Google / Jan Schweder 9. Januar 2009

Semantische Suche bei Google

Einige Nutzer haben vielleicht schon bemerkt, dass bei Google.com (US-Version) und auch bei den regionalen Ablegern der Suchmaschine bisweilen einige neue Features bei den Suchergebnissen auftauchen. So lassen sich hin und wieder Suchergebnisse abrufen, die den Schluss vermuten lassen, dass der Suchmaschinengigant im Bereich der semantischen Suche in kleinen, aber steten Entwicklungsschritten deutliche Fortschritte macht.

Wie bei ReadWriteWeb berichtet wurde, beantwortet Google diverse Suchanfragen nun einfach selbst und listet erst anschließend die natürlichen Suchergebnisse passend zur Suchanfrage aus.

Und jetzt wird es interessant, denn nicht immer befinden sich die gesuchten Begriffe auf der als Quelle angegebenen Website, sondern lediglich deren Synonyme inmitten eines semantisch unstrukturierten und somit nicht extra aufbereiteten Datensatzes.

Man vergleiche die beiden folgenden Suchanfragen:

„Marlene Dietrich’s spouse“

Beispiel1

Auf der als Quelle angegebenen Website befindet sich der Begriff „Spouse“ jedoch nicht – lediglich die Wörter „Family“  und „Married“ lassen sich inhaltlich dem Namen des Ehemanns von Marlene Dietrich zuordnen:
Beispiel2

Nun zur nächsten Suchanfrage:

„Marlene Dietrich’s husband“

Beispiel3

Wie man oben in dem Screenshot erkennen kann, beantwortet auch hier Google die gestellte Frage eigenständig und verweist dabei sogar auf eine andere Quelle, als bei der ersten Suchanfrage:
Beispiel4
Bei diesem Beispiel befinden sich zwar die gesuchten Begriffe auf der als Quelle genannten Website, liegen jedoch inmitten eines semantisch nicht weiter aufbereiteten, umfangreichen Textabschnitts. Google scheint demnach mittlerweile in der Lage zu sein, exakte Antworten auf spezifische Suchanfragen zu liefern, anstatt den Nutzer auf andere Websites zu verweisen – ein wichtiger Schritt in Richtung „Universal Search“.

Eine weiteres Beispiel:

„Capacity HD-DVD?“

Beispiel5

Der Nutzer braucht überhaupt nicht mehr auf eine andere Website zu navigieren, da die Antwort zuoberst ausgeliefert wird. Dies ist natürlich keine gewaltige Leistung auf dem Weg zur perfekten semantischen Suche, es zeigt sich jedoch deutlich, dass sich bei Google etwas in diese Richtung tut.

Auch der deutsche Markt wird langsam davon betroffen, wie die Suche nach „Kinoprogramm Berlin“ zeigt:
Beispiel6
Nach Klick auf „Weitere Filme“ wird einem anschließend von Google eine Übersicht über das laufende Kinoprogramm in Berlin präsentiert – wie praktisch!


Fazit:
Sowohl die oben angesprochenen Beispiele für die semantische Suche als auch die „Universal Search“ stellen einen Hinweis auf eine spannende Entwicklung auf dem Suchmaschinenmarkt dar, da sich hieraus auch für die Suchmaschinenoptimierung neue Möglichkeiten ergeben.