl eine Form, die jeder Blogger bereits kennengelernt hat. Wenn da diese netten Menschen mit den ungewöhnlichen Namen den Blog aufsuchen und deinen Artikel in fremden Sprachen in den höchsten Tönen loben. Oder wenn sie in deinem Beitrag über Blogger Relations etwas über Potenzmittel mitteilen wollen. Das ist Kommentarspam, denn aus dem Kommentar heraus führt (mindestens unter dem Namen) ein Link. Nofollow meist, aber er ist da.

Forenspam ist auch eine sehr beliebte Disziplin im weiten Feld des Linkspam. Bots erstellen Accounts und posten Beiträge mit vielen ausgehenden Links.

Solche Bots sind auch in der Lage ganz eigene Blogs anzulegen und mit Content und Links zu füllen. Das wäre dann Web 2.0 Spam und dient meist der Errichtung von Linkpyramiden oder Linkwheels.

Und darüber hinaus gibt es noch viele, viele Möglichkeiten, mit denen man automatisiert an Backlinks kommen kann. Hundertausende in einer einzigen Nacht.

In der Regel ist das Ende vom Lied ein kurzer Push in den SERPs und eine ewige Verbannung aus dem Google Index.

Für manche kann sich ein solcher Push natürlich in einer Weise lohnen, durch die es egal wird, was mittelfristig mit der Domain passiert.

Ein Platz 1 Ranking für „Zalando Gutschein“ ist einen mittleren fünfstelligen Betrag im Monat wert. Wenn das Ranking da nur zwei Wochen hält, wurde dennoch ein hervoragendes Geschäft dank Linkspam gemacht.

Wir hingegen wollen uns hier mit den Himmelsrichtungen auseinandersetzen, die langfristigen (wenn auch einen sich langsamer einstellenden) Erfolg versprechen.

Linkkauf und Linktausch

Kauf von Spamlinks bei Fiverr
Das ist doch mal ein Angebot

Linkkauf und Linktausch waren lange und sind eigentlich noch immer recht beliebte Formen des Linkaufbaus. Beides ist zu 100% skalierbar und gemessen am Aufwand, kommt man so zu Links, welche nicht immer ganz schlecht sein müssen.

Gerne wird erklärt, dass Links eigentlich nur von schlechten Seiten, von Linkschleudern zum Kauf angeboten werden. Wer das behauptet, der hat jedoch noch nie Links gekauft.

Universitäten, Tageszeitungen, echte Blogs – sie alle haben bemerkt, dass sich mit dem Verkauf von Backlinks einiges an Geld machen lässt.

Am einfachsten lassen sich Backlinks von meist echten Blogs auf Portalen wie Rankseller erwerben.

Von Paketangeboten bei ebay oder fiverr hingegen, sollte man tunlichst die Finger lassen. Zwar wirkt der Herr im Bild ausgesprochen vertrauensvoll – sein Angebot klingt jedoch einfach zu schön um wahr zu sein 🙂

Linkkauf ist jedoch ein Verstoß gegen die Google Richtlinien (sofern es sich um Follow-Links handelt). Solche Verstöße werden zunehmend hart bestraft und der Weg aus einem solchen Penalty ist mitunter sehr zeit- und kostenintensiv.

Linktausch hingegen ist eine sehr zergliederte Angelegenheit.

Es gibt zahlreiche Formen des Linktauschs. Die, welche einstmals gang und gäbe war, ist heute im SEO fast ausgestorben: der reziproke, seitenweite Linktausch. Du verlinkst mich aus deinem Footer/deiner Sidebar und ich tue das gleiche auf meiner Seite.

Solche Tauschgeschäfte sind für Google einfach nachvollziehbar und selten von Erfolg gekrönt.

Etwas (!!!) weniger auffällig, sind mehrdimensionale Linktauschvereinbarungen, wie z.B. ein ABC-Tausch.

Hier verlinkt Seite A die Seite B, wird aber nicht von dieser verlinkt, sondern von Seite C, welche wiederum von Seite B verlinkt worden ist. Klingt etwas komplizierter als ein reziproker Tausch, ist aber von Google fast genau so schnell durchschaut. ABC-Tauschgeschäfte sind eben nur etwas weniger auffällig.

Aus diesem Grund wird heutzutage auch vornehmlich in einer Weise getauscht, in der die Linkziele mit den angebotenen Linkgebern in einer kaum mehr nachvollziehbaren Verbindung stehen.

Linkhändler halten sich ganze Netzwerke an Blogs und Portalen, die miteinander nicht verbunden (untereinander verlinkt, durch den selben Registrar zuordenbar etc.) sind. Wer lange genug Offpage SEO betreibt, den wird irgendwann das Gefühl beschleichen, dass das gesamte Internet wohl nicht mehr als 150 Leuten gehört.

Aber auch solche Netzwerke werden zunehmend besser erkannt. All die kleinen, weniger professionell geführten Netzwerke wurden spätestens zum 04.10.2013 geschluckt, als sich der Penguin 2.1 über die deutsche Weblandschaft hermachte.

Aber auch die besseren dieser Netzwerke, welche von echten Profis aufgebaut, betrieben und jahrelang erfolgreich vor Google versteckt wurden, erwischt es nach und nach.

Erst kürzlich wurde das Netzwerk von efamous durch Google „hochgenommen“, was dessen Betreiber Fabian scheinbar recht kalt gelassen hat (ich war überrascht, wie unbeeindruckt davon er auf der campixx 2014 gewirkt hat) und durch Matt Cutts per Tweet mitgeteilt wurde (genau zur campixx2014).

Matt Cutts über efamous

Kurzum: auch diese Form von Linkbuilding scheint auf dem absteigenden Ast.

Dabei gibt es eine Form von Linktausch, die durchaus etwas damit zu tun haben kann, dass sich ein Link in der Tat verdient wurde – oder es zumindest so aussieht.

Es gibt nämlich Formen von Reziprozität, die durch Google toleriert sind, da es sich dabei um verdiente (oder gern auch redaktionelle) Reziprozität handelt.

Nehmen wir einmal an, einer der netten Menschen, die ich in diesem Beitrag verlinke, kommt irgendwann einmal auf die Idee, auch mich zu verlinken – und zwar eben diesen Beitrag.

Was Google nun sieht, ist ein reziproker Linktausch. Beide Links sind jedoch redaktionell gesetzt und durchaus verdient. Wie also kann Google diesen „Linktausch“ von einem echten reziproken Linktausch unterscheiden.

Zeit könnte dabei ein Faktor sein. Mein Link auf Björn Tantau (der kommt später :)) war einige Tage vor dessen Link auf mich live. Etwas, was bei vielen Linktauschgeschäften nicht der Fall ist.

Linkmuster sind ein anderer  Faktor. Während sich bei Linktauschgeschäften in der Regel alles um den Link, wegen welchem getauscht wurde und vielleicht einen Trustlink dreht, finden sich in Björns und meinen Artikeln Links nach ganz unterschiedlichen Mustern.

Thematische Nähe ist ein weiteres Thema. Björn wird diesen Artikel sicher nicht aus einem Artikel zum Thema Facebook verlinken und ich verlinke hier keinen seiner (ausgezeichneten) Social Media Beiträge, sondern eben 101 Tipps zum Linkaufbau.

Auch ist der jeweilige Seitenbereich, aus welchem heraus verlinkt wird ein ganz wichtiger Faktor.

Betrachten wir einfach einmal eine Struktur vertikaler Kooperationspartner. Ein Hersteller verlinkt seinen langjährigen Zulieferer und dieser verlinkt jenen als Referenz. Das ist ganz natürliche Reziprozität. Strukturell getauscht, aber dennoch redaktionell gesetzt.

Was ich damit zeigen möchte: es gibt sicher eine Art und Weise, Links zu tauschen und es dennoch nach verdienter Reziprozität aussehen zu lassen.

Das jedoch ist recht aufwändig umzusetzen, weswegen man die Energie vielleicht lieber dahingehend investieren sollte, die Links wirklich zu verdienen.

Free 4 All Links

Bevor wir nun aber betrachten, was genau zu tun ist, will man sich Links aus einem redaktionellen Umfeld verdienen, sehen wir uns die dritte der vier Himmelsrichtungen im Linkaufbau einmal genauer an.

Free4All Links waren einmal ein recht effizientes Mittel, um Rankingverbesserungen zu erreichen. Foren, Q&A Portale, Bookmarkportale, Artikelverzeichnisse, Pressemitteilungen, Webkataloge, Branchenverzeichnisse. All das konnte man schnell und unkompliziert zum Linkaufbau Nutzen.

Aber all das wird ebenso schnell und unkompliziert durch Spammer genutzt, weswegen Google irgendwann die Lust an den meisten dieser Möglichkeiten verloren hat.

Zuerst fielen die Artikelverzeichnisse, im Mai 2013 dann die Bookmarkportale (entgültig) und auch die meisten Kataloge, Presseportale und Branchenverzeichnisse schaden mehr, als sie nutzen.

Forenlinks und Links aus Q&A Portalen sind nur noch da etwas wert, wo Google feststellen kann, dass eine strenge Kuration erfolgt.

Daher bleiben nur noch sehr wenige Möglichkeiten einen sauberen Free4All Link zu setzen.

Es gibt sie sicher noch: die guten Branchenverzeichnisse und die guten Foren. Und beide Linkformen haben einen besonderen Wert. Branchenverzeichnisse helfen bei der lokalen Optimierung, sind hier eigentlich unerlässlich.

Foren- und Q&A-Links sind da, wo sie echt sind, erstklassige Empfehlungen und in diesen Fällen auch von Google geliebt.

Free4All Links gehören also weiterhin in jedes Linkprofil. Nur eben dürfen sie nicht zu Free4All sein. Wenn Du einen Link da behältst, wo drei deiner Konkurrenten gelöscht wurden, hast Du einen Free4All Link gewonnen, der richtig viel wert ist. Fast genau so viel, wie ein redaktionell gesetzter Link aus einem themenrelevanten Artikel. Und mit denen befassen wir uns jetzt.

Redaktionelle Links

Durch die redaktionell gesetzten Links ist die wirkungsvollste dieser vier Himmelsrichtungen beschrieben. Wirkungsvoll in mehrerlei Hinsicht.

Wert redaktioneller LinksZum einen definiert sich die Wirksamkeit solcher Backlinks daraus, dass es durch sie gelingt, sich von der Konkurrenz abzugrenzen.

Einen Link, den Du kaufen konntest, kann auch dein Konkurrent kaufen. Einen Linksubmitter den Du bedienen kannst, kann auch dein Konkurrent bedienen. Und warum es für einen Konkurrenten in der Regel ebenso einfach ist, wie für Dich einen Free4All link zu ergattern, muss nicht extra ausgeführt werden.

Ganz anders verhält es sich da mit redaktionell gesetzten Links.

Diese müssen tatsächlich verdient werden. Durch einen kreativen Einfall, durch tollen Content, durch eine hervorragende Beziehungspflege, oder einfach dadurch, zur richtigen Zeit , am richtigen Ort gewesen zu sein.

Zum anderen sind redaktionell gesetzte Links darum besonders wirkungsvoll, weil sie zukunftsfähig sind. Nur weil eine Linkart im Moment noch funktioniert, bedeutet das nicht, dass das morgen auch noch der Fall sein wird.

Google ist recht rigoros darin, ganze Linkarten einfach zu entwerten. Deutlich zu sehen war das im Falle des Penguin 2.0 im Mai 2013, als buchstäblich über Nacht Links aus Social Bookmark Portalen gänzlich wirkungslos wurden.

Theoretisch könnte Google sich auch dazu entschließen, dies mit redaktionell gesetzten Backlinks auch zu tun.

Dann aber bliebe für Google eigentlich keine Linkart mehr, die den für Google benötigten Kontext stellen könnte. Und da Google bereits explizit oder indirekt alle anderen genannten Linkarten (ausgenommen der relevanten Branchenverzeichnisse und Foren bzw. Q&A Portale) als Linkgeber verdammt hat, können wir uns bei einem recht sicher sein.

Dass Links aus redaktionellen Beiträgen, die von Seiten stammen, von denen kein Link käuflich zu erwerben ist, noch lange SEO wirksam sein werden.

