Social Media / trafficmaxx 20. März 2012

Wie Pinterest Ihren Onlineshop voran bringt

Mitte letzten Jahres erblickte mal wieder eine neue soziale Plattform das Licht der Welt. Soweit nichts Spektakuläres. Soziale Plattformen schießen wie Pilze aus dem Boden und ebenso viele vergehen fast unbemerkt wieder. Pinterest hingegen scheint sich jedoch nicht nur zu etablieren, sondern sich ganz und gar zum „Game Changer“ zu mausern. Noch nichts von Pinterest gehört?

Pinterest und ECommerce

Was ist Pinterest?

Pinterest ist kurz gesagt ein Social Bookmarking Tool dem es auf hervorragende Weise gelungen ist, zwei wesentliche Anforderungen an soziale Netzwerke zu erfüllen: Visualisieren und Teilen.

Was Pinterest ist, erklärt sich bereits, wenn man sich den gut gewählten Namen dieser Plattform einmal genauer ansieht: Pin-terest. Genau! Da verstecken sich zwei Wörter „to pin“ und „interest“. Soll man hier pinnen, was einen interessiert? Exakt so verhält es sich!

Pinterst bietet seinen Nutzern die Möglichkeit Pinnwände (so genannte Boards) anzulegen, um hier entsprechende Bilder und Videos anzupinnen. Was Pinterest dabei so attraktiv macht, ist die wirklich einfache und intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche. Hat man das Profil erst einmal eingerichtet, braucht man im Wesentlichen nur noch vier Buttons, um der Welt zu zeigen, was einem gefällt.

Zum einfachen Einfügen des Content (Bilder und Videos) stehen dem Nutzer drei Möglichkeiten zur Verfügung. Man kann Bilder direkt hochladen (etwa wie auf Facebook), auf den Seiten zur Verfügung gestellte „Pin It“ Buttons nutzen oder sich ein Pinterest Browser PlugIn installieren. So können Bilder auf einfache Weise aus dem Netz oder vom Rechner zu den eigenen Pinterest-Boards hinzugefügt werden. Eine weitere Möglichkeit, Bilder innerhalb der Plattform zu teilen ist die „Repin“ Funktion. Dieses Feature funktioniert genauso, wie ein Retweet bei Twitter. Fremde Bilder werden so mit Verweis auf den Urheber aber über das eigene Profil weitergegeben. Pinterest Bilder lassen sich ebenso einfach über Twitter und Facebook verbreiten.

So weit, so gut. Wir wissen jetzt also im Groben, was Pinterest ist und was man damit tun kann.

Was aber macht Pinterest so interessant für Shopbetreiber?

Lassen wir dazu erst einmal ein paar Zahlen sprechen (Quelle: http://dailyinfographic.com/a-very-pinteresting-infographic).

  • Pinterest ist die am schnellsten wachsende soziale Plattform der Welt und wurde im Februar 2012 über 20 Millionen mal besucht.
  • Pinterest zieht besonders Zahlungskräftiges Publikum an. Fast 30% der Pinterest-User verfügen über ein Jahreseinkommen jenseits von 100.000$.
  • Pinterest spricht vor allem ein weibliches Publikum an. Fast 70% der User sind Frauen.
  • Pinterest sammelt die werberelevante Zielgruppe. Fast 50% der User sind zwischen 25 und 44 Jahren alt.
  • Pinterest fesselt seine Besucher. Die durchschnittliche Besuchszeit auf Pinterest beträgt 15,8 Minuten.

Und jetzt kommt etwas ganz Beachtenswertes:

Pinterest generiert mehr Traffic zu verlinkten Zielseiten als Google plus, YouTube oder sogar Twitter!

Von Pinterest aus wird also weit häufiger eine Shopseite geöffnet, als es etwa über Twitter der Fall ist.

Pinterest ist ein Schaufenster – und noch viel mehr!

Pinterest ist ein Ort, wo Menschen Bilder von dem zeigen, was ihnen gefällt. Wo sie Bilder von dem teilen, was Ihnen gefällt. Und solche Bilder sind auch und gar nicht selten Bilder von Produkten. Das ist zuerst einmal schön für Markenhersteller. Ihre Produkte werden angepinnt, bewundert und geteilt. Das ist aber auch schön für Shopbetreiber, denn Pinterest befördert nicht nur Bilder um die ganze Welt, sondern mit diesen Bildern auch Links. Links zum Ursprung dieser Bilder und Links direkt zum Point of Sale!

Was können Sie also tun, um Ihre Produkte auf Pinterest zu platzieren?

Legen Sie sich zuerst einmal einen Pinterest Account zu und erstellen Sie Boards für verschiedene Produktkategorien. Hier können Sie nun Bilder Ihrer Produkte mit Angabe der Deep-Links einstellen (zum Produkt in Ihrem Shop). Das wird Ihr Schaufenster auf Pinterest. Aber Vorsicht: vergessen Sie nicht, dass Sie sich auf einem sozialen Netzwerk befinden.

