Social Media / Björn Hallmann 29. September 2015

Facebook Notes: Angriff auf Blogger-Plattformen?

Aktuell rollt der Social Media-Primus ein umfassendes Update für die „Facebook Notes“ aus. Der Bereich, der von vielen Nutzern bislang kaum bis gar nicht genutzt wird, ist kräftig aufgebohrt worden und ermöglicht nun Posts in ganz neuem Look. Kommt damit das unmittelbare Bloggen auf Facebook?

Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht – wir haben uns die neuen Möglichkeiten angesehen und berichten dazu hier (noch?) in unserem Corporate-Blog! 🙂

facebook - notes update - trafficmaxx
So sehen die neuen Facebook Notes in der Praxis aus!

Bloggen für die Masse – alle „Freunde“ sind schon da!

Wer sich regelmäßig im Netz bewegt und hier arbeitet, der wird mindestens schon einmal über einen eigenen Weblog nachgedacht haben oder längst einen besitzen. Bloggen macht vielen Menschen Freude, ist unlängst ein wichtiges Instrument der Unternehmens-Kommunikation und beeinflusst auch die allgemeine Berichterstattung herkömmlicher Medien stark. Manch heute erfolgreiche Website startete zunächst als einfacher Themenblog für das geliebte Hobby und ist nun eine etablierte Magazingröße im Internet.

Der aktuelle Rollout zu den sogenannten „Facebook Notes“ scheint die Antwort des Social Media-Primus auf das Blogging-Bedürfnis des Menschen 2.0 zu sein. Jetzt kann jeder – auch ohne Website oder Blogger-Plattform – direkt auf Facebook bloggen und „Texte in schön und lang“ der Welt zur Verfügung stellen. Riesen Vorteil: Alle „Freunde“ sind schon da!

Alle? Na, zumindest viele und vor allem jene, die sich mit Social Media á la Facebook bereits angefreundet haben.

Was bieten die neuen Facebook Notes?

Spaßeshalber habe ich direkt mal einen kleinen Post aus dem ersten Teil dieses Beitrages mit Facebook Notes erstellt. Da ich jeden Blogbeitrag zunächst in Word verfasse, ist ein erster Kriterium: Lassen sich die Inhalte direkt und problemlos übertragen? Antwort: Jap!

Corporate-Blogger - Björn Hallmann - trafficmaxx

Facebook Notes erkennt unter anderem Überschriften und Fettungen, stellt Aufzählungen und Zitatmarkierungen zur Verfügung. Bilder lassen sich direkt aus dem eigenen Vorrat der Social Media-Plattform nutzen oder zusätzlich hochladen. Das Platzieren und Ausrichten geht leicht von der Hand. Die Integration von Links und nachträgliche Anpassungen sind ebenfalls kein Problem. Und natürlich lassen sich neue Beiträge zwischenspeichern, von überall bearbeiten und sie sind mobil-freundlich.

Ergo: Alle Werkzeuge für kleine Blogbeiträge sind da!

Alle? Na, zumindest die elementaren Funktionen. Was beispielsweise noch fehlt, ist die Einbettung von Videos – und zwar (gerade) auch von YouTube-Clips! Und die wohl für viele professionelle Blogger wichtigste Frage: Wie stehts um Werbung beziehungsweise Werbeeinnahmen?

Private Blogger und Corporate-Blogs – für wen lohnt sich das Bloggen auf Facebook?

Das Facebook im Bereich „Social Traffic“ enorm wichtig für News- und Unterhaltungsseiten ist, haben wir unter anderem in einem der letzten Beiträge behandelt. Diese Seiten, zu denen ich jetzt auch professionelle Blogs zählen möchte, sind in der Regel werbefinanziert. Einige Blogger verdienen mit dem Schreiben von Reiseberichten, Restaurant– oder Buchkritiken mehr als der Chefredakteur eines etablierten Wochenmagazins.