Letztlich sind es diese Links, die nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch qualifizierten Traffic bringen. Ein Link aus einem populären Beitrag auf einem populären Blog (oder Magazin etc.) kann tausende Besucher auf die Seite führen, die da verlinkt ist.

Der Haken an redaktionell gesetzten Links ist, dass sie nicht durch Dich gesetzt werden können.

Um solche Links zu erhalten, musst man einen Webmaster oder Redakteur überzeugen können. Von sich, von den eigenen Inhalten oder einfach vom Mehrwert für die Besucher der Seite, von der dieser Link auf Dich verweisen soll.

Wie das funktionieren kann – davon handelt nun fast der gesamte Rest dieses Blogposts.


Kapitel 4: Redaktionelle Links aufbauen – darum dreht sich (fast) alles

Jetzt geht es also ans Eingemachte. Jetzt geht es darum, wie Du es erreichen kannst, dass Webmaster und Redakteure einen Link auf Deine Inhalte setzen -freiwillig und weil sie ihre Leser auf Dich und dein Angebot aufmerksam machen wollen.

Nur weil dieser Link freiwillig gesetzt sein soll, muss das nicht bedeuten, dass man nicht ein wenig nachhelfen darf. Nicht mit Geld oder einem Linktausch.

Indem man den Webmaster etwas bietet, was er als wertvoll erachtet und worauf er seine Leser gern hinweisen würde. Und dieses „etwas bieten“ darf gerne mit Kalkül geschehen.

Es gibt einige recht erprobte Wege das freiwillige Setzen von Links zu forcieren – oder sagen wir lieber: zu inspirieren.

Ich werde im Folgenden nicht alle diese Maßnahmen und Best Practices vorstellen können. Ich habe mich daher für solche entschieden, von denen ich glaube, dass sie Dir aktuell wirklich weiterhelfen können.

Ich gehe dabei einmal davon aus, dass Du entweder bis hierhin gelesen hast, weil Du wissen erwerben möchtest, um mit deinem SEO-Dienstleister auf Augenhöhe kommunizieren zu können. Oder aber Du hast meinen Artikel bis hierher verfolgt, weil Du selbst im Linkaufbau aktiv sein möchtest und Dir dafür so viel Wissen wie möglich aneignen willst.

Die von mir ausgewählten Praktiken sind daher ein Mix aus solchen, die sich entweder relativ (!) einfach und mit relativ (!) verlässlichem Erfolg umsetzen lassen, oder aber solche, mit welchen Du garantiert von deinen Dienstleistern konfrontiert werden wirst.

10 Best Practices für den Aufbau redaktioneller Links

Bevor wir uns nun mit den von mir ausgewählten Best Practices im Linkaufbau befassen, möchte ich noch ein paar Lesehinweise an die Hand geben.

In dieser Liste finden sich die in meinen Augen besten Beiträge zum Thema Linkbuilding, welche ich in letzter Zeit lesen durfte. Wer mit auf Twitter oder Google Plus folgt, wird den einen oder anderen hiervon sicher bereits durch mich angepriesen bekommen haben.

In jedem Fall wird es sich lohnen, jeden einzelnen dieser Beiträge in den nächsten Tagen einmal anzusteuern. Leider sind die meisten davon nicht in deutscher Sprache verfasst. Jedoch lassen sich aus jedem tolle Inspirationen für das eigene Linkbuilding gewinnen.

Gastbeiträge

Mit den Gastbeiträgen ist das so eine Sache. Eigentlich eine wunderbare Angelegenheit.

Ich, als Experte auf meinem Gebiet, biete einem anderen, ebenfalls mit meinem Thema befassten Redakteur einen Beitrag für seine Seite. In diesem Beitrag findet sich ein Link auf mein Projekt. Da mein Name unter dem Beitrag steht, werde ich natürlich auch einen richtig guten Artikel liefern.

Beide gewinnen also und der Link ist definitiv verdient. Nur Google in Person von Matt Cutts scheint da etwas dagegen zu haben – irgendwie.

So hatte Matt Cutts durch einen am 20. Januar 2014 auf seinem eigenen Blog veröffentlichten Post die SEO Welt zu Tode erschreckt, als er Gastbeiträge scheinbar pauschal für böse und spammig erklärte.

Nachdem sich die SEO Welt in Diskussionen über die Sinnhaftigkeit und Unsinnigkeit einer solchen Aussage verstrickte, ruderte Matt Cutts dann ein wenig zurück und beschränkte seine Aussage auf Gastbeiträge rein zu SEO Zwecken. Gute Zusammenfassungen der Positionen findet sich hier: 3 Reasons Guest Blogging Isn’t as Dead as Matt Cutts Says It Is.

Gastbeiträge sind in meinen Augen aber noch immer eine ganz hervorragende Geschichte. Nicht nur für den Linkaufbau. Ein Gastbeitrag kann viele positive Effekte haben. Branding und Reputationsaufbau sind wohl die wichtigsten darunter.

Wer also Gastbeiträge in seine Linkaufbau-Strategie einbezieht, der sollte dies immer in einer Weise tun, dass Branding und Reputationsaufbau die Leitmotive beim Verfassen des Textes sind.

In diesem Fall läuft man nicht Gefahr, einen allerwelts SEO Text zu verfassen. Darüber hinaus steigen so die Chancen ganz gewaltig, dass der entsprechende Beitrag nicht explizit als Gastbeitrag ausgezeichnet wird. Es ist dann eben einfach ein Beitrag eines anderen Autoren, der aber einen gleichberechtigten Platz unter all den anderen Artikeln auf dem entsprechenden Blog einnimmt.

Warum ist das wichtig? Wenn es Google ernst ist, mit der Schmähung von Gastbeiträgen, dann ist eine explizite Kennzeichnung solcher Beiträge der einfachste Weg für Google herauszufinden, dass es sich um einen solchen handelt.

Ein Gastbeitrag muss also immer gut genug sein, dass die Onlineredaktion darauf verzichtet, sich durch eine explizite Kennzeichnung „für diesen Beitrag zu entschuldigen“.

Wer einen wirklich guten Beitrag verfasst, dem wird zudem in aller Regel einige Freiheit in Fragen der Verlinkung eingeräumt. Dann darfst Du eben so viele Links setzen, wie notwendig sind, um dem Leser das bestmögliche Ergebnis zu liefern.

Auf der anderen Seite spielen Branding und Reputation natürlich auch eine Rolle bei der Wahl der Seite, auf der publiziert werden soll.

Du solltest dabei immer versuchen, auf einer Seite zu publizieren, die entweder ein größeres Publikum anspricht als Deine, oder aber die eine genau so große, aber in der Zusammensetzung etwas andere Leserschaft ihr eigen nennen kann.

Stecke keine Zeit und Energie in Beiträge für Seiten, die dir nur ein paar Links bieten können. Spare Dir Deine Ideen lieber auf für eine Gelegenheit, bei der Du etwas für deinen Ruf tun kannst.

Egobaiting

Dabei bist Du jedoch nicht der einzige, der etwas für seinen Ruf tun möchte.

Einer der wichtigsten Antriebe dabei, einen Blog zu betreiben, ist wohl das Ego. Ich habe mich diesem Phänomen im Post „Blogger erfolgreich für sich gewinnen – Blogger Typen und Best Practices“ bereits ausführlicher gewidmet.

Ego findet sich aber nicht nur in der Blogger Welt, sondern (wer hätte das gedacht) auch weit darüber hinaus.

Onlineshop-Betreiber, Professoren, Personen des öffentlichen Lebens, ja selbst Affiliates und SEOs – sie alle haben ein Ego, dass es zu streicheln gilt. Und wer es versteht, dieses Ego in der richtigen Weise zu streicheln, der wird einen Link dafür bekommen.

Das Grundprinzip des Egobaitings besteht also darin, den anderen in ein positives Licht zu rücken und dann darauf zu hoffen, dass er auch andere darauf aufmerksam macht, dass er in dieses Licht gerückt wurde.

Dieses Prinzip kann man in mehreren Weisen eine Gestalt geben.

Eine Möglichkeit dabei ist, die positive Darstellung auf der eigenen Website zu realisieren. So etwa, wenn ich ein Interview mit einem Professoren führe und dieses auf meiner Website publiziere. Nun kann ich darauf hoffen, dass der Professor diesen Beitrag verlinkt. Oder aber ich berichte ausgesprochen positiv über ein Produkt oder einen Onlineshop. Jetzt kann ich darauf hoffen, dass der Hersteller oder Shop auf mich verlinkt.

Ein schönes Beispiel für diese Form von Egobaiting liefert stylight.de mit ihren Geschenkideen. Hier werden einfach verschiedenen Produkte als tolle Geschenke aufgeführt. Und tatsächlich fühlen sich nicht wenige Shops dazu veranlasst, eben diese Erwähnung mit einem Link zu würdigen.

Egobait bei Stylight

Eine weitere, sehr bekannte Form des Egobaits sind Badge-Kampagnen. Hier wird die positive Darstellung nicht mehr auf der eigenen Seite realisiert, sondern auf der Website des Ausgezeichneten.

Ego BadgesEin solches Badge hat wohl jeder schon einmal gesehen.

Irgendeine Seite wurde zu den Top of Irgendwas „gewählt“ und diese Auszeichnung wird nun belegt duch eine Grafik, welche sich seither in der Sidebar des entsprechenden Blogs befindet.

Eine Spielart solcher Badge Kampagnen ist das indirekte Egobait.

Hier wird der Blogger oder Webmaster nicht direkt ausgezeichnet, sondern er darf sich selbst in ein besseres Licht rücken, indem er zeigt, dass er ein guter Mensch ist. Die „Mein Blog ist Co2 Neutral“-Kampagne von kaufda.de geht genau diesen indirekten Weg.

Solche Badges sind ein vielversprechender Weg, schnell viele Links aufzubauen. Jedoch muss dabei unbedingt beachtet werden, wer den Badge angeboten bekommt.

Wie wir noch sehen werde, will man keineswegs von jeder Seite einen Link haben. Zudem muss genau darauf geachtet werden, wohin der Badge verlinkt und mit welchem Ankertext.

Der Ankertext darf keinesfalls hart sein und die Zielseite sollte am besten eine sein, auf der über die Auszeichnung geschrieben wird. Diese kann man dann als Linkhub verwenden.

Badge Kampagnen sind jedoch die Spielart von Egobait, die mit Vorsicht genossen werden sollte. Schnell ist man hier über das Ziel hinaus geschossen und Google wird sauer.

Eine weitere Spielart, die ebenfalls mit Vorsicht zu genießen ist, ist das negative Egobait.

Hier kehr sich das Prinzip einfach um. Ich kritisiere oder widerlege und der Kritisierte wird reagieren. Zumindest wird er das tun, wenn ich in der Position bin, ihn zu kritisieren.

Die besten Egobait jedoch sind diese, bei denen man wirklich aufrichtig sein kann. Es sind solche, bei denen man Quellen, die für die eigene Arbeit wichtig waren, anführt und diese dann darauf hinweist, dass man sie als Quellen genutzt hat.

Erstellst Du z.B. eine Infografik, so solltest Du immer deine Quellen genau dokumentieren und auch gezielt nach Inspiration und Wissen auf Seiten suchen, von denen Du gerne einen Link hättest. Denn, wenn die Infografik einmal fertig gestellt ist, so kannst Du diesen Quellen das Endprodukt vorführen und Dich für das Wissen und die Inspiration bedanken, das sie Dir haben zukommen lassen. Diese Links auf Deine Grafik hast Du dann so gut wie sicher.

Incentive-Kampagnen & Gewinnspiele

Incentive Kampagne und Gewinnspiele zum Linkaufbau sind sehr beliebt und sehr verbreitet. Das mag vor allem daran liegen, dass diese Taktik relativ skalierbar ist und recht zuverlässig Ergebnisse (also Backlinks) produziert.

Andererseits sind beide Techniken nicht ganz ungefährlich, weil sie zu Ergebnissen führen können, die Google wenig gefallen. Aber warum ist das so?

Sehen wir uns dazu einmal den klassischen Verlauf einer Incentive Kampagne an. Sofern der Aspekt der Skalierbarkeit im Vordergrund steht, wird das Versenden eines Incentives (Produkt, Gutschein,…) mit der mehr oder weniger expliziten Aufforderung verbunden sein, einen Link auf den edlen Gönner zu setzen.

