Google / admin 19. November 2015

Google Suche: Aktuelle Klickwahrscheinlichkeiten in den SERPs

Die Auskunft über Klickwahrscheinlichkeiten in den SERPs hilft unter anderem Website-Betreibern bei der Planung von Investitionen in konkrete SEO-Maßnahmen. Insbesondere die vorderen Plätze der organischen Suchergebnisse sind dabei hart umkämpft – wie hart, das zeigt auch eine aktuelle Sistrix-Studie.

Klickwahrscheinlichkeiten nach Rankingposition
Die Grafik belegt: Je besser das Ranking in den SERPs, desto höher ist die Klickwahrscheinlichkeit

Johannes Beus, der Gründer und Geschäftsführer, hat hierzu kürzlich die Untersuchung zur Verteilung der Klickwahrscheinlichkeit auf die einzelnen Rankingpositionen vorgestellt. Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie werden im Folgenden vorgestellt.

Fast 60% aller Klicks entfallen auf Platz 1!

In der Studie analysiert Beus insgesamt 124.086.615 von Kunden bereitgestellte Klicks hinsichtlich der Rankingposition, auf der sie durchgeführt wurden. Views bzw. Impressions werden bei der Klickwahrscheinlichkeit im Gegensatz zu der Click Through Rate (CTR) nicht gewertet. Die Auswertung für die Rankingpositionen 1 bis 100 liefert zunächst die folgende Grafik.

Klickwahrscheinlichkeit von Rankingpositionen 1 bis 100

Auf den ersten Blick ist eine steile Linkskurve zu erkennen, die nach rechts sehr schnell abflacht. Man sieht sehr schnell, dass nicht einmal 1% der analysierten Klicks über Rankingpositionen jenseits der 10. Position getätigt werden. 99,1% aller Klicks erfolgen dagegen über die vorderen zehn Plätze in den SERPs, also auf der ersten Ergebnisseite. Für einen tieferen Einblick in die Verteilung der Klicks auf die Plätze 1 bis 10 der organischen Suchergebnisse lohnt sich eine genauere Betrachtung der nächsten Grafik.

Klickwahrscheinlichkeit von Rankingpositionen 1 bis 11

Zunächst fällt ein starker Abfall der prozentualen Klickwahrscheinlichkeit von Position 1 auf 2 ins Auge. Fast 60% der insgesamt über 120 Mio. Klicks wurden über die erste Position in den Suchergebnislisten getätigt. Der durchschnittliche User der Google Suche klickt also überwiegend auf das erste Ergebnis. Nach diesem markanten Einschnitt ist der Abfall in dem Balkendiagramm nicht mehr ganz so steil. Während zwischen Position 2 und 3 immerhin noch ein Unterschied von fast 8% besteht, flacht die Kurve danach immer weiter ab und die Werte gleichen sich an.

Smartphone-Nutzer klicken auch verstärkt auf hintere Positionen

Das Suchverhalten der Nutzer hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren wie der Suchintention oder dem verwendeten Endgerät ab. Vor allem die lokale Suche mittels Smartphone gewinnt immer mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund hat Beus in seiner Studie auch die Klickwahrscheinlichkeiten nach Geräteklasse ausgewertet. Die folgende Grafik zeigt die Abweichung der Klickwahrscheinlichkeit vom Durchschnitt je nachdem, ob es sich um eine Desktop-Suche, um eine Suche mittels Smartphone oder Tablet handelt.

Abweichung Klickwahrscheinlichkeit vom Durchschnitt

Das Diagramm veranschaulicht, dass Nutzer, die eine Suchanfrage über das Smartphone oder das Tablet gestartet haben, eher dazu neigen, die Positionen hinter der 1 anzuklicken als Desktop-Nutzer. Letztere klicken wiederum überdurchschnittlich oft auf das erste Suchergebnis. Interessant ist an der Auswertung außerdem, dass Tablet-Nutzer im Gegensatz zu Smartphone-Nutzern auch die Position 2 eher selten anklicken.


Fazit: Top10 dominieren weiterhin die SERPs!

Die Studie veranschaulicht noch einmal, was branchenintern seit Jahren bekannt ist: Wer es in den Suchergebnissen zu relevanten Keywords nicht unter die ersten 10 Plätze schafft, bekommt kaum etwas von dem Traffic aus den organischen Treffern ab. Außerdem klickt der überwiegende Teil der Nutzer, vor allem bei den Desktop-Suchen, auf das Ergebnis, das ihnen zu ihrer Suchanfrage auf Platz 1 präsentiert wird.

An dieser Stelle sei nochmals auf den Unterschied zwischen der Klickwahrscheinlichkeit und der CTR hingewiesen. In der Studie wurde mit der Klickwahrscheinlichkeit untersucht, von welchen Rankingpositionen aus bereits durchgeführte Klicks erfolgten. Die CTR hingegen gibt das Verhältnis von Views (Impressions) und Klicks an. Der Einfluss von Universal-Search-Einbindungen und Ads auf das Suchverhalten der Nutzer kann mit der Klickwahrscheinlichkeit demnach nicht berücksichtigt werden.

In unserem älteren Blogbeitrag aus dem letzten Jahr wurde eine Studie von seoClarity vorgestellt, die sich mit der CTR der vorderen Platzierungen in den SERPs beschäftigt hat. Bei der Desktop-Suche zeigte die Studie, dass die CTR für Rank 1 am höchsten war und lieferte damit eine vergleichsweise ähnliche Aussage wie die aktuelle Studie von SISTRIX. Unterschiede der beiden Studien ergeben sich jedoch in Bezug auf die mobile Suche. Möglicherweise ist dies ein Hinweis auf eine Änderung des Suchverhaltens mittels mobiler Endgeräte.

Quellen + Links:

Zuerst gelesen auf SISTRIX.

Die Grafiken und Bilder stammen aus der Studie, die Sie hier nachlesen können:

Klickwahrscheinlichkeiten in den Google SERPs [Studie]