Mit anderen Worten: Facebook zum Verteilen der eigenen Beiträge zu nutzen, ist unerlässlich. Aber in dem sozialen Netzwerk direkt Bloggen? Anteasern ja, aber ohne entsprechende Beteiligung an Werbeeinnahmen sicherlich nicht viel mehr.

Und wie steht es um Corporate Blogs? Unternehmen nutzen das Medium Blog vornehmlich für die unmittelbarere Kommunikation zum Kunden. Schon jetzt besitzen große Konzerne eigene Social Media-Abteilungen, die insbesondere auch auf Facebook für regelmäßige Beiträge sorgen. Diese Mädels und Jungs dürften nun wohl bald noch etwas mehr zu tun haben. Und warum auch nicht?

Facebook Notes / Preview - Corporate-Blogger - Björn Hallmann - trafficmaxx
So sieht unser Probe-Beitrag zu Facebook Notes im Feed-Format aus.

Gegebenenfalls werden neue Beiträge eben etwas abgewandelt zweimal veröffentlicht. Vielleicht lohnt es sogar, ältere Beiträge herauszukramen, sie aufzuhübschen und per Facebook Notes erneut auf die Welt loszulassen. Eine Fülle von Möglichkeiten ergibt sich, mit dem auch der eigene Service erweitert werden könnte. Wie wäre es mit Ratgebern, Rezepten, Anleitungen oder kompletten Pressemitteilungen? Alles denkbar.


Fazit: Facebook Notes sieht interessant aus – mal schauen, was draus wird!

Für den „normalen“, bislang nicht bloggenden Facebook-Nutzer ist das neue Notes richtig spannend. Wer schon immer Lust dazu hatte, einfach mehr aus einem Post zu machen, der hat jetzt definitiv ein einfaches Werkzeug dazu. Für professionelle Blogger, die ihr tägliches Brot mit dem Verfassen der Texte verdienen, könnte Facebook Notes zumindest zum „Teasern“ interessant sein. Gleiches gilt mindestens auch für Unternehmen.

Neben der deutlich hübscheren Aufmachung der Posts, werden die „Notizen“ zudem gesammelt. Das wiederum dürfte auch ältere Beiträge länger warm halten und könnte gegebenenfalls zusätzliche Leser generieren.

Allerdings – und das könnte bald Diskussion sein – dürfte für einige Schöpfer die Frage einer Werbebeteiligung im Raum stehen. Hinzu kommen technische Aspekte wie die Sichtbarkeit. Klicken die Nutzer überhaupt regelmäßig auf den „Notizbereich“ (Facebook.com/notes), in dem die aktuellen Posts der eigenen „Freunde“ angezeigt werden? Oder tauchen die Beiträge auch im allgemeinen Newsfeed auf? Und wenn ja, lassen sich die „Notes-Posts“ (finanziell) hervorheben?

Facebook Notes / Notizen-Bereich - Corporate-Blogger - Björn Hallmann - trafficmaxx
Im Bereich „Notiz“ finden Sie die gesammelten Beiträge.

Und um die Eingangsfrage dann doch noch zu beantworten, müssen sich Blogger-Plattformen nun also fürchten? Was die „alten Hasen“ angeht sicherlich nicht, Neulingen und Gelegenheits-Bloggern ist allerdings eine ausgesprochen attraktive Alternative mit Facebook Notes geboten. Mit der strategisch cleveren Erweiterung könnte sich der Social Media-Primus einige Aufmerksamkeit (u. a. Stichwort: Verweildauer) vom Besucherzustrom so manch einer Website sichern – allerdings kann dies durchaus auch als Support genutzt werden.

Mal schauen, was draus wird!

Quellen und Links:

Info zuerst gelesen auf t3n.

Offizieller Facebook-Post zum Thema (Quelle: Titelbild).

Lesetipp: Wenn Sie mehr zum Social Media-Primus erfahren wollen, dann empfehlen wir Ihnen auch diesen Blogbeitrag: „Facebook: Neue Ranking-Parameter für Videos und Texte“.