Wir schreiben einen Blogger an, fragen, ob Interesse an einem Produkttest oder Gutschein unter Einhaltung bestimmter Anforderungen (Link) besteht und stellen ihm etwas davon zur Verfügung, fällt die Antwort auf diese Frage positiv aus. Der Blogger verfasst nun einen Beitrag und setzt den Link, wie gefordert.

Damit aber wird der aus dieser Aktion entstehende Beitrag defacto zum Advertorial. Wird nun aber vergessen, die Links mit einem Nofollow-Attribut zu versehen, kann das verheerende Konsequenzen haben, wie in diesem Video geschildert.

Das Problem, das Google bei der Bewertung solcher Backlinks offenkundig haben muss, ist, dass Google keinen Einblick in die Entstehungsgeschichte des verlinkenden Beitrages hat.

Das spielt vor allem dann eine Rolle, wenn wir einem Blogger ein Produkt überlassen, ohne dabei nach einen Link zu fragen. Wir hoffen einfach darauf, dass er sich mit unserem Produkt befassen wird und im Anschluss einen Artikel verfasst, aus dem heraus auch noch verlinkt wird.

Alles, was wir in diesem Falle liefern, ist ein Trigger. Wir stellen ein Produkt zur Verfügung. Der Weg, den der Blogger von diesem Trigger bis zum Link beschreitet, ist von ihm gänzlich selbstbestimmt. Was aber, wenn der entsprechende Blogger nun einen dofollow-Link auf uns setzt – freiwillig und ohne weiteres Zutun.

Google kann nun eigentlich nicht wissen, dass wir lediglich ein Produkt versendet haben und der Rest auf freiwilliger Basis geschehen ist. Warum also sollten wir hoffen können, dass Google den entsprechenden Link nicht als einen aus einem Advertorial wertet.

Es ist das fehlen von Mustern, dass uns hier zuversichtlich stimmen kann. Versende ich nun 100 Produkte an 100 Blogger, immer mit der expliziten Bitte, einen dofollow-Link auf eine bestimmte Landingpage zu setzen, so erzeuge ich ein sehr leicht nachvollziehbares Muster.

Die entsprechende Landingpage hat in einem sehr engen Zeitraum eine bestimmte Menge einander sehr ähnlicher Links erhalten.

Versende ich aber 100 Produkte, ohne den Erhalt dieser Produkte mit irgendwelchen Auflagen zu verbinden, hat das entscheidende Vorteile.

Einige Blogger werden darüber schreiben und den Link mit einem dofollow-Attribut versehen.

Andere schreiben darüber und verlinken per Nofollow-Link. Manche werden Textlinks verwenden und andere Bildlinks.

Und wieder andere schreiben darüber und verlinken gar nicht, sondern erwähnen nur meine Marke (Brand-Mention zusammen mit dem Produktnamen).

Und wieder andere streichen einfach das Produkt ein und tun gar nichts (davon aber bekommt Google nichts mit, sondern das verärgert nur denjenigen, der das Budget zu rechtfertigen hat).

Der Nachteil hierbei ist nun natürlich, dass jeder einzelne Link teurer wird, da die Zahl derer, welche verlinken erfahrungsgemäß kleiner sein wird, als die, welche nicht verlinken.

Der steigende Preis aber macht indirekt jeden dieser Links hochwertiger.

Die Beiträge über mein Produkt, welche Google in den nächsten Wochen finden wird, folgen dann nicht mehr einem bestimmten Muster.

Jeder Beitrag verlinkt ganz unterschiedlich. Zudem findet Google zahlreiche Artikel über mein Produkt, aus denen heraus gar nicht verlinkt wird. Alles sieht danach aus, als wäre mein Produkt einfach total interessant und darum haben viele Menschen darüber geschrieben. Kein Muster, sondern Natürlichkeit.

Google hat keinerlei Einblick in die Entstehungsgeschichte, muss aber folgern, dass die Links auf mein Produkt Ergebnis eines allgemeinen Interesses sind und nicht Folge einer Incentive-Kampagne zum Linkaufbau.

Und ähnlich verhält es sich bei den Gewinnspielen.

Der größte Fehler, den man bei der Konzeption eines Gewinnspieles zu Zwecken des Linkaufbaus machen kann, ist, festzulegen, wie verlinkt werden soll.

Ich habe schon einige Beispiele sehen dürfen, bei denen die Gewinnspielbetreiber sehr klare Vorgaben an die Teilnehmer gemacht haben, wie ein Link gestaltet sein muss, damit der Blogger an der Verlosung teilnehmen kann.

Was dabei dann übersehen wird, ist, dass so viele, viele identische Links aus nahezu identischen Texten entstehen. Das Ergebnis schreit dann förmlich nach „Web 2.0 Submitter“.

Der einfachste Weg, das zu umgehen, ist es, die Regeln so offen wie möglich und so definiert wie nötig zu gestalten. Gegen einen Passus in den Gewinnspielregeln, welcher vom Teilnehmer verlangt, auch andere auf das Gewinnspiel hinzuweisen, ist nichts einzuwenden.

Nur eben damit sollte es dann auch getan sein. Aus diesem Passus wird einmal ein Follow-Link, einmal ein Nofollow Link und wieder ein anderes mal eine bloße Nennung resultieren.

Das mag nicht maximal effizient sein, hinsichtlich der Stärkung z.B. einer bestimmten Kategorie in deinem Onlineshop. Es ist aber auf jeden Fall der Weg, der Dich ruhig schlafen lassen wird, auch dann, wenn sich das nächste Google Update längst abzeichnet.

HowTos & Ratgeber

Produziere hilfreichen Content. So klingt es fast gebetsmühlenartig aus nahezu jedem Beitrag zum Thema Linkbuilding der nach 2012 verfasst wurde.

Falsch ist diese Aussage nicht, nur ist das eben einfacher gesagt als getan. Besonders dann, wenn hilfreicher Content zu Zwecken des Linkaufbaus erstellt werden soll.

HowTos und Ratgebertexte sind die prototypischen Beispiele für hilfreichen Content. Man kann es hören und riechen und schmecken. Diese Textsorten sind gemacht, um zu helfen.

Um einen guten HowTo-Post oder einen verlinkungswürdigen Ratgeberbereich auf seiner Website anzulegen, braucht es vor allem drei Dinge.

  1. Wissen darum, wer die Zielgruppe ist.
  2. Wissen darum, was die Zielgruppe wissen möchte und bereit ist, aufzugreifen.
  3. Einen Copywriter, der die Fragen aus (2) auch so beantworten kann, dass die Zielgruppe aus (1) begeistert davon ist.

Wie man an meiner kleinen Liste ganz gut erkennen kann, ist viel zu tun, bevor es an die eigentliche Texterstellung geht. Und wo viel zu tun ist, liegen oft auch einige Stolpersteine im Weg.

Der erste und größte Stolperstein ist durch den Glauben beschrieben, die Zielgruppe im Absatz ist dieselbe wie die im Linkaufbau.

ratgeber-linkaufbauDas aber ist nicht wahr. Absatz generieren (oder was auch immer das priorisierte Conversion-Ziel der entsprechenden Website sein mag) und Links aufbauen sind zwei vollkommen verschiedene Ziele.

Und verschiedene Ziele bedeuten verschiedene Zielgruppen.

Es sind selten deine Kunden, von denen Du Links erhalten wirst.

Links bekommst Du von denen, die Deine Kunden beraten, informieren, vielleicht selbst zu Kunden machen wollen. Eben die, welche für Deine Kunden schreiben.

Zuallererst gilt es also herauszufinden, wo genau sich Die Nutzer Ihre Informationen beschaffen, die Du als deine potentiellen Kunden betrachten würdest.

Hervorragende Wege, das herauszufinden bieten Google eigene Tools wie Analytics, Adsense und die Google Suche selbst.

Wer sind deine Adsense Referrer? Woher kommt dein anderer Referral Traffic?

Erstelle eine Liste von Seiten und lass Dir dann in Adsense ähnliche Seiten anzeigen.

Nutze den Related-Operator in der Google Suche (related:seite-die-mir-besucher-verschafft.de).Wirf einen Blick ins Linkprofil der Konkurrenz. Sieh Dich nach Listen von Bloggern aus deinem Themenbereich um. Finde Foren in deinem thematischen Umfeld. Und dann halte jeden dieser potentiellen Linkgeber in einer Liste fest.

In dieser Liste findet sich nun deine Zielgruppe „Linkaufbau“, repräsentiert durch die Seiten, die sie mit Content füllen.

Jetzt gilt es herauszufinden, was genau diese Zielgruppe interessieren könnte. Und eben dies bedeutet, herauszufinden mit welchem Content man die Webmaster dazu bewegen kann, die bereitgestellten Informationen aufzugreifen und zu referenzieren.

Themenrecherche ist angesagt.

Um schnell und verlässlich erfolgversprechende thematische Ansätze zu finden, steht eine ganze Palette erprobter und einfach durchzuführender Techniken zur Verfügung.

  • ein Blick auf die ausgehenden Links der Zielgruppe (z.B. mit dem „linkfromdomain“-Operator bei bing.com)
  • Google Suggest abfragen aus Keyword und Fragewort (am schnellsten via ubersuggest.org oder dem W-Fragen-Tool – kostenpflichtig aber richtig gut!)
  • Recherche der erfolgreichsten Artikel zu einem bestimmten Keyword (z.B. mit buzzsumo.com)
  • Siteabfragen bei Q&A Portalen wie gutefrage.net (site:gutefrage.net +DeinKeyword)
  • Interview des eigenen Vertriebsteams bzw. des Kundesupports (häufig gestellte Fragen)
  • meistverlinkter Content thematisch verwanter Seiten (z.B. via „Pages“ bei majesticseo.com)
  • Recherche der von (der englischssprachigen) Wikipedia verlinkten Blogposts/Ratgeberartikel
  • Recherche von Artikeln, welche in (englischsprachigen) kurratierten Listen geführt werden (Keyword + „Top 30“ etc.)
  • Finden von Google Seite 1 Artikeln kleiner Domains (Gutes Ranking für ein Keyword trotz geringer Domain-Authority = gut verlinkter Beitrag)

Natürlich eignen sich ein paar dieser Taktiken besser, um Themen für Ratgeber und HowTos zu finden als andere.

Suggest-Abfragen und Site-Abfragen in Q&A Portalen sowie die Daten aus dem eigenen Kundensupport sind hier die erfolgversprechendsten Techniken. Recherchen mit Buzzsumo etwa, sind eher dafür geeignet, Ideen für erfolgreiche Blogposts zu finden.

Nun haben wir also eine Liste mit Themen, die wir bespielen können.

Anders, als von mir oben dargestellt, lässt sich jetzt hier erst einmal keine Grenze zwischen den Themen hinsichtlich der Zielgruppe ziehen. Im Wesentlichen haben wir an dieser Stelle nämlich Themen gefunden, welche vor allem die Zielgruppe „Absatz“ von Interesse ist.

Genau diese Themen sind es aber auch, welche meine Zielgruppe „Linkaufbau“ interessieren. Die Unterscheidung zwischen beiden Zielgruppen ergibt sich nun in der Umsetzung, d.h. in der Art und Weise, wie aus den Themenideen Inhalte erstellt werden.

Während meine Zielgruppe „Absatz“ vornehmlich daran interessiert ist, sich zu einem Produkt oder einem Thema möglichst einfach und dennoch genau zu informieren, hat meine Zielgruppe „Linkaufbau“ ganz andere Interessen.

Diese will nämlich das Informationsbedürfnis meiner Zielgruppe „Absatz“ ebenfalls befriedigen, sucht aber immer nach Möglichkeiten, das so gut wie möglich umsetzen zu können.

Woran meine Zielgruppe „Linkaufbau“ also interessiert ist, sind Inhalte, die sich einfach aufgreifen lassen und die dabei helfen, den eigenen Content besser zu machen.

Keine Artikel, die das gesamte Thema in einer Weise behandeln, die der entspricht, welche Sie selbst umsetzen möchten, sondern gut aufbereitete Teilaspekte des Gesamtthemas.

