Content Marketing / Björn Hallmann 17. Oktober 2013

Google: Auf der Suche nach hochwertigem Content

„Content ist King“ – so lautet eines der obersten SEO-Gebote. Das haben auch bereits viele Betreiber von Websites verstanden und liefern entsprechende Inhalte. Diese stellen allerdings nicht immer einen Mehrwert für die Besucher dar und sollen häufig in erster Linie Suchmaschinen den Eindruck vermitteln, hier gäbe es wertvolle Inhalte für die Internetnutzer. Wenn es funktioniert, dann klettern Websites die SERPs herauf, die weder der User noch die Suchmaschine dort haben möchte – kurz SPAM.

Methode zur Bestimmung von minderwertigen Textinhalten patentiert

Zugegeben, das ist nichts Neues und dagegen kämpfen Google und Co ja auch schon längere Zeit an, aber jetzt könnte eine neue Waffe gegen ”schlechte“ Inhalte in Sicht sein. Google sicherte sich nämlich das US-Patent „Identifying gibberish content in resources“. Darüber berichtet Bill Slawiski aktuell in seinem Blog „SEO by the Sea“. Der ausgewiesene SEO-Experte hat sich durch das Google-Patent durchgearbeitet und einige interessante Aspekte zutage gefördert. Demnach definiert der Internetriese ”gibberish content“ (zu dt. etwa Geschwafel-Inhalt) wie folgt:

  • billige Texterstellung durch ungelernte Schreiber
  • kopierte Inhalte, die einfach umorganisiert wiederverwendet werden
  • Übersetzungen aus anderen Sprachen
  • unnatürliche Textsequenzen, denen eine natürliche Kommunikation abgeht

Dieser unerwünschte Content, so das Patent, wird vornehmlich von Spammern verwendet, die mit ihren Websites ohne einen entsprechenden Mehrwert zu bieten durch Werbeanzeigen, „Pay-per-click“-Links und Affiliate-Programme verdienen wollen.

Google Patent Schwafel-Score
Googles US-Patent zur Identifizierung von „gibberish content“ im Wortlaut

 

„Schwafel-Score“: Indikator für schlechten Content

Was genau Google sich da patentieren lassen hat, das fast Astrid Jacobi von t3n sehr schön zusammen. Und zwar besteht der „Geschwafel-Score“ aus zwei Grundelementen: einem Sprach- sowie einem Stuffing-Score.

Zur Ermittlung des Sprach-Scores sollen statistische Methoden herhalten, die bereits bei der Spracherkennung verwendet werden. Dabei geht es darum, wie wahrscheinlich es ist, dass bestimmte Wörter in spezifischer Abfolge auftreten. Mit anderen Worten: Yoda, seines Zeichens verstorbener Jedimeister, wäre ein schlechter Content Redakteur gewesen, weil sein Satzbau vom Sprach-Score her wahrscheinlich als schlechter Inhalt eingestuft werden würde („Angst haben Du wirst!“). Der Stuffing-Score wiederum stellt im Prinzip eine Erweiterung des Keyword-Stuffings dar. Das heißt, der übertriebene Einsatz eines Keywords bzw. in diesem Fall ganzer Phrasen wird von der Suchmaschine als negativ bewertet.

Google Schwafel-Score
Bildquelle: t3n.de

Google addiert nun also Sprach- und Stuffing-Score und erhält den „Geschwaffel-Score“, der dann zu einer möglichen Veränderung in den SERPs führen könnte. Ob dieser neue Parameter zu besseren Suchergebnissen führen wird (die Patentanmeldung stammt von 2009, die Bewilligung ist aktuell, 10/13), könnte uns Google wohl erst in einiger Zeit sagen – eines ist aber jetzt schon ganz klar: „High Quality Content ist und bleibt King!“

Zum passenden Artikel bei t3n geht hier lang.