Google / Björn Hallmann 26. August 2014

Googles Qualitätsoffensive – Gastbeiträge, Linknetzwerke, Guidelines und HTTPS

Vier Google-Baustellen, die das Netz und die Google Suche verbessern sollen

Der Internetriese Google ist laut eigener Aussage stets bestrebt, die Suchergebnisse und nicht zuletzt damit auch das Netz im Sinne der Nutzer qualitativ zu verbessern. Zu solchen Verbesserungen gehören beispielsweise Erweiterungen der Google Webmaster Guidelines, die dann gegebenenfalls auch zu Abstrafungen von Websites führen können, weil sich diese eben nicht an die Qualitätsrichtlinien halten (wollen).

Google Sommerloch Offensive

Etwas spielerisch zusammengefasst ließen sich die jüngsten Veränderungen diesbezüglich vielleicht als kleine „Google Sommerloch-Qualitätsoffensive“ bezeichnen oder alternative ausgedrückt:

All you can have to EAT in Summer 2014!

EAT steht dabei für Expertise, Authority und Trust – zu deutsch also Expertise, Autorität und Vertrauen oder einfach EAV – was sich, wenn wir schon auf den Zug der Wortspiele aufspringen, wiederum mit „Erste Allgemeine Verunsicherung“ in Verbindung bringen lässt. Aber Spaß beiseite.

Im letzten Monat berichteten wir über einen Leak der neuen Version der Quality Rating Guidelines, also des Regelwerks für die sogenannten Quality Rater. Das wiederum sind jene Google-Mitarbeiter, die quasi per Hand die Qualität von Suchergebnissen bewerten. Aus den Dokumenten ging dann auch im Zusammenhang mit den genannten Begriffen das Wortspiel EAT hervor sowie die Erkenntnis, dass der Internetkonzern zukünftig noch stärker auf hochwertige Inhalte setzen wird und somit minderwertigeren Angeboten immer weiter das Wasser in den SERPs abgraben will.

Das Ende für „schlechte“ Gastbeiträge?

Passend dazu folgte dann kürzlich eine Erweiterung der Google Webmaster Guidelines. Wurden darin bisher bereits Seiten angeprangert, die keine echten oder kaum verwertbare Inhalte für Suchende bereitstellten, können jetzt auch eindeutig Gastbeiträge mit geringer Qualität eine Website ins Fadenkreuz einer drohenden Abstrafung bringen. Beliebt waren „miese“ Gastbeiträge, die in der Regel dem Aufbau von Links dienen sollen, bei Google sowieso noch nie, aber jetzt steht quasi schwarz auf weiß: „Erlaube keine lausigen Gastbeiträge auf Deiner Website oder Du musst mit einer Abstrafung durch Google rechnen!“. Das O-Ton-Beispiel (jetzt auch in deutsch) für Websites mit keinen oder nur wenigen eigenen Inhalten lautet:

„Inhalte von anderen Quellen, etwa kopierte Inhalte oder Gastbeiträge von geringer Qualität auf Blogs“.

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Sichere Kommunikation aus den SERPs heraus!

Ebenfalls zur Verbesserung der Suchergebnisse soll fortan die Nutzung von HTTPS beitragen. Während sich Google bezüglich der Rankingfaktoren zumeist nur ungern in die Karten schauen lässt, wurde Anfang des Monats ganz offiziell bestätigt, dass die Sicherheitsverschlüsselung künftig auch als Ranking-Signal zu verstehen ist. Erfreulich ist die Neuerung zum einen für alle Nutzer der Google Suche, da diese dadurch prinzipiell sicherere Ergebnisse liefern sollte, und zum anderen für alle Webmaster, die das sichere Kommunikationsprotokoll bereits nutzen. Sie haben nun quasi einen kleinen aber feinen Vorsprung vor allen anderen. Sollte der Rankingfaktor noch signifikant an Bedeutung zunehmen, dann müssten wohl oder übel alle anderen Websites nachziehen, sofern sie Wert auf gute SERP-Positionen bei Google legen. Der Internetriese selber könnte sogar mit der Qualitätsmaßnahme ein Stück weit dazu beitragen, dass unser Netz allgemein sicherer wird.

security - googleSehr interessant an der ganzen Geschichte ist übrigens, dass sich Google ebenfalls zu Beginn des Monats ein AT&T-Patent zur Beschleunigung von HTTPS-Verbindungen sicherte. Ähnlich wie der Autor des entsprechenden Beitrags auf SEO by the Sea wollen wir hier mal keine Profitmotivation wittern, sondern sehen erst einmal nur einen Beleg dafür, dass die Verschlüsselung bei Google offenbar einen hohen Stellenwert besitzt.

Im entsprechenden Blogbeitrag zur HTTPS-Verschlüsselung finden Sie auch die offiziellen Tipps zur Nutzung.

 „Today France; Germany soon!“ – Linknetzwerke abgestraft!

Und abschließend: Was wäre das für eine Sommerloch-Qualitätsoffensive, wenn es so gar keine nennenswerten Abstrafungen gegeben hätte? Richtig, richtig langweilig. Aber auch hier enttäuscht Google uns nicht. Denn nachdem der Konzern bereits im Frühjahr mehr als deutlich gemacht hatte, dass es nun auch europäischen Linknetzwerken an den Kragen gehen würde, ließ man dann auch Taten folgen. Und so traf es dann vor Kurzem auch (wieder) deutsche Linknetzwerke. Ein böses Erwachen gibt es in einem solchen Fall aber natürlich nicht nur bei den betroffenen Portalen, sondern vor allem auch bei jenen Webmastern, die sich Ihre Backlinkstruktur mithilfe der sogenannten Linkschleudern aufmöbeln ließen.

silhouettes-76784_640Wichtig: Für Google zählt in diesem Fall nicht, wann ein Link aufgebaut wurde, sondern nur, ob er den Qualitätsrichtlinien entspricht oder eben nicht. Mit anderen Worten: Auch alte „schlechte“ Links, können ganz fix zu einem echten Problem werden. Ergo: Backlink-Profil prüfen und gegebenenfalls miese Links abbauen! Was beispielsweise laut den Google Richtlinien nicht geht, das erfahren Sie auch in diesem Blogbeitrag.


Kleines Fazit:

Getreu dem EAT-Wortspiel wird es auch nach dem vermeintlichen Sommerloch weiter verstärkt darum gehen, den Google Quality Ratern sowie dem Suchmaschinen-Algorithmus die eigene Website zum Fraß vorzuwerfen. Besitzt das Geköchelte eine satte Portion Expertise, verrührt mit dem richtigen Maß an Authority sowie verfeinert mit mehr als nur einer Prise Trust, wird die Gesamtkreation diesen stets Qualitätshungrigen sicherlich ausgezeichnet munden. Im besten Fall kommt dann am Ende ein Top-Ranking dabei heraus und die eigene Website landet in den SERPs vor allen anderen.

Tipp: Wenn Sie sich in diesem Sinne für Themen wie Content Marketing und Native Advertising interessieren, dann besuchen Sie uns doch auf der diesjährigen dmexco!

Hat Ihnen diese Menüzusammenstellung gefallen, dann teilen Sie die kleine Zwischenmahlzeit gern mit Freunden und Kollegen. Vielen Dank und guten Appetit.