Sehen wir uns zum Verständnis einmal diesen Post an, den Du so aufmerksam bis hierher verfolgt hast.

Dieser ist tatsächlich auf Basis einer Google Suggest-Abfrage konzipiert und strukturiert. Der Artikel selbst richtet sich an die Zielgruppe „Absatz“.

Er soll Webmastern und (zukünftigen) Kunden von Agenturen dabei helfen, einen umfassenden Einblick in das Thema „Backlinks & Linkaufbau“ zu bekommen. Einmal, um selbst im Linkaufbau aktiv werden zu können. Andererseits aber auch, um mit Agenturen und Inhouse SEOs auf Augenhöhe kommunizieren zu können.

Niemand, der einen Artikel mit exakt dieser Intention zu exakt diesem Thema verfasst, wird meinen Artikel verlinken. Der Artikel selbst spricht diesen Teil der Zielgruppe „Linkaufbau“ gar nicht an. Und das ist ok – soll er nämlich auch gar nicht.

Da ich aber auch die Zielgruppe „Linkaufbau“ ansprechen möchte, nehme ich diesen Post und zerlege ihn in viele Einzelteile, die ich dann in einer Weise aufbereite, die das Referenzieren einfach macht.

So kann z.B. jeder Blogger, der selbst gerade etwas zum Thema Linkaufbau, Content-Kreation, Keywordrecherche etc. schreibt, das eBook „Content-Ideen die funktionieren“ verlinken. Und ebenso verhält es sich mit all den anderen Ablegern dieses Artikels.

Kurzum: Ratgeber und HowTos funktionieren dann im Linkaufbau, wenn die Themen, die meine Kunden interessieren in einer Weise aufbereitet werden, dass andere Webmaster sie nutzen können, um meine Kunden zu beraten.

Sehr gute Tools, um Suggests für die Content Kreation zu nutzen, sind das W-Fragen Tool (das ich uneingeschränkt empfehlen kann) und der noch etwas umfangreichere, aber auch ein wenig teurere Suggest Hunter 3.0.

404-Links kapern & retten – Broken Linkbuilding

Wer wirklich hilfreichen Content erstellt, der ist selbstredend nicht der erste gewesen, der auf eben diese Idee gekommen ist.

Auch andere Webmaster produzieren seit Dekaden Inhalte, die wiederum von anderen Webmastern aufgenommen und verlinkt werden.

Und wenn eine Seite nur lang genug am Netz ist, dann verändert sie sich. Ein Relaunch bringt eine neue URL Struktur, der Webmaster richtet sich thematisch neu aus und alte, eigentlich gute Inhalte verschwinden von der Seite.

Und die Links auf diese Inhalte zielen nun ins Leere. Schlecht für den verlinkenden Webmaster. Schlecht für den ehemaligen Linkempfänger. Gut für Dich.

In eben solchen Fällen ist Broken Linkbuilding geboten.

Broken Linkbuilding bedeutet, dass man Seiten, von denen man gerne einen Link haben möchte, gezielt absucht. Ziel dieser Untersuchung ist es, ausgehende Links zu finden, die auf Fehlerseiten verweisen.

Wurden diese Links gefunden, muss nun noch herausgefunden werden, was die verlinkte Seite einmal zum Inhalt hatte. Dazu nutzt man ein Webarchiv.

Diese Inhalte werden dann auf der eigenen Seite nachgebaut. Im Nachgang werden diese dann dem Webmaster, welcher die Fehlerseite verlinkt, als neues Linkziel angeboten.

Dem Webmaster ist geholfen: er schafft mit diesem Link weiterhin einen Mehrwert für seine Nutzer.

Dir ist geholfen: Du hast nun einen Link von Deiner Wunschseite.

Wie diese Taktik im Detail anzuwenden ist, habe ich hier bereits einmal beschrieben. Eine ebenfalls empfehlenswerte Lektüre ist Russ Jones Broken Linkbuilding Bible.

Ein Problem bei dieser Taktik könnte jedoch darin bestehen, dass Google einem einmal geänderten Link weniger vertraut, als dem zuerst gefundenen Original. Dies zumindest hat ein ehemaliger Google-Mitarbeiter vor gar nicht allzu langer Zeit zu bedenken gegeben.

Dass eine gut verlinkte Seite einmal zu einer Fehlerseite wird, ist natürlich etwas, was nicht nur den anderen Webmastern passieren kann.

Auch auf Deiner Seite können Inhalte abgestellt oder umgezogen worden sein, die einstmals gute Links erhalten haben. Diese Links gehen nun ins Leere und schaffen keinen Mehrwert mehr.

In einem solchen Falle ist Linkrescue angesagt. Wie eine Linkrettung mit einfachen Mitteln wie den Google Webmastertools und Majestic SEO umgesetzt werden kann, beschreibe ich in diesem Artikel ausführlicher.

Brandresearches

Brandresearches können eine sehr fruchtbare Taktik sein. Vorausgesetzt dabei ist aber trivialer Weise, dass Deine Marke einen relativ hohen Bekanntheitsgrad hat und, dass darum recht häufig im Netz über die Marke berichtet wird.

Um herauszufinden, ob das der Fall ist, legt man sich am besten einen Google Alert auf den Brand-Name und die nachvollziehbarsten Variationen davon an (Falschschreibungen etc.). Liefert ein solcher Alert Ergebnisse, kannst Du Dich an die Arbeit machen.

Ein Redakteur oder Blogger, der von sich aus über Dich und Deine Marke geschrieben hat, kann durchaus gewillt sein, in eben diesen Artikel noch einen Link auf Deine Seite unterzubringen. Vorausgesetzt, Du weist Ihn freundlich darauf hin.

Eine nett formulierte Mail kann dann schnell zur Folge haben, dass der Beitrag, in dem Du eben erst „nur“ erwähnt wurdest, plötzlich einen Link auf Deine Seite enthält.

Für alle die, die bereits wissen, dass sie Gesprächsthema in Netz sind, empfehle ich, den kostenlosen Google Alerts ein weiteres Tool zur Seite zu stellen. Der Freshwebexplorer von MOZ liefert rückblickend für 4 Wochen alle Nennungen eines Namens, die nicht von einem im Vorfeld definierten Link begleitet sind. Für die, die es sich leisten können, ist das eine durchaus lohnenswerte Verstärkung.

PR-Kampagnen & Story Telling

„PR-Kampagnen“ – das klingt so nach den ganz großen Marken, den ganz großen Budgets und nicht nach etwas, was vielleicht einem Onlineshopbetreiber im KMU Bereich interessieren könnte. Das aber ist nicht so ganz richtig.

Gute PR kann jeder machen, dem zwei Dinge gelingen:

  • eine gute Geschichte über (oder um) sein Produkt oder Unternehmen zu erzählen
  • die richtigen Leute für sich zu gewinnen, die diese Geschichte verbreiten

Ein guter Weg ist immer, das eigene Produkt in einen ungewohnten Kontext zu setzen. Das überrascht und erzeugt Aufmerksamkeit.

Story TellerGelingt es dann noch, einen roten Faden durch viele solcher Kontexte hindurch zuziehen, hat man eine Geschichte.

Baut man die Geschichte dann so, dass sie auch emotional involviert, hat man eine gute Story.

Und gute Stories lassen sich verbreiten.

Dazu brauchst Du nun noch Multiplikatoren und wenn die Beziehungen zu Journalisten noch nicht da sind und auch das Geld fehlt, solche Beziehungen aufzubauen, dann musst Du eben einen kleinen Umweg nehmen.

Online-PR startet dann am besten bei den Blogger-Relations. Bevor Du also Deine erste Geschichte erzählst, sammle Dein Publikum ein, indem Du Beziehungen zu Bloggern aufbaust.

Einige Tipps, wie das gelingen kann, findest Du in meinem Beitrag „Blogger erfolgreich für sich gewinnen„.

Erreichst Du nur genug Blogger mit Deiner Geschichte, dann wird auch der eine oder andere Journalist davon Wind bekommen. Und dann bekommst Du vielleicht einige der besten Links, die man bekommen kann: Links aus redaktionellen Beiträgen großer Verlagsableger.

Zum Thema PR Strategien für das eigene Linkbuilding nutzbar machen, kann ich zudem folgende Links empfehlen:

Tools & Kostenloses

Wer anderen Menschen etwas gutes tun möchte, kann sie einfach auf etwas hinweisen, was ihnen das Leben ein wenig erleichtert. Klingt doch plausibel. Und funktioniert in der Linkbuilding-Praxis ganz hervorragend.

Dinge die das Leben erleichtern – von denen berichtet man im Netz sehr gern. Solche Erleichterungen können ganz unterschiedlicher Natur sein. Es können Hilfestellungen in Form von Informationen sein (Ratgeber haben wir ja bereits behandelt). Oder es können kleine Tools sein, die uns ein wenig Arbeit abnehmen.

Solche Tools sind häufig schnell umgesetzt und bieten einen klaren Mehrwert. Sie helfen uns dabei, etwas schneller zu erledigen, was wir aus irgendeinem Grund ohnehin vor hatten.

Die Aufgabe besteht eigentlich nur darin, herauszufinden, was die Zielgruppe (Absatz) beschäftigt und wie man Ihr diese Beschäftigung erleichtern kann.

Kostenlose Tools - Der AOK KalorienrechnerDie AOK etwa, hat sich überlegt, dass Sie ja gerne eine schlanke und darum gesündere Zielgruppe hätte. Menschen, die sich Mühe geben schlank zu bleiben, zählen Kalorien. Kalorien-Zählen kostet Zeit – viel Zeit.

Also baute man ein kleines Tool, den Kalorienrechner.

Dieses kleine Tool hat nun über die Jahre Backlinks von über 370 Domains eingesammelt. Darunter Blüten, die wdr.de, tu-dortmund.de, apotheken.de etc..

Den Wert, den dieses Tool allein aus SEO-Sicht hat, dürfte die Kosten für die Umsetzung bei weitem Übersteigen. Ganz nebenbei erhöhen solche Tools die Verweildauer und helfen dabei besser informierte und zufriedenere Kunden zu gewinnen.

Kostenlose Tools sind ein Klassiker im Linkbuilding. Aber einer, der wohl immer aktuell sein wird.

Infografiken & Bilder

Die meisten Menschen mögen es bekanntlich, Informationen in ansprechender Weise aufbereitet zu konsumieren.

Dann, wenn es darum geht komplexe Informationen nachzuvollziehen oder Emotionen schnell an den Rezipienten vermittelt werden sollen, sind visuelle Medien oft das Mittel der Wahl.

Und eben darum werden Infografiken und Bilder auch so gerne von Webmastern, Redakteuren und Bloggern aufgegriffen.

Anders als Text ist gutes Bildmaterial nicht schnell und unkompliziert produziert. Es braucht einen Grafiker oder Fotografen. Eine ansprechende Infografik zu gestalten, ist Profihandwerk.

Um das richtige Motiv in einem Foto einzufangen, muss man mindestens vor Ort sein.

Dadurch ist gutes Bildmaterial relativ rar, wenngleich die Nachfrage nach solchem im Netz stetig steigt.

Der Weg in die Herzen (oder die Seiten) vieler Redakteure, Blogger und Webmaster ist gepflastert mit tollen Visuals.

Infografiken sind dabei schon fast ein Klassiker. Durch Infografiken werden komplexe Themen und Zusammenhänge leichter erfassbar gemacht. Infografiken helfen Webmastern dabei, Ihre eigenen Beiträge attraktiver zu machen. Infografiken sind leicht eingebunden.

Und das beste ist: es lässt sich zu fast jedem Thema eine Infografik erstellen. Selbst über das Thema „Infografiken“.

What is an Infographic?
Created by Customer Magnetism.

Dadurch werden solche Grafiken zu sehr gut handelbaren Linkbuilding-Werkzeugen. Der untere Teil dieser Grafik von Customer Magnetism ist für uns der wirklich interessante Teil. Denn er verrät uns mehr über die Funktionsweise der Infografik als SEO-Werkzeug, als der übrige Inhalt dieser Grafik.

Hier finden wir zwei ganz wichtige Dinge: Quellangaben zum Inhalt der Infografik in Form von URL-Nennungen und die Quelle der Grafik in Form eines Links.

