SEO / trafficmaxx 31. August 2016

SEO vs. Conversion – Welcher Fokus bei Landingpages?

Es stellt sich des Öfteren die Frage: Wenn ich eine Landingpage erstellen möchte, sollte diese dann SEO- oder Conversion-optimiert sein? Oder lässt sich vielleicht sogar beides miteinander verbinden? Muss man sich überhaupt entscheiden? Und wenn ja, wie?

Rand Fishin Whiteboard Friday - SEO vs. Conversion
SEO-Experte Rand Fishkin hat eine Lösung für die unterschiedlichen Fokussierungen von Landingpages parat

Als Beispiel für die unterschiedlichen Ausrichtungen, die eine Landingpage haben kann, wählt Fishkin bei seinem Whiteboard Friday zwei Landingpages von „Little Hotelier“. Landingpage #1 ist SEO-optimiert und bietet interessante Inhalte für die Hotelbranche: http://www.littlehotelier.com/r/. Landingpage #2 ist Conversion-optimiert und bietet die Software für Reservierungen von Little Hotelier an: http://www.littlehotelier.com/.

Für Landingpage #1 wurde ein sehr breit gefächertes – so genanntes generisches – Keywordset gewählt. Wohingegen Landingpage #2 nur Keywords enthält, die auf eine bestimmte Gruppe, nämlich die der potenziellen Käufer ausgerichtet ist.

Nun zur eigentlichen Frage: Wie entscheiden wir, ob wir SEO- oder Conversion-orientiert mit unserer Landingpage arbeiten sollen oder vielleicht sogar beides verbinden können?
Um diese Frage zu beantworten, geht Fishkin Schritt für Schritt durch, was die unterschiedlichen Landingpages mit dominierendem SEO- oder Conversion-Fokus jeweils brauchen.

Engagement und Bounce-Rate vs. Conversion-Rate

Fishkin weist noch einmal darauf hin, was wichtig bei einer Landingpage ist, die sich stark nach SEO-Prinzipien orientiert: Eine hohe Engagement-Rate und eine niedrige Bounce-Rate.

Die Engagement-Rate misst die Interaktion mit Content auf einer Seite. Oftmals wird das im Kontext von Social Media interessant. Aber auch bei einer Seite wie unserer Beispiel-Hotelbuchungsseite ist es wichtig zu wissen, wie sehr die Nutzer auf das, was dort an Inhalten geboten wird, eingehen.

Die Bounce-Rate wird daran gemessen, ob User nur eine Seite ansehen und sich dann wieder von dannen trollen oder ob sie tatsächlich interessiert sind und mehrere Seiten durchforsten. Für erfolgreiches SEO brauchen wir also ein hohes Engagement mit dem Content auf der Seite und eine niedrige Absprungsrate.

Bei der Landingpage mit dem Fokus auf Conversion ist wirklich nur die Conversion-Rate wichtig. Das heißt, in diesem Fall können sowohl die Engagement- als auch die Bounce-Rate komplett vernachlässigt werden, wie Fishkin betont.

Eine hohe Bounce-Rate ist beispielsweise okay, solange ebenfalls eine hohe Conversion-Rate besteht. Im Klartext heißt das: Solange genügend User kaufen, was auch immer auf dieser Landingpage angeboten wird, ist es egal, wie viele User schnell wieder die Seite verlassen. Was zählt, ist die Conversion, der Umsatz, den diese Seite bringen soll.

Whiteboard Friday SEO-fokussiert vs. Conversion fokussiert

Gezielte Keywörter und Editorial-Links

Während für die erste Landingpage der Inhalt mit gezielt ausgewählten Keywörtern (Keyword-targeted-Content) immens wichtig ist, um Inhalte zu liefern, die für Nutzer interessant sind, kann man für die zweite Landingpage sagen, dass solche Keywords nicht wichtig oder sogar gänzlich unnötig sind.

Landingpage #1 braucht Editoriallinks, während die Landingpage #2 diese völlig vernachlässigen kann. Denn die sind nicht Sinn und Ziel dieser Landingpage. Die zweite Landingpage muss im Bezug auf die Conversion-Rate nur auf die ganz spezifische Kundengruppe fokussiert sein, mehr nicht.

SEO und Conversion harmonieren – nur nicht auf der gleichen Landingpage

Beide Seiten arbeiten gewissermaßen zusammen. Die auf SEO fokussierte Landingpage versucht, interessierte Nutzer mit Know-how zu überzeugen, welches die User potenziell in Kunden verwandelt und damit die Conversion-Rate für die zweite Landingpage sichert, die sich auf Conversion spezialisiert hat. Beide Seiten sind also in gewisser Weise miteinander verbunden. Die eine Seite fängt neue und eventuell unbedarfte Nutzer ab, während die zweite Seite bereits hochgradig motivierte und interessierte Nutzer einen Kauf tätigen lässt.

In diesem Sinne weist Fishkin also darauf hin, dass wir eventuell beides brauchen. Dass es jedoch jeweils getrennter Landingpages bedarf, die ihre je eigenen spezifischen Zwecke erfüllen. Denn eines haben wir klar gesehen: Die Anforderungen an Landingpages, die auf SEO fokussiert sind, sind andere als jene, die Conversion-optimiert sein wollen. Das heißt, es geht nicht beides zusammen auf einer Landingpage, sehr wohl aber mit zwei auf einander abgestimmten und spezialisierten Landingpages.

Quellen+Links:

„Should My Landing Page Be SEO-Focused, Conversion-Focused, or Both?“ (05.08.2016) – aufzurufen unter: Whiteboard Friday