SEO / Jan Schweder 20. Juli 2009

Open Source Webstatistik-Tool Piwik

Piwik, der Nachfolger von phpMyVisites, ist eine empfehlenswerte Open-Source-Alternative zu Web-Statistik-Tools wie etwa Google Analytics. Das Open-Source-Web-Analytics-System überzeugt durch optisch ansprechende Grafiken, eine modulare Architektur und eine gute Performance. Im Folgenden erhalten Sie zusammenfassend einen kurzen Einblick.

Installation & Einrichtung von Piwik

Piwik lässt sich genauso simpel installieren wie WordPress. Zip-Datei von http://piwik.org downloaden, entpacken und per FTP in das gewünschte Verzeichnis auf dem eigenen Webspace hochladen und die Rechte richtig setzen (775 sollte reichen). Danach die Index-Datei aufrufen und schon beginnt die graphisch geführte Installation von Piwik im Webbrowser. Nach Angabe des Datenbanknamens erfolgt auch schon die Einrichtung des Admin-Kontos und der Trackingbereich für die erste Webseite wird gleich angelegt. Hier muss dann nur die URL angegeben werden und schon wird ein JavaScript-Tag erstellt, der im Quelltext der zu trackenden Seite eingebunden werden muss.

Wenn die Installation abgeschlossen ist, landet man direkt im eigenen Piwik-Dashbord. Piwik ist Multi-User- und Multi-Domain-fähig. Jetzt wäre also der richtige Zeitpunkt, um weitere Accounts oder neue Webseiten einzurichten. Darüber hinaus kann man unter Einstellungen auch die Piwik-Plugins de/aktivieren oder neue einrichten. In Zukunft soll es sogar möglich sein, historische Daten aus den Log-Files eines Servers oder aus einem Export aus anderen Tracking-Tools zu importieren.

Piwik: Aufbau & Funktionen

Wer Google Analytics verwendet, dem kommt das Look & Feel von Piwik sehr bekannt vor (auch das Logo). Die Startseite nach dem Login ist immer das Dashboard, welches sich der User mit beliebigen  Widgets selbst so zusammenstellen kann, wie er möchte.

Web-Analytics-Tool Piwik
Web-Analytics-Tool Piwik

Piwik ist zum größten Teil bereits lokalisiert, nur einige Plugins/Widgets sind noch komplett in englischer Sprache. „Widgets“ scheint generell das Zauberwort von Piwik zu sein. Zum einen können die Widgets wie gesagt im Dashboard beliebig eingerichtet werden. Viel Spannender ist es aber, dass man die Widgets seines Trackings auch extern in iGoogle, Netvibes oder dem eigenen Blog einrichten kann.

Plugins wird es in Zukunft wohl reichlich geben, da Piwik als Open Source Software quelloffen programmiert wird. Zudem ist eine API  vorhanden, mit der Widget- bzw. Plugin-Programmierer arbeiten können. Die Ladezeiten der einzelnen Widgets könnten etwas flotter sein, stören aber nicht. Updates von Piwik kommen oft daher und wenn, dann als praktisches 1-Click-Update.

Wer die Funktionen von Piwik mal „live“ testen will, dem empfehlen wir die Piwik Online-Demo.

Version & Ausblick

Piwik kann in der aktuellen Version 0.4.1 schon ziemlich viel. Besucher-Analyse (inkl. Einstellungen, Zeiten, Häufigkeit und Loyalität, Standorte und Provider), Aktionen (inkl. gebrowste Seiten, ausgehende Verweise, Downloads), Verweise (inkl. Entwicklung, Suchmaschinen und Suchbegriffe, Webseiten, Kampagnen). Dabei lassen sich alle Werte/Daten exportieren, sowohl als Grafik aber auch als XLS-, CSV-, Json- oder PHP-Datei.

Die Version 1.0 soll alle Features von Google Analytics bieten. Bisher jedoch noch nicht so gut implementiert sind bspw. die Ziele/Goals.

Fazit

Man merkt Piwik noch an, dass es im Beta-Status ist. Dennoch kann das Tracking auf dem eigenen Server überzeugen. Das liegt vor allem an der Exportfunktion und der Möglichkeit, Plugins zu installieren. Besonderer USP von Piwik ist es jedoch, seine Daten nicht mehr aus der Hand bzw. an einen externen Dienstleister wie Google geben zu müssen und trotzdem nicht auf eine JavaScript-basierte Trackingmethode verzichten zu müssen. Und das alles auch noch gratis und in ständiger Weiterentwicklung.