Dieser Link ist der, für den die ganze Arbeit auf sich genommen wurde. Recherche, Konzept, Umsetzung, Seeding. All das nur wegen der kleinen Zeile unter der Grafik.

Der Link wird dabei beim Einbinden der Grafik wie von Zauberhand gesetzt. Na gut – eigentlich ist dieser Link da, weil ich zu diesen bequemen Webmastern gehöre, die sich den Embed-Code kopieren und diesen gleich unverändert einbinden.

Der Embed-Code findet sich auf der Landingpage, die für die Infografik angelegt wurde. Per Copy & Paste von wenigen Zeilen HTML kann ich dann die Grafik auf meiner Domain einbinden – und eben auch den Link.

Die beste Infografik wird aber nicht einen dieser Links generieren, wenn das Seeding der Grafik nicht passt. Erstelle daher niemals eine Infografik, wenn Du nicht im Vorfeld weißt, bei wem Du sie unterbringen willst und auf welche Weise das gelingen kann.

Die Grafik muss schließlich bekannt gemacht werden und was dabei ungemein hilft, sind die Quellangaben am Ende einer solchen Grafik.

Die Webmaster der hier geführten Seiten sind nämlich die ersten, die angeschrieben werden, wenn die Grafik soweit ist, der Öffentlichkeit vorgeführt zu werden.

Dann bedankt man sich, weißt darauf hin, dass man bestimmte Informationen als Quelle genutzt hat und kann darauf hoffen, dass der Webmaster sich bestätigt genug fühlt, um die Grafik auch auf seiner Seite einzubinden.

Sofern es also möglich ist, solltest Du, konzipierst Du so eine Grafik, immer darauf achten, Quellen zu nutzen, von denen man gerne einen Link hätte.

Wie jedes andere Linkbuilding-Werkzeug auch, ist der Einsatz von Infografiken aber auch mit ein paar Risiken verbunden. Riskant wird eine Infografik-Kampagne dann, wenn versucht wird, zu viel aus dem Link herauszuholen.

Ein Link durch eine Infografik ist dann ein gesunder, regelkonformer Link, wenn dieser auf die Seite verweist, unter welcher das Original zu finden ist. Eben genau, wie bei unserer Infografik oben.

Die Publisher dieser Grafik jedoch, haben etwas gemacht, was man eigentlich nicht tun sollte. Im Original Quellcode verweist der Link nicht auf die Landingpage, sondern auf die Startseite.

Im Hinblick auf die Verwertung des eingehenden Linkjuice eine ganz gute Idee. Im Hinblick auf die Google Richtlinien nicht die beste Lösung.

Auf keinen Fall sollte man auf die Idee kommen, diese Taktik noch ein wenig weiter zuzuspitzen. Nicht wenige sind schon auf die Idee gekommen, den Link unter der Grafik mit hartem Anker auf eine Money-Site zeigen zu lassen, die mit dem Inhalt der Grafik dann nicht mehr allzu viel zu tun hat.

So etwas sieht Google gar nicht gern und tendiert dann dazu, dem Publisher für diese Aktion abzustrafen.

Wer dennoch gerne einen Link auf eine Money-Site setzen möchte, vielleicht um vom Referral-Traffic zu profitieren, sollte diese Links mit dem Nofollow-Attribut versehen.

Infografiken zu erstellen ist jedoch ziemlich teuer. Wenn Du nicht gerade ein ganz brauchbarer (Hobby-)Grafiker bist, musst Du recht tief in die Tasche greifen für ein solches Linkbuildingwerkzeug.

Günstiger, weil meist schon vorhanden ist Fotomaterial oder andere Grafiken. Gerade für B2B Seiten, oder Seiten, die recht spezielle Nischen bedienen lohnt sich daher ein genauer Blick in das eigene, vielleicht noch ungenutzte Bildarchiv.

Solches Bildmaterial steht dann meist unter einer Lizenz, durch welche die Weiterverwendung erschwert oder ganz und gar untersagt ist.

Das aber ist im Hinblick auf das Linkbuilding ein ziemlich schwerer Fehler.

Sieh daher einmal Dein Bildmaterial durch, stelle es unter CC-Lizenz mit der Auflage der Nammensnennung (Link). Und dann mach Dich auf die Suche nach Websites, die dieses Bildmaterial sehr gut gebrauchen könnten.

Fachzeitschriften, Blogs, Onlineshops und Affiliate-Seiten (gerne auch die Konkurrenz), Verlagsableger – sie alle könnten Deine Bilder verwenden, wenn Du sie nur darauf aufmerksam machst, dass sie das auch dürfen. Und wenn sie Deine Bilder verwenden, dann bekommst Du einen Link dafür.

So bringt Dich bisher vielleicht ungenutztes Bildmaterial im Kampf um die besten Rankings ein ganzes Stück weit nach vorn.

Beziehungspflege und Diskussionen

Der beste Weg richtig gute Backlinks aufzubauen, besteht darin, Beziehungen zu Webmastern und Multiplikatoren zu etablieren. „Beziehungen“ ist dabei ein dehnbarer Begriff und kann ganz Verschiedenen meinen.

  • Freundschaften
  • Geschäftsbeziehungen
  • Zweckgemeindschaften/temporäre Kooperationen
  • Diskurse

All das sind Beziehungen, die in Backlinks münden können.

Das einfachste Beispiel sind natürlich Freundschaften (oder etwas tiefergehende Bekanntschaften).

Natürlich bin ich gerne bereit, den Content eines Freundes zu verlinken, sofern das Ganze thematisch passt. Wer einen Blick in meine Sidebar wirft, wird sicher erkennen, welcher Link hier über Beziehungspflege entstanden ist. Ein Freund oder sehr guter Bekannter wird immer bereit sein, Dir ein wenig unter die Arme zu greifen.

Linkformel

Auch Backlinks, die aus Geschäftsbeziehungen entstanden sind, haben wir alle schon einmal gesehen – zumindest die prototypische Form solcher Links. Links aus den Bereichen „Unsere Referenzen/Partner“. Solche Links sind toll, da diese Links nur bekommt, wer auch Geschäftsbeziehungen unterhält.

Du solltest, sofern das für Dich in Frage kommt, auf jeden Fall all Deine vertikalen (aber auch horizontalen) Kooperationspartner um einen solchen Link bitten.

Kommt das für Dich nicht in Frage, dann nur, weil Du keine Partner hast. In diesem Fall solltest Du Dich um solche bemühen. Im Internet überlebt niemand allein ;).

Das, was ich „Zweckgemeinschaften“ oder „temporäre Kooperationen“ genannt habe, ist etwas weniger selbsterklärend.

Gemeint sind hier alle Aktionen, in die Du und ein Partner über einen begrenzten Zeitraum hinweg, im Rahmen eines bestimmten Projektes zusammenarbeiten.

Sponsoring, Vorträge auf Konferenzen, Engagements als Gastdozent, Charity-Projekt, Teilnahme an Messen,…

All das sind Kooperationen, die sich (auch!) in Form sehr, sehr guter Backlinks auszahlen. Im Prinzip ist es hier fast nicht möglich eine abschließende Liste der Möglichkeiten zu erstellen.

Wichtig dabei ist eine Erkenntnis: Die besten Links werden Offline gewonnen!

Jeder Unternehmer, der sein Geld im Internet verdient, sollte daher immer bestrebt sein, auch Offline so präsent wie möglich zu sein.

Aber was, wenn Dein Unternehmen ganz und gar auf Online ausgerichtet ist?

Gibt es nicht! Solange es sich um ein echtes Projekt handelt, dass Dir am Herzen liegt, kannst Du dieses Projekt immer mit in die „richtige Welt“ nehmen.

Du hast ein gutes Affiliate Projekt? Dann sprich auf entsprechenden Konferenzen und stelle dort eine gute Idee anhand Deines eigenen Projektes vor. Gib an der VHS einen Abendkurs zum Thema „Einführung in das Affiliate Marketing“, oder lass dem örtlichen Fußballverein ein paar Trainingsbälle zukommen.

Sei Offline mit Deinen Projekt einfach so präsent wie möglich.

Und selbiges gilt natürlich auch für die Online-Welt. Knüpfe so viele, so gute Beziehungen wie möglich.

Sei aktiv auf Social Media Kanälen. Nicht zwangsläufig nur als Unternehmen, auch als Privatperson kannst Du Deinem Unternehmen viel Gutes tun.

Besuche die Angebote anderer Publisher und suche hier, wie auch in Social Media den Diskurs.

Dabei hilft es oft, auch einmal konträrer Meinung zu sein.

Du hast auf einem, für Dein Thema relevanten Blog einen Beitrag gefunden, der so gar nicht mit Deiner Meinung konform geht? Wunderbar! Fasse die Gegenposition in Worte und präsentiere sie auf Deiner Website. Dann konfrontiere den Autoren des anderen Posts damit.

Nicht selten wird das dazu führen, dass dieser Deinen Artikel aufgreift und seinen Lesern als Gegenposition präsentiert. Das kommt jedem von Euch zugute, denn jetzt haben Eure Leser noch mehr Grund, sich aktiv mit dem Gesagten auseinanderzusetzen.

Oder das genaue Gegenteil ist der Fall? Du findest den Post einsame Klasse. Dann greif Dir einen Teilaspekt heraus, der vielleicht ein wenig zu kurz gekommen ist. Diesen kannst Du jetzt auf deiner Seite in aller gebotenen Ausführlichkeit behandeln.

Mit ein wenig Glück, nimmt der Autor, dem Du da zuarbeitest Deinen Post auf und verlinkt ihn als weiterführende Ressource.

Gutes Linkbuilding zu betreiben bedeutet in vielen Fällen, den Kontakt zu denen zu suchen, von denen man gerne einen Link hätte und diesen dann zu pflegen.

Das ganze hat nebenbei noch den unglaublich angenehmen Effekt, dass man, indem man sich mit diesen Menschen austauscht, auch tatsächlich einiges lernt. Beziehungspflege macht nicht nur Deine Seite stärker, sondern Dich auf Deinem Gebiet auch besser.


Kapitel 5: Welche Linkaufbau-Taktik passt zu mir?

Jetzt wissen wir schon vieles über Backlinks und Linkaufbau, aber noch längst nicht alles, was Du wissen musst.

Um Dich selbst als Linkbuilder betätigen zu können oder aber, um Deiner Agentur auf Augenhöhe begegnen zu können, musst Du all das Gesagte richtig einordnen.

Richtig einordnen in dem Sinne, dass Du all das, was Dir vorgestellt wurde, auch auf Dein Projekt anwenden kannst.

Du musst wissen, was die richtige Strategie für Dich und Dein Projekt ist.

Was die richtige Strategie ist, hängt von vielen Faktoren ab.

Der wichtigste Faktor dabei ist Dein Thema und das sich daraus ergebende thematische Umfeld. Denn durch dieses Umfeld ist bereits vieles festgelegt.

Durch dieses Umfeld ist bestimmt, welchen Platz Dein Projekt gerade darin einnimmt. Es bestimmt, welche Taktiken fruchtbar sein können und welche wiederum nicht. Es ist bestimmt, welche Links du benötigst um ranken zu können und welche Du bekommen kannst. Durch dieses Umfeld ist sogar bestimmt, welche Links Dir schaden können.

Fast ebenso wichtig: Dein aktueller Status.

Welche Ressourcen (Zeit, Geld, Manpower, Expertise) stehen Dir zur Verfügung um sie für den Linkaufbau, den Aufbau von Reichweite generell einsetzen zu können? Wie viel wirst Du benötigen um erfolgreich sein zu können? Wie viel Vorarbeit ist schon geleistet? Wie viel Potential ist noch ungenutzt und wo finden sich die „Low Hanging Fruits“?

Dein thematisches Umfeld – Maßgeblich im Linkaufbau

Alles Wissen über Linkbuilding-Theorie nützt Dir nicht das geringste, wenn Du Dein Umfeld nicht kennst, oder nicht in der Lage bist, es richtig einzuschätzen.

Aber wodurch ist dieses unfassbar wichtige Umfeld eigentlich definiert?

Gute Frage. Also reichern wir den nebulösen Begriff mit ein wenig Bedeutung an.

