SEO / trafficmaxx 5. April 2013

Linkbuilding Tipp: Broken Links finden – und auf die eigene Seite leiten

Gute Backlinks zu bekommen, ist enorm wichtig für eine Suchmaschinenoptimierung, jedoch in vielen Fällen eine schwierige Angelegenheit. Das beste Mittel viele gute, natürliche Content-Links zu akquirieren ist noch immer hervorragender, einzigartiger Content. Dabei ist natürlich immer vorausgesetzt, dass sich genügend Blogger und Webmaster im eigenen Themengebiet tummeln und die entsprechenden Inhalte auch zu finden sind. Kann man letzteres über Social Media in der Regel ganz gut steuern, hat man keinerlei Einfluss darauf, wie gut das eigene Themengebiet mit ausreichend guten Seiten bestückt ist.

Glücklich sind die, welche sich in technik- oder webaffinen Feldern, wie etwa Onlinemarketing, Suchmaschinenoptimierung oder iPhone und Co. bewegen. Hier finden sich zahlreiche Blogs und Seiten, von den nicht wenige gut gepflegte Projekte sind, auf denen nutzerorientiert gute externe Inhalte verlinkt werden.

Anders sieht es dagegen in anderen Themengebieten aus. Man kann die beste Seite der Welt zum Thema Teebeutel-Verpackungsmaschinen bauen, den besten Content hierzu zur Verfügung stellen und hätte doch arge Probleme, echte, natürliche Links zu akquirieren. Grund dafür ist schlicht, dass das Teebeutel-Verpackungsmaschinen-Publikum in der Breite nicht auch als Blogger und Webmaster unterwegs ist.

Ebenso karg präsentiert sich die Landschaft auch in weniger exotischen Bereichen. Gerade in den Themenfeldern, die über Affiliate-Marketing monetarisierbar sind, finden sich zwar viele Websites, jedoch kaum ein freiwilliger Linkgeber. Seiten, die zu diesem Zweck gemacht sind, wollen Traffic nicht auf andere Seiten leiten, weil dort Inhalte zu finden sind, welche den eigenen Nutzern weiterhelfen. Traffic und Links gibt es hier nur gegen Bezahlung. Da hilft auch der beste Content der Welt nichts. Was also tun, wenn man sich in solch einem Themenfeld bewegt? Hervorragende Inhalte – natürlich. Aber wie sieht aktives Linkbuilding in solchen Themenfeldern aus?

Natürlich gibt es viele Techniken, um auch in solchen Themengebieten aktive Linkbuilding-Maßnahmen in die Wege zu leiten. Eine dieser Techniken ist das Auffinden von guten Links, welche auf Fehlerseiten zeigen. Man begibt sich also auf die Suche nach Broken Links themenverwandter Seiten und versucht dann, diese auf die eigenen Inhalte umzulenken. Ein hervorragendes und vor allem kostenloses Tool, um solche Broken Links zu finden, ist Xenu.

Broken Links finden – mit Xenu

Am Anfang aller Bemühungen steht eine Linkrecherche. Hier gilt es, Seiten zu finden, von denen man sich einen Link wünschen würde. Themenrelevante Seiten, die stark und vertrauenswürdig sind, geben in der Regel einen Backlink nicht so ohne weiteres her. Aber: solche Seiten verlinken dennoch und nicht selten kommt es vor, dass das Link-Ziel z.B. im Zuge eines Relaunch zur Fehlerseite geworden ist. Solche Links lassen sich mit Xenu finden.

How-To

Nachdem Xenu heruntergeladen und installiert wurde, ist das Tool auch schon einsatzbereit.

Über einen Klick auf Files >> Check URL gelangt man zur Eingabemaske.

 URL Check mit Xenu

 

Hier wird nun einfach die URL der Seite eingetragen, von der man sich einen Backlink erhofft und setzt markiert unbedingt „Check external links“. Dies bewirkt, dass die Xenu-Crawler ausgehenden Links folgen. Nur so kann registriert werden, ob das Linkziel noch aufrufbar ist, oder einen anderen Statuscode als „200“ sendet.

Xenu How To

 

Je nach Größe der angesteuerten Seite, kann ein Xenu-Crawl schon einmal ein paar Stunden in Anspruch nehmen. Am Ende erhält man dann eine Liste aller URLs, die von der Startseite ausgehend für den Crawler zu erreichen waren.