Hier geht es um Interessen und Teilhabe und nicht zuerst um Verkauf. Gestalten Sie Ihre Boards so, dass sie wirklich ein spezifisches Interesse bedienen. Nehmen Sie auch Bilder mit auf, die zwar nicht zu Ihrer Produktpalette gehören, die aber einen Mehrwert für die User darstellen, die sich für das entsprechende Thema interessieren (sie müssen dabei ja nicht auf die Konkurrenz verlinken).

Erstellen Sie anlassbezogene Boards, wie etwa eine Zusammenstellung ausgefallener Geschenkideen zu Weihnachten, Ostern oder zum Valentinstag. Schaffen Sie Boards, die Hilfestellung geben. Denken Sie daran, dass Pinterest mehrheitlich von Frauen genutzt wird. Wie wäre es mit einem Board mit Geschenkideen für Ihre Männer – sagen wir zum Vatertag. Versehen Sie dabei all Ihre Bilder und Boards mit gehaltvollen Kommentaren und Beschreibungen. Das verbessert die Auffindbarkeit über die Pinterest Suchmaske und schafft weiteren Mehrwert für die Nutzer.

Lassen Sie es nicht beim bloßen Einstellen von Content bewenden. Seien Sie sozial und kommentieren Sie Bilder (hier dürfen Sie, sofern es passt, auch einmal einen Link hinterlassen), teilen Sie Inhalte und Folgen Sie interessanten Leuten. Und mit ein wenig Glück, wird man Ihnen zurück folgen. Jeder Ihrer Follower wird von da an ständig über Ihre neu eingestellten Bilder informiert werden.

Nutzen Sie Pinterest zum Linkbuilding

Gerade kleinere Shops haben es schwer, gegen die Konkurrenz mit den größeren SEO-Budgets zu bestehen. Pinterest ist eine tolle und kostengünstige Möglichkeit, wertvolle Backlinks auf Ihren Shop und Ihre Produkte zu generieren. Jedes geteilte Bild transportiert Ihren Link. Machen Sie also teilen einfach und integrieren sie den Pin-It-Button auf Ihren Seiten. So sorgen Sie nicht nur dafür, dass Ihre Angebote im Netz verbreitet werden, sondern tuen auch etwas für die Auffindbarkeit Ihrer Produkte bei Google.

Promoten Sie Rabattaktionen

Ebenso wie Produktbilder lassen sich auch Bilder von Coupons und QR-Codes auf Pinterest einstellen. Ein ideales Mittel um Rabatt-Aktionen zu promoten. Wie wäre es mit einem Sammelrabatt, der sich über das Teilen auf Pinterest realisieren lässt. Pinterest ist eine hervorragende Plattform um Gutscheine und Coupons zu verbreiten.

Zeigen Sie ideale Verwendungssituationen

Wie wäre es mit einem Board, das eines Ihrer Produkte in möglichen Gebrauchssituationen zeigt. Zeigen Sie, was man mit dem 500er Set Holzbausteine aus Ihrem Shop so alles anstellen kann. Wenn es eindrucksvoll genug ist, wird man diese Bilder teilen. Und mit Ihnen den Link auf Ihren Shop.

Rufen Sie zu Contests auf

Gerne dürfen Sie in solche Boards auch Bilder von kundengemachten Bauwerken zeigen – oder selbst zusammengestellter Outfits. Ihrer Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.  Starten Sie einen Contest, bieten Sie eine Vergütung an und lassen Sie Ihre Kunden zeigen, wozu man Ihre Produkte gebrauchen kann.


Fazit

Pinterest steckt momentan noch in den Kinderschuhen erfreut sich aber zunehmender Beliebtheit und kann im Erfolgsfall zum echten „Game Changer“ im Social Commerce werden. Schon jetzt hat das noch junge Netzwerk alteingesessene Branchengrößen als Traffic-Bringer abgelöst. Pinterest scheint wie gemacht für den E-Commerce und sollte die positive Entwicklung der Plattform anhalten, wird ein Pinterest-Account ein Muss für jeden Shopbetreiber werden. Wenig spricht bisher dagegen, dass Pinterest sich auf breiter Basis etablieren wird. Die Reaktionen der Netzgemeinde und wichtiger Meinungsführer auf die neue Plattform sind nahezu ausschließlich positiver Natur. Einzig die Tatsache, dass Pinterest in Deutschland rechtlich nicht ganz unproblematisch ist, trübt das positive Gesamtbild. Wer ein Bild auf Pinterest teilt, räumt damit den Betreibern (ähnlich wie auch auf Facebook) Nutzungsrechte an dem entsprechenden Bild ein. Im schlimmsten Falle kann das Teilen von Bildern also eine Abmahnung zur Konsequenz haben.  Achten Sie also darauf, dass Sie alle Rechte an Ihren Bildern halten und weisen Sie Ihre Kunden darauf hin, dass diese Bilder ohne Sorge weitergegeben werden können.  Das richtige Engagement und den richtigen Umgang mit dem Content und den Usern  vorausgesetzt, steht damit Ihrer persönlichen Pinterest-Erfolgsgeschichte nichts mehr im Wege.