Dein thematisches Umfeld ist bestimmt durch:

  • Deine Keywords bzw. Dein Thema (dadurch ist die Grenze gezogen)
  • Deine Konkurrenz (alle die, die Deine Rankings für sich wollen, um damit das Selbe zu tun, wie Du auch tun willst)
  • Deine Zielgruppe „Absatz“
  • Relevante Profile und Gruppen in Social Media
  • Blogs zu Deinem Thema (und damit die Blogger)
  • Magazine & Fachzeitschriften zu Deinem Thema (und damit die Redakteure)
  • Affiliates
  • Interesse von Universitäten und öffentlichen Institutionen
  • Struktur vertikaler und horizontaler Partnerschaften in Deiner Branche
  • Branchenspezifika wie Werbeverbote, spezielle Gesetzeslagen etc.
  • die öffentliche Wahrnehmung Deiner Produkt/Dienstleistungsklasse (es ist leichter Links für iPhones als für Hämorrhoidensalbe zu gewinnen ;))

All diese Faktoren musst Du analysieren und richtig einordnen, willst Du zu einer erfolgsversprechenden Strategie gelangen, von der Du lange zehren kannst.

Dabei sind selbstredend einige Faktoren wichtiger als andere. Und als wäre das alles noch nicht kompliziert genug, gewinnt ein bestimmter Faktor in dem einen Themenbereich mehr Gewicht, als in einem anderen.

Aber keine Sorge. Komplexität lässt sich immer reduzieren.

Viele der angesprochenen Faktoren hast Du ja bereits analysiert und verinnerlicht. Du kennst die Spezifika Deiner Branche, Du kennst Deine vertikalen und horizontalen Partner (oder weißt zumindest, wer das sein könnte) und Du hast eine Idee davon, wie „cool“ Dein Produkt oder Deine Dienstleistung ist. Der Rest muss dann nur noch ein wenig aufgedröselt werden.

Man beginnt einfach damit, sich zuerst einmal das Naheliegende zu betrachten und gewinnt so Erkenntnisse zu den Feinheiten.

Im Bereich Linkaufbau bedeutet das, sich die Bloglandschaft einmal genauer zu betrachten, da Blogs in den allermeisten Themenfeldern zu den Hauptlinkgebern zählen.

Die Blogosphäre

Einen guten ersten Überblick über die Bloglandschaft gewinnst Du, wenn Du kuratierte Listen, wie etwa die von eBuzzing oder der Bloggerei befragst. Hier bekommst Du ein erstes, großes Set an Blogs in Deiner Nische.

Bloglisten
EBUZZING LABS – ein übersichtliches, thematisches Blogranking.

Diese Listen kannst Du dann als Ausgangsbasis verwenden, um zum Beispiel mit dem Related-Operator bei Goolge (related:dergefundeneblog.de) nach ähnlichen Seiten suchst.

Oder aber Du klickst Dich durch die Blogrolls oder Kommentare der bereits bekannten Blogs, um Neue zu entdecken.

Letzteres ist zwar kein sonderlich schneller Weg, um sich einen Überblick über die vorhandene Bloglandschaft zu verschaffen, aber ein durchaus empfehlenswerter.

So lernt man schon vor der ersten Kontaktaufnahme Einiges über die Blogger und die Beziehungsgeflechte innerhalb der Blogosphäre.

Jetzt, wo Du weißt, welche Blogs sich in Deinem Themenfeld tummeln, musst Du noch herausfinden, wodurch diese für einen Link zu gewinnen sind.

Blogger ticken immer unterschiedlich und nicht selten zieht sich ein bestimmter Habitus durch ein ganzes Themengebiet.

In jedem Fall solltest du Dir dazu einmal meinen Post zum Thema Best Practices in Blogger Relations ansehen.

Hier sind typische Vertreter der Spezies Blogger vorgestellt nebst einigen Tipps, wie Du diese Typen für Dich gewinnen kannst. Dazu gibt es gleich noch eine Übersicht, welcher Typ Blogger sich in welchem Themenfeld besonders häufig tummelt.

Darüber hinaus stehen Dir einige Wege zur Verfügung, um Dir einen Eindruck davon zu verschaffen, was verlinkt wird und was eher nicht. Und eben diesen Eindruck brauchst Du, um die richtige Taktik bzw. den richtigen Content zu wählen, um bei den Bloggern auf Linkfang zu gehen.

So kannst Du bei den Seiten selbst starten und diese nach ausgehenden Links abklopfen. Xenu ist perfekt dafür geeignet. Ein schlanker, kostenloser Crawler, der auch die Statuscodes der verlinkten Seiten abruft, so dass ich diese Crawls gleich noch verwenden kann, um vielleicht einen Broken Link zu kapern.

Auf diesem Wege kann ich die ausgehenden Links vieler, vieler Blogs sammeln und am Ende via Excel miteinander vergleichen.

So gewinne ich einen Eindruck, welcher Content bei den Bloggern in meinem Themengebiet einen besonders guten und verlinkenswürdigen Eindruck hinterlassen hat. Und ich gewinne einen Eindruck davon, was fehlt.

Findet sich z.B. unter all diesen Crawls nicht ein Link auf eine Infografik, so sollte ich zumindest im Hinterkopf behalten, dass Infografiken eventuell nicht das Medium sind, für das sich meine Blogger begeistern können.

So können wir nach und nach bestimmte Taktiken und Content-Formen als geeignet und andere als tendenziell ungeeignet qualifizieren.

Weitere Linkerati

Die gleiche Taktik kannst Du jetzt auf alle weiteren Linkerati anwenden. Ganz gleich, ob Fachzeitschriften, Universitäten, Seiten von Institutionen und Verbänden oder sogar Onlineshops. All die kannst Du mit Xenu und Excel genauer analysieren, um herauszufinden, welche Art Informationen diese verlinken.

Liste Tageszeitungen
Liste von Tageszeitungen mit zeitungen.com

Wer diese weiteren Linkerati sind, kannst Du auf ähnliche Weise in Erfahrung bringen, wie bei den Blogs auch.

Steuere einfach wieder gut kuratierte Verzeichnisse an. Dmoz.de fungiert hier als eine Art Schweizer Taschenmesser.

Aber auch spezifischere Verzeichnisse wie etwa zeitungen.com (um eine Liste lokaler Tageszeitungen zu erhalten), oder die Liste Deutscher Hochschulen auf Wikipedia stehen Dir dazu in großer Zahl zur Verfügung.

Je nachdem, wie viel Zeit Du in die Festlegung Deiner Linkaufbau (oder Content-Marketing-) Strategie investieren möchtest, stehen Dir nahezu unbegrenzt Daten zur Verfügung.

Daten die Du nutzen kannst und nutzen solltest, um jede Deiner Entscheidungen auf ein solides Fundament zu stellen.

Je mehr Zeit Du in die Planung und Analyse investierst, umso effizienter wirst Du später arbeiten können.

Ebenfalls einen hervorragenden Einblick in Dein Umfeld bietet Dir eine Konkurrenzrecherche.

Konkurrenz-Analyse

Ein genauer Blick auf Deine Konkurrenten kann Dir sehr viel über Dein Umfeld verraten. Das gilt gerade dann, wenn sich Deine Konkurrenz schon länger Online bewegt, als Du selbst. Aber auch, wenn Deine Konkurrenz über ein größeres (Suchmaschinenmarketing-) Budget verfügt als Du selbst.

Was eigentlich deren Vorteil ist, hilft Dir jetzt dabei, Deinen Sieg vorzubereiten.

Zu aller erst musst Du erkennen, wer Deine Konkurrenten eigentlich sind.

Konkurrenten identifizieren

Gerade bei Kunden, die ihre Wurzeln Offline haben und auch stark dort verankert sind, lässt sich immer wieder eines beobachten.

Sie sind sich sicher, zu wissen, wer Konkurrenz ist und wer eben nicht. Dieser Sicherheit rührt daher, dass sie ja wissen, wer die Offline-Konkurrenz darstellt. Und dann liegt es sicher nahe, den Schluss „KonkurrenzOnline == KonkurrenzOffline“ zu ziehen.

Diese Gleichsetzung ist jedoch nur in den allerwenigsten Fällen berechtigt.

Deine Konkurrenten Online sind die, die um Deine Keywords konkurrieren und Deine PPC-Preise in die Höhe treiben, um den so gewonnen Kunden anzubieten, was auch Du anzubieten hast.

Du findest deine Konkurrenz also am schnellsten, wenn Du Dir ansiehst, wer für deine Top-Keywords (SEO) rankt und wer für Deine Top-Keywords (SEA) Anzeigen schaltet.

Die zehn Websites, die Dir bei dieser Recherche am häufigsten begegnen, sind Deine Konkurrenten. Und in aller Regel wirst Du hier viele Unternehmen finden, die Dir bis dato gar nicht bekannt waren.

Konkurrenten analysieren

Eine Konkurrenzanalyse kann mit ganz unterschiedlichem Fokus vorgenommen werden.

Und je nach Schwerpunkt der Analyse brauchst Du unterschiedliche Tools. Wir wollen aber die Konkurrenz nur unter einem, ganz bestimmten Gesichtspunkt unter die Lupe nehmen.

Wir wollen wissen, wie die Konkurrenz versucht hat, Links aufzubauen und mit welchen Taktiken sie erfolgreich war.

Dabei habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht. Beginnen wir ausnahmsweise einmal mit der schlechten Nachricht.

Um eine solche Analyse durchführen zu können, braucht es ein Tool. Leider gibt es kein kostenloses Tool, welches in der Lage ist, mir die benötigten Daten in einer Weise zu liefern, so dass man effektiv damit arbeiten kann.

Majestic SEO in der kostenlosen Version erlaubt mit nur, einen dezidierten Blick auf mein eigenen Linkprofil zu werfen. Die Profile anderer, bleiben mir weitestgehend verborgen. Wer also das Linkprofil seiner Konkurrenz analysieren möchte, der muss 39.99€ pro Monat in die Hand nehmen. Die so gewonnen Erkenntnisse sind aber ein vielfaches dessen wert.

Und nun zur guten Nachricht. Hast Du dieses Tool, kannst Du in kurzer Zeit fast alles über den Linkaufbau Deiner Konkurrenten in Erfahrung bringen, was es zu wissen gibt. Und als kleinen Bonus lernst Du noch einiges über die Linkerati in deiner Nische.

Konkurrenzanalyse Linkprofil mit Majestic SEO

Über den Reiter Pages kann ich mir einen schnellen Eindruck davon verschaffen, welche Unterseiten meiner Konkurrenz am besten verlinkt sind. Sehe ich mir diese Unterseiten jetzt einmal genauer an, kann ich so in Erfahrung bringen, welche Art Content in meinem Themenfeld in Fragen des Linkaufbaus funktioniert.

Zusammen mit den Erkenntnissen aus Deiner Umfeld-Recherche hast Du jetzt einen recht guten Einblick in die Vorlieben Deiner Linkerati.

Auf diesem Wege lernst Du auch neue potentielle Linkgeber kennen.

Die, welche Deine Konkurrenz verlinken, sind für Dich natürlich die ersten Ansprechpartner. Wer auf deine Konkurrenz verlinkt, der wird auch auf Dich verlinken – vorausgesetzt Du bietest Ihm etwas, was dem Angebot der Konkurrenz mindestens ebenbürtig ist.

Dabei rede ich nicht von Geld, sondern von Inhalten.

Finde den erfolgreichen Content Deiner Konkurrenz. Greif ihn auf, mach Ihn viel besser und dann stell ihn denen vor, welche die Konkurrenz verlinken.

So kannst Du nicht nur Links gewinnen und Deine Seite stärken, sondern eventuell sogar Links von den Konkurrenz-Seiten abziehen und diese also schwächen.

Bei diesem Vorgehen handelt es sich um eine Variante der Skyscraper-Technik von Brian Dean auf die ich an dieser Stelle unbedingt verweisen möchte.

Eine Konkurrenz-Analyse verrät Dir also viel darüber, was in deinem thematischen Umfeld funktionieren kann. Darüber hinaus versorgt Dich eine solche Analyse auch mit jeder Menge neuen Ansprechpartnern in Fragen des Linkaufbaus.

Hast Du die Umfeld- und die Konkurrenzanalyse durchgeführt, müsstest du bereits eine sehr konkrete Vorstellung davon haben, welche Taktiken die richtigen für Deinen Linkaufbau sind.