Mit File >> Export to TAB separated file kann man die Liste nun als txt-Datei herunterladen und in Excel öffnen.

Xenu URL Liste

404 Links finden über Excel

Diese Datei, welche man nun erhalten hat, kann jetzt ganz nach Bedarf gefiltert werden.

In einem ersten Schritt entfernt man alle URLs, welche zur gecrawlten Seite selbst gehören. Dies lässt sich einfach über einen Textfilter anstellen. Jetzt liegen nur noch die externen Seiten vor, da die es sind, die in diesem Falle interessieren.

 Xenu URL Abgleich

Diese Liste wird nun ein weiteres Mal gefiltert. Ziel ist es jetzt, nur die ausgehenden Links zu erhalten, welche auf eine 404-Fehlerseite verweisen.

Nun muss natürlich noch herausgefunden werden, was unter diesen Linkzielen eigentlich zu finden sein sollte und von welcher Seite aus diese Fehlerseiten verlinkt sind.

Letzteres lässt sich wieder über Xenu recht einfach anstellen. Dazu kopiert man einfach einen der Links aus der Excel-Liste und sucht selbigen in der entsprechenden Xenu-Liste. Durch einen Rechts-Klick auf die entsprechende URL stellt Xenu die Möglichkeit zur Verfügung, die „URL-Properties“, also die Eigenschaften der entsprechenden URL anzusehen.

Xenu URL Properties

Hier erfährt man, wo genau der ausgehende Link auf der gecrawlten Website zu finden ist.

Xenu ursprünglicher Link

Dieser Link wird nun einfach kopiert und im Browser aufgerufen. Schon kann man sich überzeugen, ob die Linkgebende Seite weitere Anstrengungen wert wäre. Ist dem so, muss nun noch herausgefunden werden, was genau da eigentlich verlinkt wurde. Sich eine Seite anzusehen, die länger nicht mehr existiert, ist weniger aufwändig als man zuerst glauben mag.

Eine Abfrage in einem Web-Archiv (hier ein etwas flotterer Mirror von Archive.org) gewährt in der Regel ziemlich schnell einen Einblick in die verloren gegangenen Inhalte. Jetzt muss nur noch entschieden werden, in wie fern dieser Content eigentlich zur eigenen Seite passt. Findet man auf diesem Wege verlorene Texte, die sich in authentischer Weise auch in die eigene Seite fügen würden, so spricht zuerst einmal nichts dagegen, den Text aufzunehmen.

Die Redakteure der Zielseite hatten einmal guten Grund, die entsprechenden Inhalte zu verlinken. Wahrscheinlich war man der Ansicht, dass die bereitgestellten Informationen eine gute Ergänzung zum eigenen Angebot darstellen und den Besuchern der Seite einen echten Mehrwert liefern. Nun sollte man davon ausgehen können, dass sich an dieser Meinung nichts Grundsätzliches geändert hat. Und eben diesen Umstand macht man sich nun zu nutze.

Verlorenen Content auf der eigenen Seite unterbringen

Nun wird der Content noch der eigenen Seite angepasst und neu aufbereitet. Nichts spricht dagegen, die Texte noch besser und noch informativer zu gestalten. Ziel ist es nicht, Inhalte zu stehlen, sondern verlorenen Mehrwert wieder zur Verfügung zu stellen. Ein guter Backlink ist ein angebrachter Lohn für diesen Aufwand.

Dies sollten auch die betreffenden Redakteure ähnlich sehen. Ist der Content aus der Versenkung gerettet und verbessert worden, informiert man im nächsten Schritt die Redakteure der Zielseite darüber, dass einer der ausgehenden Links auf ein nicht mehr existierendes Dokument verweist. Der betreffende Inhalt aber, steht noch immer zur Verfügung und zwar unter einer neuen URL. Diese wird natürlich bei dieser Gelegenheit auch gleich mitgeliefert.

Ein Interesse der Redakteure am Erhalt des einmal gesehenen Mehrwertes vorausgesetzt, stehen die Chancen nun nicht schlecht, dass das Linkziel wie intendiert geändert wird. Ein hervorragender Backlink ist dann der Lohn für all diese Mühe.