Ein paar Informationen brauchst du jedoch noch, bevor Du all Diese Erkenntnisse zu einer Strategie formen kannst. Du musst Dir noch ein dezidiertes Bild davon machen, was Du hast und davon, was Du zu leisten im Stande bist.

Content Audit

Nachdem Du Dein Umfeld analysiert und Deine Konkurrenz genauer betrachtet hast, weißt Du, welche Art Content sich in Deinem Themenfeld für den Aufbau redaktioneller Links eignet. Du weißt also, welche der vorgestellten Taktiken die richtige für Dich sein könnte.

Jetzt gilt es, zu bestimmen, ob und in welcher Form Du eine dieser Techniken anwenden kannst. Es gilt also den Aufwand zu schätzen, den eine Linkaufbaukampagne für Dich bedeuten würde.

An dieser Stelle wird dann häufig ein ganz entscheidender Fehler gemacht. Es wird geplant, als gäbe es keinen einzigen Buchstaben im Unternehmen, der sich verwerten ließe.

Aber man muss nicht immer bei Null starten. Genau genommen ist das in den seltensten Fällen erforderlich.

In den meisten, auch kleineren Unternehmen haben sich über die Jahre zahlreiche hilfreiche Inhalte angesammelt. Diese Inhalte liegen dann oft ungenutzt auf irgendwelchen Festplatten oder in analoger Form in lang nicht mehr geöffneten Schubladen.

Das Phänomen, was ich bereits im Kapitel „Infografiken und Bilder“ beschrieben habe, lässt sich auch im Bereich anderer medialer Formen beobachten.

Bevor Du eine Linkaufbau-Kampagne planst, solltest Du zuerst einen Blick auf Deine Bestände werfen.

Sicher findet sich da Einiges, was auch für Linkerati von Interesse wäre. Alles was dann noch zu tun ist, ist, das Vorhandene so aufzubereiten, dass man es mit breiter Brust ins Netz stellen und der Öffentlichkeit zugänglich machen kann.

Zu den vorhandenen Inhalten, die sich sehr gut aufbereiten lassen, zählen die Folgenden.

  • Bildmaterial und Grafiken (wie schon erwähnt)
  • interne Arbeitsanweisungen/Ablaufbeschreibungen (HowTos)
  • Fallstudien
  • Statistiken
  • Schulungsmaterial und Präsentationen
  • Fragen und Antworten aus dem Kundensupport/Vertrieb

Solche Inhalte lassen sich wunderbar so aufbereiten, dass sie auch Nutzern außerhalb des Unternehmens einen Mehrwert bieten. Und damit wäre der erste große Schritt bei der Umsetzung einer bestimmten Linkaufbau-Technik getan.

Derlei Inhalte müssen dann nur noch weitergedacht, vervollständigt und neu aufbereitet werden. Das ist Arbeit, aber weit weniger Arbeit, als bei Null zu beginnen.

Ressourcen Check

Nach dem Content-Audit und dem Umfeld-Check sowie der Konkurrenz-Analyse solltest Du jetzt eine ziemlich genaue Vorstellung davon haben, welche der vorgestellten Taktiken die für Dich erfolgversprechendste und am besten umzusetzende ist.

Damit hast Du eine gute Grundlage dafür, Deine Ressourcen zu planen.

Linkaufbau ist keine Nebenjob, wenn er gut gemacht sein soll. Du brauchst jemanden, der die Inhalte konzipiert und umsetzt und dann den richtigen Leuten vorstellt.

Linkaufbau ist vor allem ein Geschäft, in dem sich Erfolge nicht von heute auf morgen einstellen (zumindest nicht in den allermeisten Fällen).

Wenn Du Deine Ressourcen planst, plane also langfristig und hochwertig.

Übergib diesen Job jemanden, dem es zuzutrauen ist, zu erkennen, was eine bestimmte Gruppe von Menschen möchte, wie dieses Bedürfnis dann am besten zu befriedigen ist und wie diese Gruppe kommunikativ am besten zu handeln ist. Und natürlich sollte derjenige auch fähig sein, das erkannt in ansprechender Weise umzusetzen.

Planst Du also Inhouse, dann überlasse diesen Job nicht einem Praktikanten (es sei denn, Du hast da ein echtes Supertalent), sondern einem Mitarbeiter, der das Unternehmen und die Branche sehr gut kennt und Erfahrung im Umgang mit Partnern und Kunden hat.

Planst Du den Linkaufbau an eine Agentur abzugeben, gib diesem Job nur jemanden, der entsprechende Referenzen vorzuweisen hat, oder Dir einen Plan vorlegen kann, der für Dich, nachdem Du all das hier gelesen hast, zu 100% überzeugend klingt.

Und wenn Du denjenigen gefunden hast, gib ihm ein wenig Zeit. Die Zeiten, in denen man von heute auf morgen Links in Massen aufbauen könnte, sind längst vorbei.

Es bedarf einer gewissen Vorarbeit, bis die ersten guten Links aus all der Arbeit resultieren.

Hast Du also vor, das mal zwei Monate auszuprobieren und dann wieder einzustampfen, stellen sich nicht sofort Erfolge ein – lass es gleich bleiben. In diesem Fall verbrennst Du nur Geld und frustrierst Deine Mitarbeiter, ohne jemals die Chance gehabt zu haben, erfolgreich sein zu können.

Wann bin ich fertig mit Linkaufbau?

Die ganze Sache befristet anzulegen, ist auch noch aus einem anderen Grund nicht wirklich praktikabel.

Häufig habe ich schon diese eine Frage gehört: „Und wann sind wir fertig mit dem Linkaufbau?“.

Die Antwort darauf fällt dann immer sehr knapp aus. „Erst dann, wenn SEO Traffic für Sie keine Rolle mehr spielt, oder Google Links nicht mehr als Ranking-Kriterium berücksichtigt“.

Und selbst das ist komplett untertrieben, denn auch in diesen Fällen würde ich noch immer Links aufbauen wollen, einfach um tollen, qualifizierten Referral Traffic zu generieren.

Die richtige Antwort lautet also „Niemals!“.

Stetig neue, frische Links zu akquirieren ist eine Aufgabe, die über die gesamte Lebensdauer einer Website zu erledigen ist.

Google beobachtet genau, in welcher Frequenz Links akquiriert wurden und weiterhin werden. Fällt diese Frequenz ab, kann das als Signal gedeutet werden, dass die Seite weniger relevant oder interessant oder einfach weniger aktuell geworden ist.

Wer (relativ zu seinem thematischen Umfeld) einen hohen Takt vorgibt, scheint wichtig, ja geradezu trendy zu sein.

Belegt ist dies durch ein Google Update, welches am 02. November 2011 ausgerollt wurde und den recht eindeutigen Namen „Freshness Update“ trägt und seinerzeit über 6-10% der Suchanfragen betraf. Das ist, nebenbei bemerkt, auch für Google-Update-Verhältnisse eine echte Hausnummer. Ein wichtiges Update also.

In den Wirkungskreis des Updates sind dabei nicht nur Verlinkungsraten zu zählen. Auch, wie oft eine Seite mit frischem Content versorgt wird, spielt seit dem in vielen Kontexten für Google eine wichtige Rolle.

Einen guten Einblick in die wichtigsten Aspekte des gesamten Updates gibt der uns schon bekannte Cyrus Shepard in „Freshness Factor: 10 Illustrations on How Fresh Content Can Influence Rankings“. Die deutsche Zusammenfassung gibt es in der SEO-Küche.

Für uns bleibt an dieser Stelle festzuhalten: Wenn Deine Seite plötzlich keine Links mehr bekommt, wird Google glauben, sie ist einfach nicht mehr so spannend wie einst. Dann wird Google Dich aller Voraussicht nach schlechter ranken.

Also – dranbleiben 😉


Kapitel 6: (Wann) Können Backlinks schädlich sein?

Dranbleiben, heißt es. Aber Du darfst es auch auf keinen Fall übertreiben. „Können Backlinks schädlich sein?“ ist eine Frage, die Du unbedingt stellen musst und die nach einer Antwort verlangt.

Ich habe schon viele Projekte gesehen, bei dem diese Frage nicht gestellt wurde. Selbst dann nicht, als eigentlich allen bereits bekannt war, dass die Antwort daraus ein klares „JA!“ ist.

Egal, ob Du Dich selbst um Deinen Linkaufbau kümmern willst, oder ob Du das hier liest, um Deiner (zukünftigen) Agentur auf Augenhöhe begegnen zu können, sei auf der Hut.

Google ist, nachdem es jahrelang von Linkbuildern an der Nase herumgeführt worden ist, nicht zimperlich bei der Bewertung von Linkprofilen.

Passen Google Deine Links nicht, nimmt Dir Google Rankings weg – und es kann lange dauern, bis es diese Rankings wieder rausrückt.

Google wird dann unzufrieden mit Deinem Linkprofil, wenn der Eindruck entsteht, die Links wären künstlich und entgegen der Google Richtlinien für Webmaster aufgebaut.

Das ist in Googles Augen immer dann der Fall, wenn davon auszugehen ist, dass ein Link nicht als echte Empfehlung gesetzt wurde, sondern durch den Betreiber der verlinkten Website in unzulässiger Weise forciert wurde.

Ein Link ist auf unzulässige Weise forciert, wenn

  • er durch Kauf entstanden ist
  • er durch Miete entstanden ist
  • er gegen geldwerte Gegenleistung entstanden ist (darunter zählen streng genommen auch Testprodukte!)
  • er durch Spam entstanden ist (Kommentarspam, Forenspam, Hacking, Web 2.0 Spam,…)
  • er durch Linktausch (Google sagt „übermäßigen Linktausch“) entstanden ist

Google erkennt solche Links auf ganz unterschiedliche Weise.

  • harte Ankertexte
  • unglaubwürdige Platzierung (z.B. Link hat eigentlich nichts mit dem Thema des Textes zu tun)
  • Zugehörigkeit der verlinkenden Seite zu einem durch Google aufgedeckten Netzwerk
  • eindeutige Kennzeichnungen (z.B. „Advertorial“ etc.)
  • Links von Domains die als Linkschleudern identifiziert werden (Artikelverzeichnisse, Bookmarkportale, Made 4 SEO Blogs,…)

Erkennt Google zu viele solcher Links in Deinem Linkprofil, schlägt Google zu.

Bezüglich der verwendeten Waffe, da hat Google freie Auswahl, denn Google hat gleich zwei schwere Geschütze hierfür parat.

Die erste Variante besteht darin, dass Du von einem Penguin gebissen wirst. Pinguine? Was? Ja genau.

Penguin Update

Der Google Penguin ist ein Update. Genau genommen handelt es sich dabei um einen Algorithmus, der zum ersten mal am 24.04.2012 zugeschlagen hat und nun bereits in der dritten Iteration (22. Mai 2013 &  04.Oktober.2013) vorliegt.

Mit diesem Update hat Google einen Quantensprung bei der Identifikation von Links gemacht, die einzig dazu da sind, Rankings zu manipulieren.

Die Maschine stellt ein gewisses Ungleichgewicht, eine Unnatürlichkeit in deinem Linkprofil fest und schlägt dann zu.

Hast Du es in irgendeine Richtung übertrieben (zu viele harte Anker etc.), nimmt Dich der Penguin ins Visier.

Wenn das geschehen ist, heißt es Links abbauen, die Natürlichkeit wieder herstellen (oder zumindest den Eindruck davon) und warten.

Warten auf den nächsten Penguin. Denn von einem Penguin kann uns nur ein neuer Penguin erlösen. Das zumindest verrät uns Google Mitarbeiter (und vielleicht bald neuer Ober-Spam Fighter) John Müller.

Wurdest du also von einem Penguin-Update erwischt, hast Du viel Zeit an der Ausbesserung zu arbeiten. Denn den Lohn für deine Mühe erntest Du frühestens beim nächsten Update.

Manuelle Spammaßnahme

Die in meinen Augen besser zu handelnde Variante ist die Bestrafung durch eine Manuelle Spammaßnahme.

Besser zu handeln, weil wir es in einem solchen Fall mit Menschen und nicht mit einer Maschine zu tun haben.

In diesem Fall hat sich ein Google Mitarbeiter das Linkprofil angesehen und festgestellt, dass mit einigen Links etwas nicht in Ordnung ist. Das ist dann der Fall, wenn sich Links im Linkprofil finden, die eben als „auf unzulässige Weise forciert“ eingestuft wurden.

Ist das geschehen, findet der nichtsahnende Webmaster plötzlich eine Mitteilung in seinem Google Webmastertools-Account und erfährt auf diesem Wege, dass eine solche Maßnahme gegen seine Seite verhängt wurde.

Mitteilung Webmastertools eingehende Links

Begleitet wird das dann von einer weiteren Nachricht und Rankingeinbrüchen.

Nachricht Webmastertools Manuelle Maßnahme

Eine solche Maßnahme, auch Google Penalty genannt, kann sich auf die gesamte Domain, oder aber auf einen einzelnen Teilbereich erstrecken.

Neuerdings ist Google aber so nett und teilt mit, was genau der Fall ist und man nennt sogar Beispiellinks.

Diese Beispiellinks sind die Brotkrumen, denen wir dann folgen müssen. Ab dann heißt es Links abbauen und den sogenannten Reconsideration Request stellen.

Ob und wie schnell man eine solche Maßnahme wieder los wird, ist von Fall zu Fall verschieden.

Ich habe Domains aus Manuellen Maßnahmen in einem einzigen Durchgang innerhalb einer Woche befreit. Ich habe aber auch schon einmal sieben solcher Durchgänge, verteilt über fast acht Monate durchlaufen müssen.

Der Entscheidende Vorteil im Vergleich zu einem Pinguin-Biss liegt jedoch darin, dass es ganz an Dir liegt, wie schnell Du wieder auf den Beinen bist.

Je schneller und besser Du das betroffene Linkprofil durchschaust und je besser Du das Muster erkannt hast, dass der entsprechende Google Mitarbeiter verfolgt hat, um so schneller kannst Du Dich befreien. Du bist nicht gezwungen zu warten, bis das nächste Update ausgerollt wird.

Der beste Weg, sich von einem Penalty zu befreien besteht aber darin, sich gar nicht erst ein solches einzufangen. Und das gelingt Dir am besten, wenn Du ein möglichst natürliches Linkprofil wachsen lässt.

Natürlichkeit des Linkprofils

Mit dem Begriff „Natürliches Linkprofil“ ist eines gemeint, dass ganz organisch gewachsen ist. Das heißt, alle Links in diesem Linkprofil sind nicht auf unerwünschte Weise durch den Webmaster forciert worden.

Das ist nun gleich in mehrerlei Hinsicht sehr schwammig.

Zum Einen, weil die Grenze zwischen einem Link der im Rahmen des Erlaubten forciert worden ist und einem, bei dem dies auf unerwünschte Weise geschehen ist, doch sehr unkonkret zu sein scheint.

Zum Anderen aber, weil es oft recht schwer auszumachen ist, welche Links organisch entstanden sind und welche vom Webmaster (oder seiner beauftragten Agentur) gesetzt worden sind.

Um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, welches Linkprofil noch als natürlich durchgehen kann und welches eben nicht, tut man, was wir auch schon getan haben, als wir unser Umfeld analysieren wollten. Man wirft einen Blick auf die Konkurrenz.

Die Linkprofile unserer Konkurrenten können uns viel darüber verraten, was Google als natürlich ansieht und mit welcher Linkaufbau-Taktik ich Gefahr laufen werde, mein Profil unnatürlich aussehen zu lassen.

Sehen wir uns dazu ein einfaches Beispiel an, wie sich „Unnatürlichkeit“ in der Zusammensetzung der Linkgeber manifestieren kann.

Ob ein Forenlink künstlich gesetzt wurde, oder natürlich entstanden ist, lässt sich in vielen Fällen nur sehr schwer ausmachen.

Sicher gibt es Spambeiträge, die ohne Zweifel schnell als solche identifiziert werden können. Aber es gibt eben auch richtig gute Forenlinkbuilder.

Von denen bekommst Du dann Links, z.b. auf die Kategorieseiten Deines Shops aus erstklassigen Forenposts, gesetzt mit etablierten Profilen.

Auf den ersten Blick wirkt ein solcher Link also vollkommen natürlich.

Unter Umständen ist es aber so, dass keiner Deiner gut rankenden Konkurrenten solche Links im Linkprofil hat.

Klar haben die Forenlinks. Die aber gehen auf deren Blog, auf einzelne Produkte oder auf Ratgeberseiten.

Im Kreise Deiner Konkurrenz bist Du also der einzige, der über Forenlinks auf Kategorieseiten verfügt.

Woran kann das liegen?

Sind Deine Kategorieseiten schöner, informativer oder besser als die der Konkurrenz? Sind die Kategorieseiten der Konkurrenz vielleicht gar nicht zu finden und darum so unpopulär? Nein?

Warum also, wird sich Google fragen, kommen alle Forenuser immer nur auf die Idee, Deine Seite zu verlinken und wirklich nie die der Konkurrenz. Google kennt die Antwort. Du auch.

Das gleiche Vorgehen lässt sich nun auf so ziemlich jede Linkmetrik anwenden. Ankertext-Ratio (das Verhältnis der verschiedenen Ankertexttypen zueinander), Deeplink-Ratio (das Verhältnis von Links zur Startseite und Links zu Unterseiten), Dofollow-Ratio (Nofollow vs. Dofollow Links) usw..

Klar musst Du Dich von der Konkurrenz abheben, willst Du sie hinter Dir lassen. Es muss aber einen erkennbaren Grund dafür geben, warum Du bekommst, was ihnen verwehrt bleibt.

Wenn Du vorhast, aktiv Links zu setzen, analysiere genau, was in Deinem Umfeld natürlich ist und was nicht.

Verwende dazu einen möglichst großen Datensatz.

Drei Konkurrenten zu analysieren bringt Dir wenig, da Du nie weißt, wie natürlich deren Linkprofile sind. Ein einigermaßen aussagekräftiges Bild entsteht, nachdem Du mindestens 15 Deiner Mitbewerber unter die Lupe genommen hast.

Der einfachste Weg aber, um zu vermeiden, dass Dein Linkprofil unnatürlich erscheint, besteht trivialerweise darin, es wirklich organisch wachsen zu lassen.

In diesem Fall forcierst Du Dein Linkwachstum nur noch in erlaubter Weise. Du erstellst gezielt Content, der in der Lage ist, ein organisches Wachstum zu erzeugen.

So bestimmen Deine Linkerati selbst, wie und wo und wann sie einen Link auf Dich setzen. Die Links die dann gesetzt werden, werden so unterschiedlich sein, dass keine Muster entstehen, die Googles Aufmerksamkeit erzeugen. Und vor allem gibt es dann, für jeden erkennbar, einen guten Grund für jeden einzelnen Link.


Kapitel 7: Hilft es mir auch, einen Backlink auf andere zu setzen?

Du hast jetzt aufmerksam bis hierhin gelesen. Vielen Dank.

Damit hast Du jetzt ein ziemlich genaues Bild davon, wie Backlinks funktionieren. Du weißt, wozu Google Backlinks benötigt, du weißt, wozu Du sie benötigst. Du weißt, von welchen Backlinks und Linkaufbautaktiken Du generell oder aber im konkreten Fall lieber die Finger lassen solltest und Du weißt jetzt, wie Du das für Dich beste Vorgehen definierst, um Deine potentiellen Linkgeber für Dich zu begeistern.

Was Du noch nicht weißt, ist, wie Du Dich als Linkgeber am besten verhalten solltest.

Die letzte offene Frage ist also „Hilft es mir, auch einen Link auf andere zu setzen?“.

Die Antwort darauf ist, wie so häufig im SEO „Ja, aber…“. Beruhigender Weise ist das in diesem Fall jedoch ein sehr leises „aber“.

Prinzipiell ist es in mehrerlei Hinsicht eine ganz hervorragende Idee, andere Seiten zu verlinken. Vorausgesetzt jedoch, diese Seiten sind gut ausgewählt und der Link, den Du vergibst, ergibt da, wo er von Dir platziert wurde, einen Sinn.

Google steht auf Linkhubs. Linkhubs sind Seiten über die ein Besucher (und eben auch ein Bot) viele andere Seiten per Link erreichen kann.

Google steht natürlich nicht auf alle Linkhubs. Es soll schon ein guter Hub sein.

Wenn Google also eine Seite zu einem bestimmten Thema findet und von dort aus weitere, gute, relevante Seiten zu diesem Thema erreichen kann, dann ist das richtig gut.

Das erleichtert nicht nur Googles Job, das gesamte Web zu crawlen, zu indexieren, zu analysieren und zu verstehen, sondern so gewinnt Google auch einen genaueren Eindruck vom Thema Deiner Seite.

Bleiben wir bei unserem eingangs erwähnten Beispiel: der Bank. Wenn Google sich nicht sicher ist, ob sich der Text über die Bank mit einem Geldinstitut oder einer Sitzgelegenheit befasst, dann können ausgehende Links helfen.

Ein Link in diesem Text auf die Seite der Commerzbank, auf die der Deutschen Börse oder einfach auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag ist für Google ein ziemlich starkes Signal, um einordnen zu können, von welcher Art Bank Du gerade redest.

Schlecht hingegen ist, wenn Google auf minderwertige Seiten geschickt wird, oder auf solche, die thematisch gar nicht passen.

Dabei spielt aber nicht nur das Thema eine Rolle, sondern auch und vor allem die Qualität der verlinkten Seiten. Du solltest daher darauf achten, nur solche Seiten zu verlinken, die Du als „gute Gesellschaft“ für Deine erachten würdest.

Google soll erkennen, dass Du in der Lage bist (d.h. so tief im Thema bist) gute von schlechten Inhalten zu unterscheiden. Das rückt dann auch Dein Angebot in ein besseres Licht.

Einem Arzt, der einen Kurpfuscher empfiehlt, würdest Du jede Kompetenz absprechen. Google sieht das ähnlich.

Bist Du aber sorgfältig in der Auswahl Deiner Linkziele, werden ausgehende Links Dir helfen – auch dann wenn Deine Seite damit ein wenig Linkjuice an eine andere abgibt.

Der berühmte Linkgeiz ist in aller Regel komplett fehl am Platz und eher ein Relikt aus Zeiten, in denen Pagerank alles war.

Kleiner Tipp: setzt Du Links wirklich für Deine Leser, d.h. so, dass damit Deinen Lesern ein gutes Zusatzangebot zu Deinem Beitrag gemacht wird, bist Du auf der sicheren Seite. Vorausgesetzt natürlich, Du weißt, was ein gutes Zusatzangebot in Deinem Themenbereich ist. Da aber, vertraue ich Dir voll und ganz 😉


Fazit

Backlinks sind noch immer wichtig und werden es wohl auch noch einige Zeit bleiben. Ohne Links bleibt Dein Angebot weitestgehend unsichtbar. Das Thema ist jedoch in den letzten Jahren weit komplizierter geworden. Google hat ein wachsames Auge darauf, welche Links auf deine Seite verweisen und vor allem darauf, wie diese zustande gekommen sein könnten.

Das macht Linkaufbau schwieriger, als es noch vor vier Jahren der Fall gewesen ist. Es macht das Thema aber auch weit interessanter. Jetzt gewinnen nicht mehr zwangsläufig die, die am effizientesten spammen, sonder diejenigen verschaffen sich Vorteile, welche am planvollsten, analytischsten und kreativsten vorgehen.

Dadurch muss man vieles wissen, bevor man sich dem Linkaufbau widmen kann. Nachdem Du aber diesen unfassbar langen Beitrag aufmerksam gelesen hast, und es vielleicht auch noch ein zweites Mal tun wirst, bist Du gut gerüstet.

Du weißt jetzt genug, um Deine ersten erfolgreichen Schritte im Linkaufbau zu machen, oder aber, um entscheiden zu können welchem Dienstleister Du Dein Vertrauen schenken wirst.

Wenn Du noch immer das Gefühl hast, Dir fehlt noch die eine oder andere Information oder Erklärung, dann lass es mich wissen. Im Kommentarbereich, auf Google Plus, auf Facebook oder per Twitter.

Viel Erfolg bei Deinen Linkaufbaubemühungen.